02.09.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

DGH Sand Casting: Investorenprozess kommt voran

DGH Sand Casting: Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen

Die Suche nach einem Investor für den insolventen Automobilzulieferer DGH Sand Casting in Friedrichshafen macht Fortschritte.


Mehrere Interessenten prüfen derzeit eine mögliche Übernahme. Unterdessen hat das zuständige Amtsgericht Ravensburg das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Geschäftsbetrieb läuft auch im eröffneten Verfahren voll weiter.

 

„Die erste Resonanz auf den Investorenprozess ist sehr erfreulich“, betonte Franz-Ludwig Danko, der mit dem Eröffnungsbeschluss des Gerichts zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. Danko führt derzeit Gespräche mit mehreren Interessenten, darunter strategische Investoren, d.h. Unternehmen aus der Branche, sowie Finanzinvestoren. Es fanden bereits Ortstermine mit Interessenten statt, weitere Termine sind zeitnah geplant. „Bei den Besichtigungen konnte das Unternehmen mit seinem Sandguss-Know-how und der Leistungsfähigkeit seiner modernen Fertigung sichtlich punkten.“

 

Unterdessen ist das Tagesgeschäft soweit stabilisiert, dass das Unternehmen den Geschäftsbetrieb auch im eröffneten Insolvenzverfahren fortführen kann – nun wieder unter Vollkosten. Denn mit Verfahrenseröffnung am 1. September endet auch der Insolvenzgeldzeitraum, d.h. das Unternehmen muss die Löhne und Gehälter der rund 265 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab sofort wieder selbst erwirtschaften und bezahlen.

 

Um die Fortführung des Geschäftsbetriebs längerfristig abzusichern, hat Danko mit den wichtigsten Kunden des Unternehmens eine sog. „Fortführungsvereinbarung“ abgeschlossen. Die vertragliche Vereinbarung läuft bis 31. März 2023 – mit Option auf Verlängerung. „Die Fortführungsvereinbarung gibt uns und den Kunden nun sieben Monate Planungssicherheit“, betonte der Insolvenzverwalter. „Diese Zeit wollen wir nutzen, um die Sanierung und Investorensuche weiter voranzutreiben.“

 

Danko bedankte sich bei den Beschäftigten für deren Einsatz in den vergangenen drei Monaten: „Die Anfangsphase einer Unternehmens-Insolvenz ist immer etwas hektisch, und die außergewöhnliche Markt-Situation zwingt uns immer wieder auch zu unkonventionellen Lösungen“, so der Insolvenzverwalter. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen großen Einsatz und kühlen Kopf und haben einen großen Anteil daran, dass wir jetzt wieder in ruhigeres Fahrwasser steuern.“

 

DGH Sand Casting fertigt in Friedrichshafen Aluminium-Sandguss-Teile für Anwendung in der Automobilindustrie (PKW und Nutzfahrzeuge) sowie in der Energie- und Wärmetechnik. Zu den Produkten gehören u.a. Leichtbau-Teile und -Komponenten für Fahrwerk und Antriebsstrang – sowohl für Verbrenner als auch für Elektrofahrzeuge, sowie Wärmetauscher für Heizungssysteme. Kunden des Unternehmens sind namhafte Unternehmen aus der Automobilwirtschaft und dem Heizungsbau. Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 37,8 Mio. Euro.

 

Wie viele Industrie-Unternehmen leidet DGH Sand Casting unter den Folgen der Corona-Pandemie. So sind die Umsätze seit Beginn der Pandemie um rund 35 Prozent zurückgegangen. Der Chip-Mangel sowie der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf Lieferketten und Energiepreise hatten die Situation zuletzt so verschärft, dass das Unternehmen im Juni Insolvenzantrag stellen musste.

 

 

Über Danko Insolvenzverwaltung

Die Kanzlei „Danko Insolvenzverwaltung“ steht für über zwanzigjährige Erfahrung auf den Gebieten Unternehmenssanierung, Insolvenz und Arbeitsrecht. Mit einem interdisziplinären Team aus Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrechtlern sowie Betriebswirten und Sachbearbeitern ist die Kanzlei in der Lage, auch größere Insolvenzverfahren und umfangreiche Mandate erfolgreich zu bearbeiten. Zu den namhaften Referenz-Verfahren von Kanzlei-Gründer Dr. Franz-Ludwig Danko zählen u.a. die Automobilzulieferer Druckguss Heidenau, FINOBA Automotive, Spezialguss Wetzlar und ttb Gruppe, der Seifenhersteller Kappus-Gruppe, der Flugzeugausstatter Anolis Interiors, die DRK-Kliniken Nordhessen, das Klinik und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg und die Prof. Dr. Keck Akut- und Reha-Klinik. Die Kanzlei verfügt über Standorte in Frankfurt am Main, Dresden und Kassel.


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