12.02.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

SAHCO zieht Notbremse

Dr. Harald Schwartz wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt

Insolvenzverwalter Harald Schwartz: Geschäftsbetrieb geht weiter


Sahcos Stoffe, Tapeten und Teppiche findet man in exclusiven Privathäusern, Luxushotels und privaten Luxusyachten auf der ganzen Welt. Dennoch hat der weltweit bekannte Textilverleger Sahco aus Nürnberg die Notbremse gezogen.

 

Das Unternehmen SAHCO Hesslein GmbH & Co. KG meldete am Donnerstag beim Amtsgericht Nürnberg Insolvenz an. „Vorsorglich“, wie Geschäftsführer Christoph Häußler betont. „Wir sind diesen Schritt frühzeitig gegangen, wir sind nicht verschuldet und bei guter Liquidität. Dennoch müssen wir uns neu aufstellen“, so Häußler. „Wir analysieren jetzt schnell und gründlich die Lage“, so Dr. Harald Schwartz. Schwartz wurde vom Amtsgericht Nürnberg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmt. Der Textilverlag Sahco beschäftigt 80 Mitarbeiter in Nürnberg und weitere 20 bei ausländischen Tochterunternehmen. „Der Geschäftsbetrieb geht erst einmal unverändert weiter, die Mitarbeiter bleiben alle an Bord. Wir werden alles tun, die Firma wieder wettbewerbsfähig zu machen“, so Dr. Harald Schwartz.

 

Die Gründe für die Insolvenzanmeldung seien Umsatzrückgänge, unter denen die gesamte Textilbranche leide. Der Fachhandel, so Christoph Häußler, werde leider immer schwächer. Sahco habe einen Exportanteil von 80%, die Wirtschaftskrisen in vielen Ländern Europas seien mit ein Grund für die Rückgänge. Sahco gilt eigenen Angaben zufolge weltweit als exclusiver Anbieter und „veredelt mit klassischen, zeitgenössischen oder avantgardistischen Stoffen sowie Tapeten, Teppichen und Accessoires jedes Interieur“. Sahco-Produkte finden sich in den schönsten Privathäusern der Welt, in exklusiven Hotels, in Residenzen und Schlössern, auf Luxusyachten und an berühmten Filmsets.

 

Hintergrund SAHCO:

Sahco blickt auf eine 180jährige Historie zurück. Samson Abraham Hesslein gründete am 19. Juni 1831 in Bamberg bei Nürnberg das Textilhandelsunternehmen S. A. Hesslein. 1863 verlagerte Hesslein den Sitz nach Nürnberg. In den Jahren bis 1900 spezialisierte sich S. A. Hesslein auf den Handel mit feinsten Teppichen, Möbelstoffen und Dekorationstextilien. Seidenstoffe kommen aus Paris und Lyon, kostbare Perserteppiche aus Wien und Konstantinopel. Firmensitz ist ein typisches Nürnberger Patrizierhaus, das Handel, Lager und Musterei beherbergt. Während des Dritten Reiches emigrierte die Familie in die Vereinigten Staaten. Bei ihrer Rückkehr fand sie das Geschäftshaus nach einem Luftangriff der Alliierten im Jahre 1945 völlig zerstört. In den folgenden Jahrzehnten des Wiederaufbaus expandierte Sahco Hesslein nach Frankreich, Belgien, England, Italien und in die USA, dann auch den Mittleren Osten.


Hintergrundinfo Schwartz Insolvenzverwalter:

Schwartz Insolvenzverwalter (www.Schwartz.in) gehört gemäß INDat zu den führenden, auf das Insolvenzrecht spezialisierten Kanzleien in Süddeutschland. Die Kanzlei zählt mehr als 100 Mitarbeiter, darunter 21 Rechtsanwälte – davon sind wiederum neun Verwalter, die neben dem Insolvenzrecht die Bereiche Arbeitsrecht, Bank- und Kapitalmarktrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht sowie Steuerrecht als Fachanwälte abdecken. Standorte sind Nürnberg, München, Landshut, Regensburg, Weiden, Würzburg und Amberg. Die Kanzlei stellt in den OLG-Bezirken Nürnberg und Bamberg mit Prof. Dr. Reinhard Urbanczyk den Vorsitzenden des Fachprüfungsausschusses für Insolvenzrecht.

Schwartz ist als Gutachter, Sachwalter und Insolvenzverwalter in international ausstrahlenden Verfahren (z.B. Pfleiderer) tätig. Schwartz hat Unternehmen bis hin zur börsennotierten Aktiengesellschaft (z.B. Bintec, Juma, Heros, Seram, SRI-Konzern, PPREF, Quelle.Contact Center, de Sede Group, Gramss u.a.) als Regelverfahren, in Eigenverwaltung, im Schutzschirmverfahren und mit Insolvenzplänen erfolgreich verwaltet - darunter auch Unternehmen mit Standorten in den USA, Kanada, Asien (China, Hongkong, Japan) sowie in Westeuropa (Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien) und Osteuropa (Tschechien, Ungarn, Polen, Kroatien). Daneben werden Treuhandmodelle erfolgreich begleitet.

Besonderen Wert legt die Kanzlei auf den Erhalt gewachsener Strukturen. Dies geht regelmäßig mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen einerseits sowie besseren ökonomischen Ergebnissen andererseits einher.

 



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