05.05.2015 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

VID: Insolvenzrisiko für bestimmte Branchen weiterhin hoch

VID: Insolvenzrisiko für bestimmte Branchen weiterhin hoch

Trotz der insgesamt rückläufigen Zahl der Insolvenzanmeldungen, bleibt das Insolvenzrisiko in bestimmten Branchen hoch.


Dies betonte der Verband Insolvenzverwalter Deutschlands anlässlich der heute veröffentlichten Insolvenzzahlen des Statistischen Bundesamtes für 2013. Gerade in margenschwachen Wirtschaftszweigen fordert die gute Konjunktur Opfer. 


„Zwar hat die gute Konjunkturentwicklung im vergangenen Jahr insgesamt für einen Rückgang der Insolvenzanmeldungen gesorgt“, sagte der VID-Vorsitzende Christoph Niering. „Allerdings zeigt die verhältnismäßig hohe Zahl von Großinsolvenzen, dass nicht alle Branchen davon profitieren.“ Das Statistische Bundesamt hat heute einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2013 um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bekannt gegeben. Insgesamt haben 2013 25.995 Unternehmen Insolvenz angemeldet. Im Jahr 2012 waren es noch 28.297 gewesen.


Unter Druck stehen vor allem Branchen, in denen derzeit ein Strukturwandel stattfindet, wie etwa im Einzelhandel. Gerade für große Einzelhandels-Unternehmen sei es schwierig, auf das sich wandelnde Konsumverhalten zu reagieren. „Das Problem sind häufig nicht nur akut rückläufige Umsätze“, so Niering. „Hinzu kommt, dass immer weniger Investoren bereit sind, sich im Einzelhandel finanziell zu engagieren.“

 

Auch in margenschwache Branchen wie z.B. der mittelständisch geprägten Lebensmittelindustrie ist die Lage angespannt. „Hier gibt es einen äußerst scharfen Wettbewerb, der von der guten Konjunktur und dem Preiskampf des Discounteinzelhandels befeuert wird“, so Niering. „Bei den ohnehin schon extrem geringen Margen kalkulieren viele Hersteller schon jetzt am Limit.“ Der VID rechnet damit, dass der Verdrängungswettbewerb noch zu weiteren Insolvenzen in der Lebensmittelindustrie führen wird.

 

Unternehmen, die angesichts der guten Konjunktur derzeit gute Gewinne einfahren, riet Niering, sich nicht zurückzulehnen. „Wer jetzt Spielräume hat, sollte sie nutzen, um eventuell anstehende Hausaufgaben zu machen“, so der VID-Vorsitzende. „Nur wer seine Finanzen im Griff hat, seine Prozesse laufend optimiert und Marktentwicklungen frühzeitig erkennt, ist auch gewappnet, wenn die Konjunktur einmal wieder nachlässt.“

 

 

Über den VID 

Der „Verband lnsolvenzverwalter Deutschlands e.V.“ ist der Bundesverband der in Deutschland tätigen Unternehmensinsolvenz-verwalter. Der Verband hat zurzeit rund 450 Mitglieder und vertritt damit die überwiegende Mehrheit dieser Berufsgruppe. Die Mitglieder des VID haben sich über ihre Satzung auf strenge „Grundsätze ordnungsgemäßer Insolvenzverwaltung“ und zur Zertifizierung nach ISO:9001 verpflichtet. Der Verband hat damit Maßstäbe für eine unabhängige, transparente und qualitativ anspruchsvolle Insolvenzverwaltung gesetzt. Voraussetzung für die VID-Mitgliedschaft ist zudem eine mindestens  drei Jahre dauernde Tätigkeit  als Unternehmensinsolvenzverwalter. Die geprüfte Qualität der Insolvenzverwaltung von VID-Mitgliedern wird durch das Gütesiegel VID-CERT dokumentiert, das durch den Verband exklusiv nur an Mitglieder verliehen wird.

 



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