02.07.2021 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

ADLER reicht Insolvenzplan ein und plant Abschluss des Verfahrens bis Ende August

Insolvente Adler Modemärkte: Insolvenzplan eingereicht - Stellenabbau geplant

Eröffnung des Insolvenzverfahrens - ADLER reicht Insolvenzplan ein und plant Abschluss des Verfahrens bis Ende August 2021 Annahme des Investorenangebots von Zeitfracht durch die Gesellschaft


Mit der nun erfolgten Einreichung des Insolvenzplans beim Amtsgericht Aschaffenburg hat die entscheidende Phase bei der Neuaufstellung der Adler Modemärkte AG begonnen. Der Insolvenzplan definiert alle finanziellen Maßnahmen zur Restrukturierung des Unternehmens auf Basis des von dem Investor Zeitfracht Logistik Holding GmbH, Berlin, vorgelegten Konzepts. Zuvor hatte die Gesellschaft das Angebot von Zeitfracht zum Abschluss einer Investorenvereinbarung angenommen, nachdem sich bereits der Gläubigerausschuss dafür ausgesprochen hatte. Der Vollzug der Investorenvereinbarung mit der Zeitfracht Logistik Holding GmbH steht derzeit noch unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen.

 

Wie avisiert hat das Amtsgericht Aschaffenburg am 1. Juli 2021 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Adler Modemärkte AG eröffnet, die am 11. Januar 2021 aufgrund der Verwerfungen im Zuge des Corona-Lockdowns Insolvenzantrag gestellt hatte.

 

Der Insolvenzplan sieht die Entschuldung der Gesellschaft und die Fortführung des operativen Geschäfts mit mehr als 100 deutschen und

29 ausländischen Modefilialen (Österreich 24, Luxemburg 3, Schweiz 2) vor. Durch die geplante Neuaufstellung können voraussichtlich mindestens 2.600 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze der Gruppe erhalten werden.

 

Darüber hinaus umfasst der Insolvenzplan auch einen Kapitalschnitt in Form einer Herabsetzung des Grundkapitals der Adler Modemärkte AG auf Null sowie eine anschließende Zuführung neuen Eigenkapitals im Zuge einer Kapitalerhöhung durch den Investor Zeitfracht, der damit alleiniger Aktionär von Adler wird. Wie bereits mit Ad hoc-Mitteilung vom 21. Juni 2021 bekanntgemacht, werden die bestehenden Aktien der Gesellschaft somit aller Voraussicht nach vollständig wertlos. Mit dem Wirksamwerden der Kapitalherabsetzung auf Null wird zugleich ein Delisting der Aktien der Gesellschaft erfolgen.

 

Die nun anstehende Neuausrichtung von ADLER wird vom bestehenden Vorstand der Adler Modemärkte AG unter Führung des CEO Thomas Freude umgesetzt. Der Insolvenzplan soll Ende Juli 2021 der Gläubigerversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden. Idealerweise kann das Unternehmen das Insolvenzverfahren dann bereits Ende August

2021 beenden. Aus heutiger Sicht ist die Zahlung einer erkennbaren Quote auf die Forderungen der Insolvenzgläubiger möglich.

 

'Ich bin erleichtert, dass ADLER dank der Investorenvereinbarung mit Zeitfracht eine gute Zukunftsperspektive erhält. Der nun eingeschlagene Weg umfasst eine zukunftsfähige Neuaufstellung des Unternehmens", kommentiert Thomas Freude, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.

 

Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff, Generalbevollmächtigter der Adler Modemärkte AG ergänzt: 'Die geplante Zukunftslösung war nur durch das gute Zusammenspiel von Management, Sachwaltung, Gläubigern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich. Dank gebührt zudem dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der mit seinem Überbrückungsdarlehen im Mai entscheidend dazu beigetragen hat, die letzten sehr schwierigen Wochen des Lockdowns zu überbrücken."

 

Sachwalter Tobias Wahl (Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft): 'Die Umsetzung der Investorenvereinbarung mit Zeitfracht würde dazu führen, dass ein wesentlicher Teil der Arbeitsplätze bei ADLER erhalten bleibt. Dies ist angesichts der durch Corona extrem erschwerten Rahmenbedingungen, unter denen dieses Verfahren durchgeführt wurde, alles andere als selbstverständlich."

 

Positive Kundenresonanz nach Wiedereröffnung sämtlicher Modefilialen Die Wiedereröffnung sämtlicher Modefilialen von ADLER nach Ende des Lockdowns stößt auf eine positive Resonanz der ADLER Kunden und auf eine gute Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens. Diese soll nun auch wieder über verstärkte Marketingmaßnahmen - die im Zuge der coronabedingten Krise stark zurückgefahren wurden - zusätzlich unterstützt werden.


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