Alno Küchenwelten Reimers saniert sich in Eigenverwaltung
Bestellte Küchen werden ausgeliefert, auch die Auslieferung von neuverkauften Küchen ist gesichert.
Die Insolvenz des Küchenherstellers Alno hat nun auch die Alno
Küchenwelten Reimers GmbH, mit Hauptsitzt in Bonn, in wirtschaftliche
Schwierigkeiten gebracht.
Die Lieferschwierigkeiten von Alno, bei dem die
Produktion Mitte dieser Woche erst wieder angelaufen ist, haben beim
Küchenfachberater zu einem Liquiditätsengpass geführt. Vorsorglich hat
Geschäftsführer Uwe Reimers beim Amtsgericht Bonn deshalb einen Antrag auf ein
Eigenverwaltungsverfahren gestellt, um das Unternehmen umfassend zu sanieren
und in Zukunft unabhängiger vom Hersteller Alno zu werden.
Das Amtsgericht Bonn
hat heute dem Antrag des Unternehmens entsprochen und eine Eigenverwaltung
angeordnet. „Das Verfahren hat das Ziel, das Unternehmen dauerhaft mit dem
bestehenden Gesellschafter fortzuführen. Deshalb erhalten unsere Kunden auch
weiterhin die bisher bestellten Küchen. Aber auch während des Verfahrens können
unsere Kunden neue Küchen bestellen, die auch termingerecht ausgeliefert
werden“, versichert Geschäftsführer Uwe Reimers. Die Verkaufsräume an den drei
Standorten in Bonn, St. Augustin und Bergisch Gladbach sind weiterhin und
unverändert geöffnet. Die Alno Küchenwelten Reimers ist mit der Alno AG,
Pfullendorf, in keinem gesellschaftsrechtlichen Verhältnis verbunden, sondern
nutzt lediglich die Marke Alno und vertreibt bisher ausschließlich Alno-Küchen.
Geschäftsführer
Uwe Reimers wird nun zusammen mit dem Beratungsunternehmen Buchalik Brömmekamp
(Düsseldorf) ein tragfähiges Sanierungskonzept entwickeln, dem das Gericht und
die Gläubiger zustimmen müssen. Außerdem begleitet der Sanierungsexperte Philipp
Künne, Buchalik Brömmekamp Rechtsanwaltsgesellschaft, das Unternehmen während
des Eigenverwaltungsverfahrens. Buchalik Brömmekamp hat bereits über 100
weitere Unternehmen erfolgreich durch ein Eigenverwaltungsverfahren begleitet.
Diese agieren durch das Verfahren gestärkt wieder am Markt.
„Mit
den Möglichkeiten des Verfahrens werden wir die Liquiditätssituation deutlich
verbessern und so den wesentlichen Sanierungsansatz umsetzen. Vor allem sollen
die Kunden in Zukunft aus einem deutlich erweiterten Produktangebot auswählen
können", erklärt Geschäftsführer Uwe Reimers.
In
einer Betriebsversammlung wurden heute die insgesamt 40 Beschäftigten über das
Verfahren informiert. Die Löhne und Gehälter sind in den nächsten drei Monaten
über das Insolvenzgeld gesichert. In dem Verfahren sollen alle Arbeitsplätze
erhalten bleiben.
Mit der Eigenverwaltung nutzt die Alno Küchenwelten Reimers die seit 2012 geltenden Möglichkeiten einer Sanierung unter Insolvenzschutz. Im Eigenverwaltungsverfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung bei der bisherigen Geschäftsführung. Sie führen den Sanierungsprozess selbstständig und ohne Insolvenzverwalter aber mit einem zur Seite gestellten Sachwalter durch. Das Bonner Amtsgericht hat als vorläufige Sachwalterin Rechtsanwältin Nada Nasser, Partnerin der Kanzlei Kreplin & Partner, bestellt. Die Sachwalterin übernimmt eine Aufsichtsfunktion und hat darüber hinaus die Aufgabe, die wirtschaftliche Lage des Schuldners zu prüfen.
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