07.02.2024 - Kategorie "Insolvenzverfahren"
Auffanglösung für Studierende der Deutsche POP gefunden
SAE Institute übernimmt Fachbereiche und bietet einem Großteil der Studierenden
Fortsetzung der Ausbildung an
Die music support group GmbH, zu der die Akademie Deutsche POP gehört, hatte
Ende November 2023 Insolvenzantrag gestellt. „Dieser Schritt ist uns nicht leichtgefallen“,
sagt Rüdiger Veith, Geschäftsführer der music support group GmbH. Ursache für die
wirtschaftliche Krise waren die Spätfolgen der Corona-Pandemie. „Wir mussten den
kompletten Ausbildungsbetrieb von Präsenzunterricht zunächst in einen reinen OnlineBetrieb und später in ein duales Konzept aus Online-Ausbildung und praktischen Tutorials
vor Ort an unseren Standorten umstellen. Das war mit sehr hohen Kosten verbunden“, so
Veith.
Veith hatte selbst noch vielversprechende Gespräche mit Investoren geführt. Zu einem
entsprechenden Engagement kam es aber angesichts der zwischenzeitlich eingetretenen
finanziellen Krise nicht.
Am 31.12.2023 kam der Geschäftsbetrieb der Deutsche POP zum Erliegen, nachdem die
rund 150 Beschäftigten der Unternehmensgruppe faktisch kündigen mussten, um kein
Insolvenzgeld zu verlieren. Das bedeutete das Aus für den Akademiebetrieb. Über 3.000
Studierende der Akademie waren völlig verunsichert. Sie hatten teilweise ihre komplette
Ausbildung vorausbezahlt und wussten nicht, ob sie ihr Studium fortsetzen und zum
Abschluss bringen können.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hatte das Insolvenzgericht den Münchner
Sanierungsexperten und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Rolf
Pohlmann von der Kanzlei POHLMANN HOFMAN bestellt, der sich seither um eine
Lösung bemühte, den Studierenden eine Fortsetzung ihrer Kurse und den
Abschluss ihrer Ausbildung zu ermöglichen. „Dieser Prozess war extrem aufwändig
und dynamisch“, sagt Pohlmann. „Da wir keine Mitarbeiter mehr hatten und die
Systeme teilweise bereits abgeschaltet waren, konnten wir die von Investoren
geforderten Daten und Unterlagen gar nicht oder nur in Teilen zur Verfügung
stellen. Es gab immer wieder neue Herausforderungen und auch herbe
Rückschritte“, so Pohlmann. Es habe zwar zahlreiche kleinere Bildungsträger
gegeben, die die Studierenden einzelner Standorte in bestimmten Fachbereichen übernommen hätten, aber gesucht wurde nach einer möglichst ganzheitlichen
Lösung. „Letztlich konnte mit dem SAE Institute der ideale Partner gefunden
werden“, sagt Pohlmann. Das SAE Institute betreibe bereits heute an zehn
Standorten in Deutschland und Österreich eine Bildungseinrichtung für den
Kreativbereich, in die ein großer Teil der ehemals Studierenden der Deutsche POP
integriert werden könne. Weitere Ausbildungsgänge der Deutsche POP würden
nun vom SAE Institute übernommen, einschließlich der Lehrpläne. Ziel sei es,
möglichst vielen Studierenden ab Anfang März 2024 die nahtlose Fortsetzung ihrer
Kurse und ihrer Ausbildung zu ermöglichen. Auch ehemalige Lehrende der Akademie
Deutsche POP sich eingeladen, sich beim SAE Institute zu melden.
„Es lag mir am Herzen, eine gute Lösung für die Studierenden zur Fortsetzung deren
Studiengänge zu finden. Das SAE Institute hat sich sehr herzlich und überaus engagiert um
ein gutes Angebot für die Studierenden bemüht. Ich bin davon überzeugt mit dem SAE
Institute in dieser schwierigen Situation für die Studierenden und die Gläubiger die beste
Lösung gefunden zu haben“, sagt Pohlmann.
Vorausbezahlte Studiengebühren könnten zwar nur als Insolvenzforderungen durch
Anmeldung zur Insolvenztabelle verfolgt werden, aber in Härtefällen hat das SAE Institute
zugesagt, im Rahmen eines „umfassenden Hilfspakets“ soziale Lösungen anzubieten.
Über POHLMANN HOFMANN
Pohlmann Hofmann ist eine der führenden Kanzleien für Insolvenzverwaltung und
Eigenverwaltung in Deutschland mit mehr als 60 Mitarbeitern, davon rund 20 Berufsträger,
und mehreren Standorten in Süddeutschland. Schwerpunkte der Tätigkeit sind
Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen in Insolvenzverfahren, die Betreuung von
Eigenverwaltungs- und Schutzschirmverfahren, die Abwicklung von Kriminalinsolvenzen
sowie die Bearbeitung und Betreuung von Insolvenzverfahren mit komplexen rechtlichen
Problemen.
Über SAE Institute
Das SAE Institute wurde 1976 in Australien gegründet und ist eine weltweit operierende
private Bildungseinrichtung für Berufe in der Kreativ- und Medienwirtschaft. Das SAE
Institute versteht sich als international vernetzte Kreativ-Plattform, die den Auftakt für
erfolgreiche Karrieren stellt. So finden sich unter SAE-Absolventen zahlreiche Oscar- oder
Grammy-Gewinner:innen. Das Netzwerk des SAE Institute umspannt über 28 Länder auf
sechs Kontinenten mit mehr als 54 Instituten. Das SAE Institute in Europa ist Teil der
Unternehmensgruppe AD Education. Die Standorte außerhalb Europas gehören zum
globalen Bildungsanbieter Navitas. In Deutschland ist das SAE Institute mit Niederlassungen
in Berlin, Bochum, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München und Stuttgart
vertreten. Ein weiterer Standort in Nürnberg befindet sich im Aufbau und wird 2024 eröffnet.
Der praxisnahe Lehrplan des SAE Institute richtet sich nach den Anforderungen der
Medienindustrie und ermöglicht bereits nach zwei Jahren einen Abschluss als Bachelor of
Arts/ Science. Darauf aufbauend werden verschiedene Master-Studiengänge angeboten.
Die Bachelor-Abschlüsse bietet das SAE Institute in Zusammenarbeit mit der University of
Hertfordshire an. Bei den postgradualen Studiengängen besteht zudem eine
Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität Essen
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