02.03.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

basic AG: Sanierungsprozess erreicht nächste Phase

Bio-Supermarktkette Basic saniert sich im Insolvenz-Schutzschirmverfahren

Auch nach der heutigen Eröffnung des Sanierungsverfahrens für die Bio-Supermarktkette „basic“ wird der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang fortgeführt.


Alle Filialen bleiben geöffnet, bei vollem Sortiment. Alle der rund 520 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt. Unterdessen kommt der Sanierungsprozess für die basic AG wie geplant voran. Das Interesse möglicher Erwerber in dem aufgesetzten strukturierten Investorenprozess für das Unternehmen ist lebhaft.

 

Mit der Verfahrenseröffnung endet planmäßig das Schutzschirmverfahren. Zugleich hat das zuständige Amtsgericht München erneut Eigenverwaltung angeordnet. Wie beim Schutzschirm-Verfahren bleibt die unternehmerische Verantwortung also in den Händen der Geschäftsführung. „Dass das Gericht auch im eröffneten Verfahren die Eigenverwaltung anordnete, sichert die Kontinuität im eingeschlagenen Sanierungskurs der basic AG“, betonte basic-Vorstand Christoph Eich heute in München. „Wir sind zuversichtlich, den Sanierungsprozess im Laufe der kommenden Monate erfolgreich abzuschließen.“

 

Als Sachwalter bestellte das Gericht den erfahrenen Sanierungsspezialisten Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff von der Münchener Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte. Gerloff war bereits während des Schutzschirmverfahrens als vorläufiger Sachwalter eingesetzt worden. „Die Zusammenarbeit mit Dr. Gerloff ist ausgezeichnet“, unterstrich Dr. Paul Abel von der bekannten Sanierungskanzlei Wellensiek, der während des Sanierungsprozesses den basic-Vorstand als Generalbevollmächtigter unterstützt. Sachwalter Dr. Gerloff ergänzt: „Die konstruktive Zusammenarbeit der Beteiligten ist gerade in Eigenverwaltungsverfahren eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes Ergebnis. Dies ist bei basic der Fall.“

 

„Die Sanierungsfortschritte im Schutzschirmverfahren sind dabei nicht zuletzt unseren treuen Kunden und unseren engagierten Mitarbeiter:innen zu verdanken“, ergänzte basic-Vorstand Christoph Eich. „Die Kunden haben auch unter diesen schwierigen Umständen weiter bei basic eingekauft, sodass wir unseren Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrechterhalten konnten und können.“ Auch die Umsätze haben sich positiv entwickelt. Dies ist nicht zuletzt deshalb wichtig, weil die basic AG nach der Verfahrenseröffnung die Löhne und Gehälter ihrer Mitarbeiter wieder selbst zahlen muss.

 

Die Suche nach einem Investor, die einen wesentlichen Bestandteil des Sanierungskonzepts der Basic darstellt, macht gute Fortschritte. Um für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Gläubiger die bestmögliche Lösung zu finden, hatte der Vorstand in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss einen sogenannten strukturierten Investorenprozess (sowohl für eine Insolvenzplanlösung als auch eine übertragende Sanierung) aufgesetzt und gezielt mögliche Investoren angesprochen. Ergebnis: Das Interesse der angesprochenen Investoren ist lebhaft. Nach den üblichen Regeln des strukturierten M&A Prozesses haben alle Beteiligten umfassende gegenseitige Verschwiegenheitserklärungen abgegeben, um den Wettbewerb um die beste Lösung zu gewährleisten. Deshalb können keine Angaben zu den Interessenten und zum weiteren Ablauf an die Öffentlichkeit gegeben werden. Christoph Eich: „Die ermutigende Resonanz von Investoren ist ein Beleg für die Attraktivität des basic-Geschäftsmodells.“

 

Die basic AG hatte kurz vor Weihnachten ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Die basic-Filialen befinden sich hauptsächlich in Bayern. Aber auch in Hessen, Baden-Württemberg und Österreich gibt es einzelne Standorte, wobei die österreichischen Standorte nicht Teil des Sanierungsverfahrens sind.

 

 

 

 

Über die basic AG

 

Die nicht börsennotierte basic AG wurde 1997 in München gegründet. Das Unternehmen ist ein Vorreiter des Gedankens, dass Produkte in Bio-Qualität für alle verfügbar sein sollten. Das Angebot umfasst ausschließlich nachhaltig produzierte Lebensmittel aus kontrolliert ökologischem Anbau, die mindestens den EU-Öko-Standard erfüllen. 1998 eröffnete basic seinen ersten Supermarkt in München-Schwabing. Im Jahr 2000 folgte die zweite Filiale am Viktualienmarkt. Heute betreibt das Unternehmen 20 Bio-Supermärkte in Deutschland, von denen jeder etwa 500 bis 1100 Quadratmeter Fläche hat. Im Jahr 2019 betrug der Umsatz 142 Millionen Euro. Mit weiteren Eröffnungen will basic weiterwachsen. Seit 2006 ist basic im Nachbarland Österreich mit jeweils einer Filiale in Wien und in Salzburg präsent.

 


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