08.02.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

BBL: Lünemann in Göttingen wird in Eigenverwaltung saniert

Göttinger Traditionsunternehmen Lünemann GmbH & Co KG muss in die Insolvenz

Das Göttinger Traditionsunternehmen Lünemann GmbH & Co KG hat heute beim Amtsgericht Göttingen Antrag auf ein Verfahren zur Sanierung in Eigenverwaltung gestellt.


Der Geschäftsbetrieb des technischen Fachgroßhandels läuft uneingeschränkt weiter.

Die Gesellschaft wird auch weiterhin durch die Geschäftsführer Klaus Günther und Torsten Sure vertreten. Unterstützt werden sie von der auf Sondersituationen spezialisierten Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff: Justus von Buchwaldt und Dr. Rouven Quick agieren als Generalbevollmächtigte. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht Silvio Höfer von Anchor Rechtsanwälte, er begleitet und überwacht die Eigenverwaltung.


Das Unternehmen betreibt an Standorten in Göttingen und Kassel vier Fachhandelsbetriebe für Stahl und Werkstoffe, Sanitär und Heizung, Werkzeug und Werkstattbedarf sowie Baubeschlag und Bauelemente. Es beschäftigt derzeit 84 Mitarbeiter und erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro. Zu den Kunden gehören u.a. Industrieunternehmen, Stahl- und Metallbauer, Sanitär- und Heizungsinstallateure, Bauunternehmen sowie Kommunen, Universitäten und mehrere Max-Planck-Institute.


Lünemann hat sich erfolgreich als „Alles aus einer Hand“-Anbieter mit zusätzlichen Dienstleistungen wie Montage positioniert, bedingt durch den zunehmenden Wettbewerb von überregionalen Anbietern und online-Händlern waren die Umsätze zuletzt jedoch rückläufig. Auf der Beschaffungsseite ist Lünemann zudem nicht groß genug, um von günstigen Einkaufskonditionen zu profitieren. Vor diesem Hintergrund ist das Unternehmen langfristig nicht allein überlebensfähig und sucht einen Investor oder Kooperationspartner. 



„Wir erwarten wenig Auswirkungen des Antrags auf das laufende Geschäft, unsere Lager sind gut gefüllt, unsere Lieferanten unterstützen den Sanierungskurs  und haben die Weiterbelieferung zugesichert,“ betont der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Günther. 


Die Gehälter der Beschäftigten sind durch die sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung für drei Monate gesichert. Die Geschäftsführung hat die Mitarbeiter gestern Abend im Rahmen einer Betriebsversammlung darüber informiert.


„Da die Geschäftsführung den Antrag frühzeitig gestellt und wir ihn gut vorbereitet haben, kann der Betrieb aktuell an beiden Standorten uneingeschränkt fortgeführt werden,“ betont Justus von Buchwaldt, Partner von BBL. „Wir haben ausreichend Zeit, den Betrieb mit Hilfe digitaler Prozesse noch effizienter aufzustellen und einen passenden Investor oder Kooperationspartner zu suchen, der dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern eine langfristige Perspektive gibt.“




Über BBL Bernsau Brockdorff

BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen - Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit rund 200 Mitarbeitern und über 50 Anwälten ist die Kanzlei deutschlandweit an mehr als 30 Standorten  präsent, zudem gibt es ein Büro in London. BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenvorbeugung  und für die Beratung im Fall  existenzbedrohender Situationen ebenso wie  für die Begleitung von Insolvenzverfahren oder Insolvenzen in Eigenverwaltung. Viele der Projekte sind grenzüberschreitend, entsprechend umfassend ist auch das internationale Netzwerk der Kanzlei.


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