03.05.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Burnickl Ingenieure will sich im Insolvenzverfahren neu aufstellen

Burnickl Ingenieure: Insolvenzanträge für deutsche Gesellschaften

Burnickl Ingenieure: Bundesweit tätiger Spezialist für Technische Generalplanung will sich im Insolvenzverfahren neu aufstellen


Das renommierte in Deutschland und dem europäischen Ausland tätige Ingenieurbüro Burnickl Ingenieure will sich im Insolvenzverfahren neu aufstellen. Volker Böhm vom Nürnberger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun ist zum vorläufigen Insolvenzverwalter der deutschen Gesellschaften bestellt worden. Er hat sich mit seinem Team bereits an den Sitz der Unternehmens-Gruppe in Velburg (Oberpfalz) begeben. „Wir prüfen die wirtschaftliche Situation von Burnickl Ingenieure, den Status der laufenden Projekte und die Sanierungsoptionen“, sagt Böhm. Das 2011 gegründete Ingenieurbüro, das auf die Technische Generalplanung spezialisiert ist, hat Tochterunternehmen in München, Bamberg, Passau, Würzburg und Frankfurt sowie dem spanischen Valencia. Für die spanische Gesellschaft wurde bisher kein Insolvenzantrag gestellt.


Der Geschäftsbetrieb an den deutschen Standorten und am Standort Valencia läuft unterdessen nach dem Insolvenzantrag weiter. Die Unternehmens-Gruppe verfügt über eine breites Kundenspektrum. Zu den Auftraggebern gehören neben Unternehmen aus unterschiedlichen Industrie-Branchen insbesondere die öffentliche Hand. Derzeit ist Burnickl Ingenieure in rund 250 Projekten tätig.


Potenziale ausschöpfen – hohe Nachfrage

Volker Böhm setzt  zusammen mit Dr. Peter Burnickl, dem Gründer und Geschäftsführer von Burnickl Ingenieure, die Suche nach einem Partner fort, die bereits vor dem Insolvenzantrag begonnen wurde. „Ziel ist, die Unternehmens-Gruppe im Insolvenzverfahren neu aufzustellen und eine Fortführungs-Perspektive zu schaffen, mit der das renommierte Ingenieurbüro seine Potenziale ausschöpfen kann“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. „Mit dem passenden Partner sehe ich Chancen, dass das gelingen kann. Der Bereich Technische Generalplanung, auf den Burnickl Ingenieure spezialisiert ist, verzeichnet aktuell trotz der insgesamt nicht einfachen Situation in der Immobilienwirtschaft eine hohe Nachfrage. Denn die Technische Generalplanung spielt bei Umbauten im Bestand, aber auch bei Neubauten eine wichtige Rolle. Daher haben die Expertise und die Lösungen von Burnickl Ingenieure im Markt ein erhebliches Potenzial“, sagt Böhm.


Ganzheitliches Portfolio – bekannte Projekte

„Burnickl Ingenieure bietet beim Thema Technische Generalplanung alles aus einer Hand und für jeden Bedarf – in den klassischen Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär, Klima und Elektrotechnik und Fördertechnik, also zum Beispiel Aufzüge“, sagt Dr. Peter Burnickl. „Unser ganzheitliches Portfolio runden wir mit eigenen Profis in der Architekturbeleuchtung und Beratungsdienstleistungen aus den Bereichen Netze & Quartiere sowie Projektmanagement, Green Building und Energieconsulting ab. Seit der Gründung vor zwölf Jahren haben wir die Technische Generalplanung in mehr als 1.000 nationalen und internationalen Projekten übernommen.“ 

Zu den bekanntesten Projekten von Burnickl Ingenieure gehören das ESO Supernova, das Besucherzentrum auf dem Campus der europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München oder der Neubau des Mittelbayerischen Verlags in Regensburg, der 2013 als erstes Großprojekt abgeschlossen wurde. Die Unternehmens-Gruppe ist aber auch lokal tätig – etwa bei der Denkmalsanierung des Kulturzentrums Wieserstadl in Velburg.


Die Löhne und Gehälter der rund 90 Beschäftigten an den deutschen Standorten sind bis Ende Juli über das sogenannte Insolvenzgeld abgedeckt. Ab August soll Burnickl Ingenieure so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden. Die Belegschaft ist über die aktuelle Situation und die nächsten Schritte informiert.


Preissteigerungen, Zinsanstieg und herausfordernde Situation in der Bau- und Immobilienbranche

Die Neuaufstellung der Unternehmens-Gruppe und der Einstieg eines Partners sind unter anderem durch die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie die Preissteigerungen bei Energie, Materialien und Rohstoffen notwendig geworden, die indirekt Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation bei Burnickl Ingenieure haben. Das Marktumfeld im Bau- und Immobilienbereich hat sich auch angesichts der steigenden Zinsen und Preise für Materialien und Rohstoffe in den letzten Jahren eingetrübt. „Burnickl Ingenieure geht bei seinen Aufträgen  in Vorleistung und wird im Projekt je nach Bauabschnitt bezahlt. Aufgrund von Verzögerungen im geplanten Ablauf von mehreren Bauprojekten verschob sich die Bezahlung für Burnickl zeitlich stark hinter die eigentliche Planung“, sagt Dr. Burnickl. Böhm erläutert: „Die dadurch entstandene Liquiditätslücke konnte die stark wachsende Unternehmens-Gruppe bis zum geplanten Einstieg eines Partners aus eigener Kraft nicht schließen. Gleichwohl ist mit der Neuaufstellung und dem Einstieg eines Partners weiterhin eine Fortführungslösung für Burnickl Ingenieure möglich.“.

 



Über Burnickl Ingenieure:
Burnickl Ingenieure ist auf die Technische Generalplanung bei Immobilienprojekten spezialisiert. Neben dem Unternehmenssitz in Velburg (Oberpfalz) hat das 2011 gegründete Ingenieurbüro Standorte in München, Bamberg, Passau, Würzburg, Frankfurt und dem spanischen Valencia, die jeweils eigenständige Gesellschaften sind. Burnickl Ingenieure bietet beim Thema Technische Generalplanung alles aus einer Hand und für jeden Bedarf – in den klassischen Bereichen Heizung, Lüftung, Sanitär, Klima und Elektrotechnik und Fördertechnik, also zum Beispiel Aufzüge. Das ganzheitliche Portfolio wird mit eigenen Profis in der Architekturbeleuchtung und Beratungsdienstleistungen aus den Bereichen Netze & Quartiere sowie Projektmanagement, Green Building und Energieconsulting abgerundet. Seit der Gründung vor zwölf Jahren hat Burnickl Ingenieure die Technische Generalplanung in mehr als 1.000 nationalen und internationalen Projekten übernommen. 


Bild: © Andril Yalanskyi / stock.adobe.com

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