09.03.2018 - Kategorie "Insolvenzgeschehen allgemein"

Chemnitzer Restrukturierungslunch: Quo vadis Eigenverwaltung?

Es wurden die Vor- und Nachteile der Eigenverwaltung gegenüber dem Regelinsolvenzverfahren diskutiert.

Der 3. Chemnitzer Restrukturierungslunch beschäftigte sich am 6. März mit der Fragestellung „Quo vadis Eigenverwaltung?“.


Rund 70 Gäste beteiligten sich an der lebhaften Diskussion mit den Experten auf dem Podium.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Impulsvortrag von Dr. Dirk Andres (Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, AndresPartner), der einführend einen Überblick über die Zahlen, Daten und Fakten aus sechs Jahren ESUG gab. Dr. Dirk Andres beleuchtete dabei die Argumente für und wider Eigenverwaltung oder Regelverfahren. Wesentlicher Erfolgsfaktor sei dabei aber stets die Transparenz gegenüber allen Beteiligten.

In der anschließenden Podiumsdiskussion – moderiert von Dr. Dirk Herzig (Schultze & Braun) und Dr. Robert Tobias (hww hermann wienberg wilhelm) – berichteten die Panelisten Dr. Dirk Andres, Sebastian Knapp (Rechtsanwalt, KPMG Law), Erwin Gerster (Richter, Amtsgericht Dresden) und Frieder Schreier (Leiter Recht/Consulting, Sparkasse Chemnitz) aus ihren umfangreichen Erfahrungen mit Eigenverwaltungsverfahren, insbesondere in Sachsen. Es wurden die Vor- und Nachteile der Eigenverwaltung gegenüber dem Regelinsolvenzverfahren diskutiert. Dabei wurden die Vor- und Nachteile nicht nur für die Gesellschafter, sondern zuerst einmal aus Sicht der Gläubiger diskutiert.

Alle Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass Qualität und Vertrauen die Kernvoraussetzungen für die Eignung der verantwortlichen Berater sind. Außerdem wurde die Rolle und der Aufgabenbereich des Sachwalters diskutiert sowie die Kosten der Eigenverwaltung. Alle Panelisten waren sich einig, dass der Schutzschirm in der Praxis kaum Vorteile gegenüber einem 270a-Verfahren bietet und darüber hinaus oft deutlich komplexer in der Vorbereitung ist. Zum Abschluss der Veranstaltung wurde die Frage gestellt, ob das kommende präventive Restrukturierungsverfahren die Eigenverwaltung demnächst obsolet werden lassen könnte. Hier überwog letztendlich die Meinung, dass die Eigenverwaltung mit ihrem insolvenzlichen Sanierungsinstrumentarium auch zukünftig konkurrenzlos bleiben dürfte.

Die Veranstalter des Chemnitzer Restrukturierungslunches sind die Baden-Württembergische Bank, hww hermann wienberg wilhelm und Schultze & Braun. Der nächste Chemnitzer Restrukturierungslunch findet im März 2019 statt.


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