Convivo-Gruppe: Vereinbarungen mit neuen Betreibern
Für 68 von insgesamt 77 aktiven Pflege- und Wohneinrichtungen für alte Menschen im Bundesgebiet sind Vereinbarungen mit neuen Betreibern gefunden
Für einen Großteil der Einrichtungen der insolventen
Convivo-Gruppe sind neue Betreiber gefunden. Wie die beiden Insolvenzverwalter
der Convivo Unternehmensgruppe Dr. Malte Köster aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER
und Dr. Christoph Morgen aus der Kanzlei Brinkmann & Partner jetzt
gemeinsam mitteilten, sind per Stand 1. Juni 2023 für 68 von insgesamt 77
laufenden Pflege- und Wohneinrichtungen der Pflegeheim-Gruppe entsprechende
Vereinbarungen mit neuen Betreibern zur Übertragung unterzeichnet worden. Die
Übergabe der einzelnen Einrichtungen ist bereits erfolgt oder steht in den
kommenden Wochen an. Mit den Einzel- und Paketlösungen sind die Versorgung und
Pflege der alten Menschen, die in den Einrichtungen leben, gesichert. Vor dem
Hintergrund des hohen Bedarfs an geschulten Pflegekräften in der Branche ist
ein Großteil der rund 5.000 Beschäftigten der Convivo-Gruppe im Zuge der
Verhandlungen mit neuen Betreibern in neue Arbeitsverhältnisse gewechselt.
Bei vier Einrichtungen steht eine Einigung in den laufenden Verhandlungen noch aus. Für fünf Einrichtungen haben sich keine Perspektiven für einen Fortbetrieb gefunden, diese Einrichtungen mussten geschlossen werden. Dabei lag besonderes Augenmerk der Teams darauf, die Bewohnerinnen und Bewohner nach Kräften beim Umzug in andere regionale Einrichtungen zu unterstützen.
Im Einzelnen wurden in den Verfahren bei der Convivo Holding GmbH und der Convivo Life GmbH, die von Dr. Malte Köster und seinem Team bearbeitet werden, für 47 von 54 laufenden Pflegeeinrichtungen zu Beginn der Verfahren verbindliche Einigungen mit neuen Betreibern erzielt. Bei vier Einrichtungen laufen noch Verhandlungen, drei Einrichtungen mussten geschlossen werden.
In den Verfahren bei der Convivo Parks GmbH, die von Dr. Christoph Morgen und seinem Team bearbeitet werden, sind für 21 von 23 laufenden Einrichtungen zu Beginn der Verfahren verbindliche Einigungen mit neuen Betreibern erzielt. Zwei Einrichtungen mussten geschlossen werden.
Dr. Malte Köster und Dr. Christoph Morgen erklärten:
„Rund vier Monate nach den Anträgen auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens sind für 68 von 77 Einrichtungen der Convivo-Gruppe trotz schwieriger Rahmenbedingungen und vieler Widerstände neue Betreiber gefunden. Für die Seniorinnen und Senioren und für ihre Angehörigen endet damit hoffentlich eine unruhige und oft auch belastende Zeit. Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen, bei allen Beteiligten, insbesondere in den Kommunen, und bei unseren Teams für den hohen persönlichen Einsatz und das konstruktive Zusammenwirken. Gleichzeitig sind unsere Gedanken bei allen, die in Einrichtungen gelebt haben, die trotz aller Bemühungen geschlossen werden mussten, und wir unterstützen im Rahmen unserer Möglichkeiten beim Umzug in ein neues Zuhause. Vor dem Hintergrund des aktuellen Branchenumfelds ist das gemeinsam Erreichte ein Sanierungserfolg. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die strukturelle Situation in der Pflegebranche nach wie vor äußert schwierig ist und auch weiter schwierig bleiben wird. Am Beispiel Convivo ist deutlich geworden, dass die Zukunft des gesamten Pflegesystems gesellschaftlich neu durchdacht werden muss. Bei Convivo hat sich gezeigt, wo die Schwächen liegen, aber auch wie mögliche Lösungsansätze aussehen können.“
Wie weiter mitgeteilt wurde, hat das zuständige Amtsgericht Verden im Mai 2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Convivo-Gründers Torsten Gehle angeordnet. In diesem Zusammenhang wurde Rechtsanwalt Dr. Hans-Joachim Berner (WILLMERKÖSTER) zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
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