02.07.2024 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

DELIKATA weiter auf Sanierungskurs – Einschnitte im Filialnetz

Insolventer Fleischereibetrieb Delikata schließt fünf Filialen

Der Geschäftsbetrieb der DELIKATA Magdeburger Fleisch- und Wurstwaren GmbH mit Sitz in Magdeburg wird auch im eröffneten Insolvenzverfahren fortgeführt.


Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther hat eine Reihe von Sanierungsmaßnahmen umgesetzt, um das Unternehmen zu stabilisieren. Parallel dazu bemüht sich Flöther um eine Investorenlösung.

 

„Produktion und Verkauf von DELIKATA Wurstwaren gehen auch im eröffneten Insolvenzverfahren weiter“, betonte Flöther, Namenspartner der Kanzlei Flöther & Wissing. „Wir arbeiten weiterhin daran, das Unternehmen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und eine langfristige Lösung zu finden.“ Um den Geschäftsbetrieb in der Insolvenz zu sichern, hat der Insolvenzverwalter eine Reihe von Sanierungsmaßnahmen getroffen. Hintergrund ist, dass mit Verfahrenseröffnung der Insolvenzgeldzeitraum endet. Das bedeutet, dass das Unternehmen unter Vollkosten wirtschaften und die Löhne und Gehälter der Beschäftigten wieder selbst zahlen muss. „Damit wir trotzdem weitermachen können, müssen wir in ganz erheblichem Umfang Kosten sparen“, erläuterte Flöther.

 

Die notwendigen Einsparungen konnten zum Teil durch den Neuabschluss von Strom- und Gaslieferverträgen erzielt werden. Dadurch werden die Energiekosten künftig ganz erheblich sinken. Darüber hinaus mussten insgesamt fünf unrentable Filialen in Magdeburg, Niederdodeleben und Calbe geschlossen werden (Werksverkauf Liebknechtstraße, Breiter Weg in Magdeburg und Wilhelm-Löwe-Straße in Calbe; sechs DELIKATA-Filialen sind nicht betroffen). Die Fililalen in der Magdeburger Leiterstraße und in der Hohendodeleber Straße in Niederdodeleben waren bereits vor Antragstellung geschlossen worden. Auch der Partyservice und die SB-Automaten wurden nun eingestellt. 17 Beschäftigte sind davon betroffen. „Diese Einschnitte sind uns nicht leicht gefallen“, betonte Flöther. „Allerdings lässt das Insolvenzrecht keine andere Wahl. Ich darf als Insolvenzverwalter ein Unternehmen nur fortführen, wenn dadurch keine Verluste zulasten der Gläubiger entstehen.“

 

In der Produktion sowie den übrigen Filialen von DELIKATA bleiben 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter beschäftigt. Der Insolvenzverwalter wird in den nächsten Wochen mit seinem Team weiter daran arbeiten, eine Perspektive für das Traditionsunternehmen zu finden. Denkbar sind der Verkauf des Betriebs oder einzelner Filialen an Investoren oder auch ein Insolvenzplan, d.h. eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Die Gespräche mit vorhandenen Interessenten dauern an. Parallel dazu will Flöther die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern, etwa durch Optimierung der Verkaufstheken und des Angebots sowie durch den Ausbau des Online-Geschäfts. „DELIKATA ist ein Unternehmen mit extrem motivierten Mitarbeitern und einer Geschäftsführung, die den eingeschlagenen Sanierungskurs mitträgt“, ergänzt Flöther. „Auch die Kunden bleiben dem Traditionsunternehmen treu, alle Verträge werden weiterhin erfüllt. Das sind gute Bedingungen für die angestrebte Sanierung.“

 

Die DELIKATA Magdeburger Fleisch- und Wurstwaren GmbH produziert und vertreibt in der Region Magdeburg Fleisch- und Wurstwaren. Der Produktionssitz von DELIKATA befindet sich in Sülzetal-Osterweddingen (Sachsen-Anhalt); Sitz der Gesellschaft ist Magdeburg. Das Unternehmen ist wie viele andere produzierende Unternehmen wegen massiv gestiegener Rohstoff-, Energie- und Personalkosten unter Druck geraten. Zudem leidet das Unternehmen unter dem veränderten Kaufverhalten der Verbraucher; der Fleischkonsum in Deutschland geht seit Jahren zurück. Die Geschäftsführung hatte im April Insolvenz angemeldet. Zum 1. Juli hat das zuständige Amtsgericht Magdeburg das Insolvenzverfahren eröffnet und Flöther zum Insolvenzverwalter bestellt.

 

 

Über Flöther & Wissing

Flöther & Wissing gehört zu den führenden deutschen Kanzleien auf allen Gebieten des Restrukturierungs- und Insolvenzrechts. Seit über 20 Jahren bietet die Kanzlei an mittlerweile zehn Standorten branchenunabhängige und übergreifende Insolvenzverwaltung, Sachwaltung, Eigenverwaltung und Sanierungsberatung. Laut aktueller Insolvenzkanzlei-Rankings führender Fachmagazine, wie Wirtschaftswoche, FOCUS oder JUVE gehört Flöther & Wissing zu den Top-Kanzleien in Deutschland. Namenspartner Prof. Dr. Lucas Flöther ist zudem der am häufigsten bestellte Insolvenzverwalter in Ostdeutschland und  Mitglied des Gravenbrucher Kreises, der Vereinigung der führenden Insolvenzverwalter Deutschlands.


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