Die Klier Hair Group geht unter den Schutzschirm
Corona-Lockdown hat Deutschlands größte Friseurkette hart getroffen
Die Klier Hair Group GmbH
(„Klier Hair Group“), das führende inhabergeführte Friseurunternehmen in
Deutschland mit Sitz in Wolfsburg, hat heute beim Amtsgericht in Wolfsburg ein
Schutzschirmverfahren beantragt. Das zuständige Gericht hat dem Antrag
entsprochen. Damit ist der Weg frei, das Unternehmen in eigener Verantwortung
nachhaltig zu sanieren und zukunftsfähig aufzustellen.
Erhebliche Umsatzausfälle durch Corona-Lockdown
Die behördlich angeordneten Ladenschließungen im Zuge der Corona-Krise und die anschließende Kundenzurückhaltung in den vergangenen Monaten haben auch bei der Klier Hair Group zu erheblichen Umsatzausfällen geführt. Da die in der Folge beantragte Überbrückungsfinanzierung bereits wieder aufgebraucht ist, hat die Klier Hair Group auf der Grundlage einer intensiven Überprüfung der Gesamtsituation beschlossen, sich aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit unter den gerichtlichen Schutzschirm zu begeben und dieses Sanierungsinstrument konsequent für eine nachhaltige Sanierung und Zukunftssicherung zu nutzen. Die Geschäftsführung bleibt im Amt und ist weiterhin uneingeschränkt handlungs- und weisungsbefugt.
Zügige Unternehmenssanierung in Eigenverwaltung angestrebt
„Wir sind überzeugt von einer profitablen Zukunft der Klier Hair Group. Mit der Einleitung des gerichtlichen Sanierungsverfahrens haben wir dafür die Weichen gestellt. So können wir uns nachhaltig aufstellen und die Klier Hair Group in einem stark umkämpften Markt erfolgreich positionieren. Gemeinsam mit unserem hochmotivierten Team werden wir den Neustart schaffen“, sind die geschäftsführenden Gesellschafter Michael und Robert Klier überzeugt. Unterstützt werden sie ab sofort von dem erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Detlef Specovius vonder Kanzlei Schultze & Braun, der als Chief Restructuring Officer (CRO) in die Geschäftsführung eingetreten ist, um der Komplexität und der rechtlichen Herausforderungen des Schutzschirmverfahrens gerecht zu werden.
Ebenfalls neu bei der
Klier Hair Group ist Michael Melzer, der als Chief Executive Officer (CEO) den
Vorsitz der Geschäftsführung übernimmt. In dieser Funktion wird er die Führung
und strategische Ausrichtung der gesamten Gruppe verantworten. „Mit Michael
Melzer gewinnen wir einen erfahrenen Top-Manager, um unser Geschäftsmodell
kontinuierlich weiter zu entwickeln und insbesondere über die Forcierung der
Marken- und Vertriebsstrategie nachhaltig und langfristig zu stärken“, so
Bettina Klier, Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Geschäftsbetrieb wird aufrechterhalten
„Alle unsere Salons und
Shops bleiben unter der Berücksichtigung der jeweils geltenden Corona-bedingten
Sicherheitsmaßnahmen geöffnet. Auch während des Schutzschirms werden wir
unseren Kundinnen und Kunden den Service anbieten, den sie von uns gewohnt
sind“, erklären Michael und Robert Klier. Der Online-Shop für friseurexklusive
Marken ist ebenfalls
weiterhin geöffnet.
In den kommenden Wochen
wird die Klier Hair Group jetzt Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten
aufnehmen und einen Sanierungsplan erarbeiten, um die strategische
Neuausrichtung des Unternehmens voranzutreiben. Alle Geschäftsprozesse und
Kostenstrukturen stehen dabei auf dem Prüfstand. Dazu zählt auch das
Filialnetz.
Die rund 9.200
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Löhne und Gehälter in den kommenden
drei Monaten von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden, wurden heute
über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert.
Über die Klier Hair Group
Die Friseurmarke Klier
ist seit über 70 Jahren in Deutschland etabliert und seither in Familienhand.
Die Klier Hair Group ist die Dachgesellschaft
für die Friseur- und Shopkonzepte Frisör Klier, Super
Cut, HairExpress, essanelle – Ihr Friseur, Styleboxx, COSMO
und beautyhairshop. Täglich verschönern und beraten die Stylisten und
Experten ca. 45.000 Kunden in 1.400 Salons und Shops in Deutschland. Insgesamt sind rund
9.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Klier Hair Group angestellt,
davon 130 in der Verwaltung und im Logistikzentrum in Wolfsburg.
Klier ist über
Gesellschaften auch in den Nachbarländern Österreich, Tschechien und der
Slowakei vertreten. In 106 Salons sind dort rund 765 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beschäftigt. Die Auslandgesellschaften agieren unabhängig und
befinden sich nicht in einem Schutzschirmverfahren.
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