Doppelte Sanierungslösung Diakonie gGmbH Köln und Region
Das erst Ende Mai dieses Jahres eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren der Diakonie gGmbH Köln und Region steht kurz vor einem erfolgreichen Abschluss
Den ambulanten Pflegedienst mit über 100 Mitarbeitenden übernimmt zum Jahreswechsel die deutschlandweit tätige Pflegewerk-Gruppe. Sämtlichen beteiligten Mitarbeitenden und Patienten/Kunden wird der neue Betreiber eine Überleitung der laufenden Vertragsverhältnisse anbieten können. Somit ist es gelungen, für die weit mehr als 500 zu pflegenden Personen gerade in den besonders sensiblen Zeiten der Covid-19-Pandemie Kontinuität in der täglichen Betreuung und Pflege herzustellen.
Parallel übernimmt die unter kirchlicher Trägerschaft stehende Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH ebenfalls zum 01.01.2021 die Bereiche Seniorenberatung und -koordination nebst einem städtischen Projekt der häuslichen Unterstützung für Angehörige von Menschen mit Demenz. Auch hier bleiben sämtliche Arbeitsplätze erhalten. Über dieses Gesamtergebnis freut sich der mit der Eigenverwaltung betraute Generalbevollmächtigte, Rechtsanwalt André Dobiey, Köln: „Es ist sehr erfreulich, dass wir einen nahtlosen Übergang herstellen können und durch den zugleich erreichten Erhalt aller Arbeitsplätze nicht nur der gesamten Belegschaft sondern auch den zahlreichen zu pflegenden und hilfsbedürftigen Menschen eine dauerhafte und beständige Perspektive bieten“. Auch der vom zuständigen Amtsgericht Köln zur Wahrung der Gläubigerinteressen eingesetzte Sachwalter Dr. Jörg Bornheimer zeigt sich mit dem Verfahrensausgang zufrieden: „Die betroffenen Gläubiger können mit einer quotalen Zahlung im deutlich zweistelligen Prozentbereich rechnen“.
Die deutschlandweit tätige Pflegewerk-Gruppe beschäftigt derzeit mehr als 3.000 Mitarbeiter und ist an acht Standorten im gesamten Bundesgebiet im Bereich der ambulanten und stationären Altenpflege aktiv. Unternehmensgründer Dr. Georgios Giannakopoulos freut sich auf die Herausforderungen, die im Kölner Norden, Süden und Pulheim ansässigen Pflegestationen in seine Unternehmensgruppe zu integrieren. „Die Stärkung unserer Präsenz im Rheinland ermöglicht uns zahlreiche Synergien, die sich positiv sowohl für Personal als auch unsere Patienten auswirken werden“, erklärt der Erwerber des ambulanten Pflegedienstes. Gleichzeitig äußert sich Geschäftsführer Jörg Zeyßig vom Diakonischen Werk Köln und Region gGmbH zufrieden: „Aus kirchlicher Sicht war es uns wichtig, eine gute Gesamtlösung für das Unternehmen zu finden. Wir freuen uns, den Wohlfahrtbereich der Seniorenberatung bei der Stadt Köln in kirchlicher Trägerschaft zu erhalten.“
Die Geschäftsführung der Diakonie Köln und Region gGmbH wurde durch die beiden Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Dr. Christoph Niering und Rechtsanwalt André Dobiey sowie die Rechtsanwälte Andreas Plitzko (Insolvenzrecht) und Katrin Camp (Arbeitsrecht) von der Kanzlei Niering Stock Tömp, Köln, unterstützt. Als Sanierungsgeschäftsführer fungierte zuletzt Sebastian Böstel. Aus der Kanzlei Görg war neben Sachwalter Dr. Jörg Bornheimer auch Rechtsanwalt Christian Schulze intensiv in den Sanierungsprozess eingebunden. Die Pflegewerk-Gruppe war als Meistbietende von mehr als 15 Interessenten aus einem von der WMCF GmbH, München, gesteuerten Investorenprozess hervorgegangen.
NIERING STOCK TÖMP Rechtsanwälte zählt zu den größten vornehmlich auf Insolvenzverwaltung spezialisierten Kanzleien in Nordrhein-Westfalen. Mit derzeit sechs regelmäßig bestellten Insolvenzverwaltern und über 70 Mitarbeitern betreut NIERING STOCK TÖMP Rechtsanwälte gegenwärtig Insolvenzverfahren bei insgesamt 15 Gerichten in Nordrhein-Westfalen bzw. berät und begleitet Unternehmen aus der Gesundheits- und Pflegebranche bei Sanierungen in Eigenverwaltung.
GÖRG gehört zu Deutschlands führenden unabhängigen Wirtschaftskanzleien und unter diesen zu den Top 10 der deutschen Insolvenzkanzleien.An fünf zentralen Standorten in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt/M. und München sowie in bundesweit 19 weiteren Insolvenzverwaltungsbüros sind mehr als 290 hochspezialisierte Berufsträger tätig. Unter ihnen zahlreiche Insolvenz- und Restrukturierungsexperten, die bereits bundesweit in namhaften Insolvenz- und Sanierungsverfahren auf sich aufmerksam gemacht haben.
Pflegewerk-Gruppe
Das Pflegewerk betreut in Berlin heute rund 1.000 Menschen
in der eigenen Häuslichkeit. Der frühere Berliner Senator für Gesundheit und
Soziales Ulf Fink und die damalige Pflegedienstleiterin Marlies Wanjura, die
eine der ersten Stationen in Berlin betreute, standen in den 80er-Jahren Pate
beim Start des Unternehmens.Viele Menschen wurden damals in Krankenhäusern, ohne dass es
medizinisch geboten gewesen wäre, weiter betreut, weil adäquate
Versorgungsstrukturen im häuslichen Bereich fehlten. Ulf Fink und Marlies
Wanjura initiierten in Berlin den Aufbau von Sozialstationen. Die positiven Erfahrungen mit den Sozialstationen
motivierten Susanne und Georgios Giannakopoulos, Pflegebedürftige zu
unterstützen.1988 gründeten sie ihre erste Sozialstation in Berlin. Das
Familienunternehmen, das sich inzwischen zu einer modernen
Gesundheitseinrichtung entwickelt hat, kann seit über 30 Jahren auf eine
beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Am Beginn standen zwei Mitarbeiter, heute engagieren sich in
unseren Unternehmen rund 3.000 Beschäftigte. Fast in jedem Berliner Bezirk ist
das Pflegewerk mit einem Angebot vertreten. An mehreren Standorten in
Deutschland werden ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen betreut. Der
Auf- und Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten im ambulanten Bereich steht dabei
im Vordergrund.
Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH
Die „Diakonisches Werk Köln und Region gemeinnützige GmbH“
beschäftigt ca. 300 Mitarbeitende an etwa 30 Standorten im Einzugsgebiet des
Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region (EKV). Dieses umfasst das
Stadtgebiet Köln, den Rhein-Erft-Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis. Der
EKV ist alleiniger Gesellschafter der „Diakonisches Werk Köln und Region
gGmbH“. Geschäftsführer ist Jörg Zeyßig.
In Trägerschaft der „Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH“ befinden sich Hilfsangebote und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, der Wohnungslosenhilfe, der offenen Seniorenarbeit, der Flüchtlingsarbeit, sozialer Stadtteil- und Quartiersarbeit sowie Suchtberatung und Schuldnerberatung.Darüber hinaus vertritt die „Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH“ als lokaler Spitzenverband der Diakonie die sozialdiakonischen Interessen aller diakonischen Träger und der evangelischen Kirchengemeinden gegenüber der Politik und den Kommunalverwaltungen in Köln, im Rhein-Erft-Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis. Die „Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH“ ist Mitglied im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe.
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