10.11.2021 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

E-MOBILITY-VORZEIGEUNTERNEHMEN STELLT INSOLVENZANTRAG

Coronabedingter Insolvenzantrag

INVESTORENSUCHE GEHT MIT HOCHDRUCK WEITER


Die ACM Adaptive City Mobility GmbH, ein auf die Entwicklung von Elektromobilitätslösungen spezialisiertes Unternehmen aus München, hat beim zuständigen Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen arbeitet seit Jahren an dem Ziel, mit einem für Unternehmen wie Privatpersonen erschwinglichen Fahrzeug der internationalen Allgemeinheit Zugang zur Elektromobilität zu verschaffen.


Hintergrund des Insolvenzantrags ist, dass sich coronabedingt die Präsentation des Elektrofahrzeugs CITY ONE von ACM stark verzögert hatte. Statt wie vorgesehen zu Beginn des Jahres, konnte der CITY ONE erst im Herbst 2021 auf der IAA Mobility in München potenziellen Partnern und der breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das einzigartige, modulare Design des CITY ONE, der in zwei einfachen Schritten von einem Pkw in einen Transporter umgewandelt werden kann, erfuhr dabei ganz erhebliche positive Resonanz.


Paul Leibold, Gründer und CEO von Adaptive City Mobility: „Ziel ist es weiterhin, schnellstmöglich den Investorenprozess für eine Fortführung der Fahrzeugentwicklung abzuschließen. Die internationale Nachfrage nach unserem Fahrzeug CITY ONE, die sich seit der IAA Mobility noch einmal erheblich verstärkt hat, zeigt uns, dass die Welt angesichts der großen Klimaherausforderungen dringend auf ein Fahrzeug wie unseren CITY ONE wartet. Mit Dr. Michael Jaffé haben wir einen erfahrenen Insolvenzverwalter an unserer Seite, um die ACM dafür auf eine stabile Basis zu stellen." ACM Adaptive City Mobility werde nun schnell auf strategische Partner zugehen, mit denen das von CEO Paul Leibold gegründete, ehemalige Leuchtturmprojekt der Bundesregierung zur Serien- und Produktionsreife gelangen kann.


„Wir haben uns bereits einen Überblick über die Situation verschafft und für die Mitarbeiter auch schon die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes in die Wege geleitet, damit die Geschäftsaktivitäten unvermindert weiter gehen können. Die Löhne sind für die nächsten Monate gesichert. Auf dieser Basis werden wir die internationale Investorensuche für diese zukunftsweisende Technologie vorantreiben. Mit Blick auf die Zukunft ist es eine lohnende Herausforderung, die nächste Entwicklungsstufe des Fahrzeugs zu realisieren. Die bisherige Resonanz im Markt und die Kompetenz des Teams der ACM stimmen dafür zuversichtlich,“ so der vom Amtsgericht München bestellte Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter in einer ersten Einschätzung.


Im April 2021 wurde mit der ersten Phase der Serienentwicklung des CITY ONE für den Einsatz in der international vermarktbaren M1-Fahrzeugklasse begonnen. Diese Entwicklung kann nun im Schutze des Insolvenzverfahrens weiter fortgeführt werden.


Ebenso weiterentwickelt werden soll eine Lösung für das auf globaler Ebene bestehende Problem eines mangelhaften Schnellladenetzes. Dem begegnet ACM mit einer Kombination aus Homecharging und austauschbaren Batterien sowie mit weiteren Wechselbatterien zur Reichweitenverlängerung. Diese Verknüpfung aus fest montierten und tauschbaren Akkus löst die Herausforderung der Elektrifizierung, insbesondere in Schwellenländern, ohne auf den flächendeckenden Ausbau eines Netzes von Schnellladestationen warten zu müssen. 


Über die ACM Adaptive City Mobility GmbH

ACM baut mit seinen Netzwerkpartnern eine innovative Plattform für städtische Elektromobilität. Dafür entwickelte das Unternehmen das effizienteste am Markt erhältliche City-Flottenfahrzeug. Das Team erfahrener Experten von ACM ermöglicht den Einsatz des ACM City im Ökosystem aus Fahrzeugnutzern, Flottenbetreibern, Serviceanbietern, Energielieferanten, Versicherern und Werbepartnern um weltweit bezahlbare und zukunftsfähige Mobilitäts- und Logistiklösungen zu schaffen.


Über Dr. Michael Jaffé (JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter):

Dr. jur. Michael Jaffé wird seit über zwei Jahrzehnten regelmäßig von den Gerichten in schwierigen und großen Insolvenzfällen bestellt, in denen es darum geht, das Vermögen für die Gläubiger zu sichern und bestmöglich zu verwerten. Eine besondere Expertise liegt dabei auf mehrstufigen Konzerninsolvenzverfahren und Verfahren mit grenzüberschreitenden Sachverhalten. Zu den national und international bekanntesten Insolvenzverfahren von Dr. jur. Michael Jaffé zählen der Medienkonzern KirchMedia des verstorbenen Dr. Leo Kirch, der vormals weltweit tätige Speicherchip-Hersteller Qimonda sowie die deutschen Tochtergesellschaften der Petroplus-Gruppe. Als Insolvenzverwalter von drei deutschen P&R Container-Verwaltungsgesellschaften verwertet er die weltweite Containerflotte. Seit 25. August 2020 ist er darüber hinaus als Insolvenzverwalter der Wirecard AG sowie weiterer Wirecard -Gesellschaften tätig.



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