20.12.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

EAB Gruppe übernimmt Elektronikunternehmen Rudolf Fritz

Insolvenz der Rudolf Fritz GmbH & Co. KG

Markus Ernestus, Insolvenzverwalter der Rudolf Fritz GmbH & Co. KG, hat die Vermögenswerte des Rüsselsheimer Elektronikunternehmens an die EAB Gruppe aus Dietzenbach verkauft.


Mit dieser Transaktion sichert Sanierungsexperte Ernestus rund 285 der insgesamt 325 Arbeitsplätze bei der Rudolf Fritz GmbH. Diese gehen unverändert in eine neue Eigentümerstruktur über.

Etwa 40 Beschäftigte haben das Angebot erhalten, für bis zu sechs Monate in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft zu wechseln, von der sie 80 Prozent ihrer Löhne und Gehälter erhalten und auf neue berufliche Aufgaben vorbereitet werden. Rund 30 Beschäftigte haben dieses Angebot bereits angenommen. Die Standorte Rüsselsheim und Eisenach-Stedtfeld sowie die Außenbüros bleiben erhalten. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben beide Seiten heute unterzeichnet. Über den Kaufpreis und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

  

Insolvenzverwalter Ernestus, der das Unternehmen seit Insolvenzantrag uneingeschränkt fortführte und den Geschäftsbetrieb in dieser Zeit stabilisieren konnte, ist über die Sanierungslösung sehr zufrieden: „Ich  freue mich, dass wir in nur kurzer Zeit einen Investor für Rudolf Fritz und  für die Beschäftigten eine gute Lösung gefunden haben“. Ein erfolgreiches Ergebnis noch im diesem Jahr war unbedingt erforderlich, um Rudolf Fritz eine Zukunftsperspektive zu geben. „Verschiedene Aufträge laufen im Dezember aus. Die Kunden sagten uns zwar eine Verlängerung zu, aber nur, wenn wir bis dahin einen neuen Investor haben“, sagt Ernestus.


Die EAB Gruppe hat sich im Bieterverfahren eines geordneten Investorenprozesses gegen verschiedene Interessenten durchgesetzt. „Das auf Langfristigkeit ausgelegte Konzept der Gruppe hat uns überzeugt und bietet die bestmögliche Lösung für alle Beteiligten“, sagt Ernestus.


Die Geschäftsführung von Rudolf Fritz hatte am 1. Oktober 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Darmstadt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Gericht hat daraufhin den Rechtsanwalt und Betriebswirt Markus Ernestus zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das Verfahren wurde am 14. Dezember vom Amtsgericht eröffnet.



Über das Unternehmen Rudolf Fritz:

Das Unternehmen wurde 1919 gegründet und hat seinen Stammsitz in Rüsselsheim. Neben einer Niederlassung in Eisenach-Stedtfeld hat Rudolf Fritz verschiedene Außenbüros in Deutschland. Das Unternehmen hat die Geschäftsbereiche Elektro- und Kommunikationstechnik, Automation und Elektronik, Fördertechnik sowie Luftfahrt- und Antriebstechnik und Facility Management. Die größten Kunden kommen aus der Automobil- und Zuliefererbranche, aber auch die Pharma-, Druck-, Farb-, Chemische und Biotechnologische Industrie sowie Kommunen, Behörden, Banken, Versicherungen, Bauträger, Investoren, die IT-Branche und die privaten Haushalte greifen auf Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens zurück. Die Rudolf Fritz GmbH und Co. KG hatte bei Insolvenzantragstellung insgesamt 350 Beschäftigte und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 40 Millionen Euro. Etwa 25 Beschäftigte haben seit Insolvenzantrag durch natürliche Fluktuation das Unternehmen verlassen.


Weitere Informationen:

Rechtsanwalt und Betriebswirt Markus Ernestus ist seit mehr als 20 Jahren als Insolvenzverwalter tätig. Aufgrund seiner Sanierungserfolge wird er von zahlreichen Insolvenzgerichten bestellt. Ernestus ist Gründungsgesellschafter der überregional tätigen Kanzlei ERNESTUS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, die sich auf Insolvenzverwaltungen spezialisiert hat. Insolvenzgerichte, an denen die Kanzlei tätig ist sind in Mannheim, Landau, Ludwigshafen, Heidelberg, Karlsruhe, Darmstadt, Heilbronn, Überlingen, Mosbach und Wiesbaden.

 


Bild: © d.gwarek

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