Edelstahl Nord stellt Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
Geschäftsbetrieb läuft weiter / Löhne und Gehälter der rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis Ende September 2020 abgesichert
Die Edelstahl Nord GmbH, mit Sitz in Hildesheim, hat vor dem Hintergrund weggebrochener Aufträge bei wichtigen Kunden in Folge der Corona-Krise und damit verbundener Umsatzlücken einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen, das im Jahr 2004 gegründet wurde, ist als Edelstahl-Spezialist für internationale Kunden in den Sparten Edelstahlverarbeitung, Großbehälterbau sowie Luftreinigungssysteme tätig. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht Hildesheim den Sanierungsexperten Dr. Christian Willmer aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER bestellt. Zusammen mit seinem Team hat Willmer bereits die Arbeit im Unternehmen aufgenommen und die Belegschaft über die nächsten Schritte im Insolvenzverfahren informiert. Die Löhne und Gehälter der rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis Ende September 2020 abgesichert.
In einer ersten Stellungnahme teilte Willmer jetzt mit, dass der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden könne. Zugleich kündigte Willmer an, in den kommenden Tagen und Wochen zu prüfen, wie mögliche Zukunftsperspektiven für das Unternehmen aussehen können. Grundsätzlich sei nach einer ersten Bestandsaufnahme festzuhalten, dass das Unternehmen gut vorbereitet sei, die Sanierungschancen im Insolvenzverfahren zu nutzen.
Dr. Christian Willmer als vorläufiger Insolvenzverwalter in einer ersten Stellungnahme wörtlich: „Nach allem, was wir bisher sehen konnten, ist Edelstahl Nord sehr gut auf das Insolvenzverfahren vorbereitet. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde frühzeitig gestellt. Die Wachstumsstory ist grundsätzlich intakt, wurde aber durch Corona drastisch eingebremst. Die nicht zögerliche, sondern sehr pragmatische Art und Weise, wie Edelstahl Nord mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie umgegangen ist, erhöht jetzt die Sanierungschancen. Nach einer ersten Bestandaufnahme sind wir daher alles in allem vorsichtig optimistisch. Dass der Geschäftsbetrieb bis auf weiteres aufrechterhalten werden kann, ist eine gute Nachricht. Dadurch verbessern sich die Chancen für eine Sanierung deutlich. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir gemeinsam mit der Geschäftsführung daran arbeiten, den Geschäftsbetrieb nachhaltig zu stabilisieren und die Finanzierungslücken zu schließen. Gleichzeitig werden wir das Gespräch mit potenziellen Investoren suchen, um stabile Zukunftsperspektiven zu schaffen.“
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