Einsatz für die Gläubiger zahlt sich aus
100 Prozent-Quote trotz schwieriger Bedingungen in Import-Export-Verfahren AKA Imex
Zwei Jahre
intensiver Aufarbeitungs- und Sicherungsarbeit seit dem Fremdinsolvenzantrag
Mitte Januar 2021 haben sich für die Gläubiger der AKA Imex letztendlich im
wahrsten Sinne des Wortes ausgezahlt. Insolvenzverwalter Christoph Sorg von
Schultze & Braun konnte die beteiligten Krankenkassen und das Finanzamt nun
bereits vor dem gerichtlichen Abschluss des Insolvenzverfahrens darüber
informieren, dass sie ihre Forderungen zu 100 Prozent bezahlt bekommen – gerade
mit dem Blick auf die schwierigen Voraussetzungen und Herausforderungen im
Verfahren der Gesellschaft aus der sogenannten AKA-Group, die etwa in Augsburg
im Zusammenhang mit dem „Geisterhaus“ Bekanntheit erlangt hat, keine
Selbstverständlichkeit. „Im Januar 2021 sah die Situation aus Gläubigersicht gar
nicht gut aus“, sagt Sorg, der den Münchner Standort der bundesweit tätigen
Kanzlei leitet. „Die Kasse der AKA Imex GmbH war leer, und auf den ersten Blick
waren keine nenneswerten Vermögenswerte vorhanden, die für die Insolvenzmasse
hätten verwertet werden können.“
Insolvenzverfahren bekämpft – Forderungen der regionalen Gläubiger beglichen
Geschäftsgegenstand
von AKA Imex war es, europäische Produkte (unter anderem hochwertige
Möbelstücke oder Drogerieartikel) nach Usbekistan und Tadschikistan zu exportieren
– ein Geschäft, bei dem große Summen an Bargeld involviert waren, deren
Besitzverhältnisse zunächst geklärt werden mussten. „Neben den Krankenkassen
und dem Finanzamt waren als Gläubiger auch regional tätige bayerische
Unternehmen vertreten, die zum Beispiel mit der Herstellung von Möbeln
beauftragt worden waren. Ihre Forderungen wurden im Verlauf des
Insolvenzverfahrens nach und nach mit Drittmitteln bezahlt, um damit getreu dem
Motto `Wo es keine Gläubiger-Forderung gibt, da gibt es auch keine Insolvenz-Notwendigkeit´
das Verfahren zu bekämpfen“, sagt Sorg. „Insoweit hat sich das Verfahren auch
für diese Gläubiger finanziell gelohnt.“
Hartnäckigkeit zahlt sich aus
Bargeld kam
auch zum Einsatz, als im Zuge der Prüfung der Buchhaltung durch Sorg und sein
Team klar wurde, dass das für die AKA Imex ausgewiesene Guthaben nur auf dem
Papier existierte. „Das Guthaben wurde bar eingezahlt und von uns direkt für
die Insolvenzmasse gesichert“, sagt Sorg. „Gesichert und für die Insolvenzmasse
requirieren konnten wir aber auch ein Warenlager mit zahlreichen hochwertigen
Möbelstücken, die bereits für den Export nach Usbekistan und Tadschikistan
vorgesehen waren. Auch wenn sie bei einer Schwestergesellschaft eingelagert
waren, haben wir in zum Teil kleinteiliger und langwieriger Aufklärungsarbeit
nachgewiesen, dass die Möbelstücke der AKA Imex gehören.“ Letztlich konnten die
hochwertigen Möbelstücke und andere Vermögensgegenstände der Gesellschaft für
die Gläubiger verwertet werden und trugen zur ungewöhnlich hohen Quote bei.
Erfahrungen mit Import-Export-Verfahren mit speziellem Hintergrund
„Im Verfahren AKA Imex konnten meinem Team und ich auf die Erfahrung aus mehreren Import-Export-Verfahren mit speziellem Hintergrund zurückgreifen, in denen wir bereits für die Gläubiger aktiv waren“, sagt Sorg. „Es freut mich für die beteiligten Krankenkassen und das Finanzamt, aber gerade auch für die Unternehmen aus der Region sehr, dass wir in diesem Verfahren für sie direkt und indirekt viel erreicht haben.“
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