26.06.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

ESUG-Verfahren für die Stürtz GmbH beantragt

ESUG-Verfahren für die Stürtz GmbH beantragt

Die Solvesta AG gibt bekannt, dass die Geschäftsführung der Stürtz GmbH, Würzburg, heute beim zuständigen Amtsgericht den Antrag auf die Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hat.


Die Solvesta AG (München) ist darauf spezialisiert, Unternehmen aus Insolvenzsituationen zu erwerben oder durch Einleitung und Durchführung von Insolvenzverfahren Unternehmen zu sanieren.

Die Stürtz GmbH ist als produzierende Gesellschaft der aus vier Unternehmen bestehenden Gruppe Stürtz eine Tochter des Solvesta Konzerns. Die Übernahme des operativen Geschäfts erfolgte mit Wirkung zum 01. März 2016 aus der Phoenix Print GmbH.

Mit Übernahme des angeschlagenen Unternehmens war den Beteiligten bewusst, dass die Stabilisierung des operativen Geschäftsbetriebs von Stürtz eine längere Zeit in Anspruch nehmen werde. Im Zuge der laufenden Sanierung wurde durch Offenlegung von Unregelmäßigkeiten im operativen Betriebsteil offensichtlich, dass der Restrukturierungsaufwand höher anzusiedeln ist als zunächst evaluiert.

Ungeachtet dieser unvorhersehbaren Herausforderungen sind die Solvesta AG und die von ihr neu eingesetzte Geschäftsführung entschlossener denn je, die im März 2016 begonnene betriebswirtschaftliche und operative Restrukturierung des Unternehmensverbundes mit hoher Priorität fortzusetzen.

Aus diesem Grunde wurden alle Lieferantenrechnungen ausgeglichen und der Geschäftsbetrieb vollumfänglich fortgeführt, um einen Antrag auf ein koordiniertes ESUG-Verfahren zu stellen. Durch diese Vorbereitungsmaßnahmen wurde sichergestellt, dass weder Lieferanten noch Kunden einen Schaden aus dem Verfahren erlitten haben oder erleiden werden.

Dr. Patrik Fahlenbach, Vorstandsvorsitzender der Solvesta AG: "Es ist ungewöhnlich, ein Insolvenzverfahren vorzubereiten und im Vorfeld alle Lieferantenverbindlichkeiten zu begleichen. Es ist jedoch unser Anspruch, die gesetzlichen Rahmenbedingungen in keinster Weise missbräuchlich zu verwenden. Wir sind von den Geschäftschancen der Stürtz als vollstufiger Anbieter von Medienleistungen und Dienstleistungen im Bereich der Herstellung von Druckerzeugnissen aller Art nach wie vor unverändert überzeugt. Genau aus diesem Grund haben wir mit dem heutigen Schritt frühzeitig die Weichen der abschließenden Sanierung gestellt. Wir erwarten durch das Verfahren die dringend notwendige Reduzierung der Fixkostenbasis sowie eine erhebliche, operative Effizienzsteigerung. Das 186 Jahre alte Unternehmen, so das Fazit aller Beteiligten, verdient die Chance, sich in seinem Markt und im Bewusstsein seiner Kunden zu rehabilitieren sowie seine Strahlkraft endlich wieder zu realistischen Bedingungen im Markt unter Beweis stellen zu dürfen."

Gemeinsam mit den Sanierungsexperten der Düsseldorfer Unternehmensberatung und Wirtschaftskanzlei Buchalik Brömmekamp wird Solvesta einen umfassenden Sanierungsplan erstellen und diesen bei der Stürtz GmbH zur Umsetzung bringen. Solvesta wird nach der bereits erfolgten Abberufung der Vertriebsgeschäftsführung zudem einen vollkommenen Neuanfang in der Führung des Unternehmens initiieren und das Unternehmen unter neuer Führung wieder in stabiles Fahrwasser bringen.

Das "Cash at risk" (CaR) ist für die Solvesta AG die bedeutendste Messzahl für das eingegangene Risiko bei der Übernahme von Unternehmen. Das CaR liegt im vorliegenden Fall bei 1,3 Mio. EUR. Dieser Betrag ist nach den derzeitigen Erkenntnissen auch im unwahrscheinlichen Falle des Scheiterns der Sanierungsbemühungen wirtschaftlich abgesichert.


Bild: © ilco

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