26.10.2012 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Fliesenhersteller Korzilius GmbH insolvent

Mogendorf: Korzilius ist insolvent

Der namhafte Fliesenhersteller Korzilius GmbH hat am 24.10.2012 beim Amtsgericht Montabaur einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Insolvenzgericht hat am 25.10.2012 die vorläufige Verwaltung beschlossen und Rechtsanwalt Jens Lieser aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.


Der Fliesenhersteller Korzilius mit Sitz in Mogendorf, der die Fliesen ausschließlich am Produktionsstandort im Westerwald herstellt, bietet das gesamte Spektrum von Fliesen im Innen- und Außenbereich an. Der Traditionshersteller Korzilius, der bereits 1846 mit der Herstellung von Tonkrügen begann und sich später auf die Herstellung von Keramikfliesen konzentrierte, beliefert den deutschen und angrenzenden europäischen Markt mit seinen Qualitätsfliesen.

 

Von der Insolvenz sind rund 150 Mitarbeiter am Produktionsstandort in Mogendorf betroffen. Die Löhne und Gehälter der Belegschaft wurden bis Ende September gezahlt. Durch das Insolvenzgeld sind diese bis einschließlich Dezember gesichert. Rechtsanwalt Lieser wird in Kürze bei der Bundesagentur für Arbeit eine Insolvenzgeldvorfinanzierung beantragen. Auf einer Betriebsversammlung hat Lieser heute die Belegschaft über die Insolvenz und die weiteren Schritte informiert. Trotz der Insolvenz laufen die Produktion, der Geschäftsbetrieb und der Vertrieb durch den Außendienst uneingeschränkt weiter. Korzilius blickt auf eine lange Tradition und zeichnet sich durch hohe Qualität auf dem Markt aus. „Der Fliesenmarkt ist hart umkämpft und Korzilius agiert in einem schwierigen Marktumfeld. Ich werde alle Möglichkeiten nutzen, um den Traditionshersteller zu sanieren“, sagt Lieser.   

 

Aufgrund des harten in- und ausländischen Wettbewerbs konnte der Traditionshersteller die insbesondere im Auslandsgeschäft erwarteten Umsätze nicht mehr erzielen. Seit 2008 gehört die Korzilius GmbH zwei polnischen Familien, die ihrerseits an weiteren polnischen Keramikfirmen beteiligt sind. Der Traditionshersteller wurde bislang nicht durch Kreditinstitute, sondern durch die Gesellschafter finanziert. Als die Gesellschafter nicht mehr bereit waren, die Verlustfinanzierung hinzunehmen, konnte Korzilius den Gang zum Insolvenzgericht nicht mehr vermeiden. In den kommenden Wochen werden sich der vorläufige Insolvenzverwalter Lieser und sein Team einen umfassenden Eindruck über das Unternehmen verschaffen und nach einer Fortführungslösung suchen.



 

Über Korzilius

Das Traditionsunternehmen Korzilius hatte 1846 mit der Herstellung von Tonkrügen begonnen und später Tongeschirr und Steinzeugröhren hergestellt. In den 50iger Jahren konzentrierte sich Korzilius zunehmend auf die Herstellung von Qualitätsfliesen. Die besondere Qualität der Korzilius-Fliese liegt in ihrer speziellen Produktionsmethode: die Fliese wird extrudiert. Dies bedeutet, dass die Fliese durch ein besonderes Verfahren plastisch geformt wird. Diese besondere Herstellungsmethode ermöglicht individuelle Fliesenformen, wie Rundungen und Ecken. Heute zählt Korzilius im In- und Ausland zu den namhaften Herstellern von Qualitätsfliesen für Wohn- und Architekturkeramik.

 

 

Über Kanzlei Lieser

Die Kanzlei ‚Lieser’ Rechtsbeistand – Rechtsanwälte – Fachanwälte mit Sitz in Koblenz gehört seit über 40 Jahren zu den führenden Insolvenzspezialisten in Rheinland-Pfalz und ist u. a. an den Standorten Koblenz, Trier und Mainz vertreten. Bislang hat die Kanzlei mehr als 3.000 Insolvenzverfahren unterschiedlicher Größe aus allen Branchen betreut.

 



Bild: © S. Gjenero

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