Fluglinie SUNDAIR auf Sanierungskurs
Die Sanierung der deutschen Fluggesellschaft SUNDAIR GmbH macht Fortschritte
Das Amtsgericht Stralsund hat heute die Eigenverwaltung auch für das eröffnete Schutzschirmverfahren bestätigt. Damit kann die unter dem „Schutzschirm“ vorbereitete Sanierung wie geplant in Eigenregie umgesetzt werden.
“Die Entscheidung des Gerichts ist ein wichtiger Vertrauensbeweis in die Geschäftsführung und deren Sanierungskurs“, betonte Restrukturierungsexperte Thomas Mulansky von der Kanzlei Mulansky + Kollegen, der das Unternehmen bei der Sanierung begleitet. Die Eröffnung des Verfahrens ermöglicht nun die Umsetzung der unter dem Schutzschirm vorbereiteten Sanierung. Dabei bleibt die Geschäftsführung im Amt und steuert die Sanierung selbst (Eigenverwaltung). „Dies wird nur bewilligt, wenn das Gericht vom Konzept der Geschäftsführung überzeugt ist und die Gläubiger dadurch keinen Nachteil haben. Beides ist hier der Fall“, ergänzte Dr. Robert Tobias von den Restrukturierungspartnern, der die Sanierung unterstützt. Die Löhne und Gehälter der rund 240 Mitarbeiter werden ab sofort wieder von der SUNDAIR GmbH bezahlt. Als Sachwalter bestellte das Amtsgericht Prof. Dr. Lucas F. Flöther, der bereits als vorläufiger Sachwalter die Sanierung überwachte.
Die Geschäftsführung hat das Schutzschirmverfahren genutzt, um alle erforderlichen Schritte für die finanzielle und operative Neuaufstellung des Unternehmens vorzubereiten. „Wir konnten uns mit allen Leasinggebern einigen und unsere Flotte neu aufstellen“, betonte SUNDAIR-Geschäftsführer Marcos Rossello. „Wir sind gerade dabei drei neue A319 einzuflotten, von zwei A320 und zwei A319 trennen wir uns. Somit besteht die Flotte künftig aus 6 Flugzeugen.“ Zugleich wurden mit den Gläubigern konstruktive Gespräche über einen Sanierungsplan geführt und ein Entwurf des Plans abgestimmt. Dieser soll nun zeitnah dem Gericht und den Gläubigern vorgelegt werden.
Die SUNDAIR GmbH hatte im Oktober einen Schutzschirm beantragt mit dem Ziel, sich innerhalb kurzer Zeit und bei laufendem Flugbetrieb neu aufzustellen. „Ziel ist es, weiterhin ein zuverlässiger Partner für Reiseveranstalter, Flughäfen und vor allem Kunden zu sein“, ergänzt Rossello. „Mit dem eingeschlagenen Sanierungskurs sind wir auch in Corona-Zeiten auf einem guten Weg.“
Über SUNDAIR
SUNDAIR ist eine 2016 gegründete, junge und unabhängige
Fluggesellschaft mit Sitz in Stralsund und Basen am Flughafen Kassel, Berlin,
Dresden und Bremen. SUNDAIR bedient im Ferienflugverkehr die schönsten Ziele im
Mittelmeerraum, am Roten Meer und auf den Kanarischen Inseln.
Die Airline fliegt überwiegend für Reiseveranstalter, insb.
schauinsland-reisen, aber auch für andere bekannte deutsche Anbieter. Daneben
unterhält sie eine Linienverbindung nach Beirut. Ein Teil der Umsätze wird über
Sonder- und Charterflüge erzielt. Hierzu gehören z.B.
Gruppenveranstalter-Vollcharterflüge und Wet-Lease-Out, sowie
Adhoc-Charter-Flüge, z.B. für Fußballvereine oder Orchester.
Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 240 Mitarbeiter. Rund 160 Mitarbeiter gehören zum „fliegenden Personal“ (Piloten, Kabinen-Crew). Ca. 80 Mitarbeiter sind am Boden für Technik, Administration oder Buchhaltung tätig.
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