Förderverein Lingnerschloss leitet Sanierung ein
Der Dresdner „Förderverein Lingnerschloss e.V.“ hat Insolvenzantrag gestellt, um sich im Rahmen eines Insolvenzverfahrens neu aufzustellen.
Das zuständige Amtsgericht Dresden hat daraufhin den renommierten Sanierungsexperten Prof. Dr. Lucas F. Flöther zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der Verein war u.a. infolge der Corona-Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Es entstanden Einnahmeverluste insbesondere durch die abnehmende Vermietung von Räumen und den Ausfall von Veranstaltungen. Auch die Spendenbereitschaft hat erheblich nachgelassen.
„Der Geschäftsbetrieb des Vereins geht im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter“, betonte Flöther. „Alle Veranstaltungen sollen wie geplant stattfinden, auch die Gastronomie bleibt bis auf weiteres geöffnet.“ Flöther hat bereits Gespräche mit der Vereinsführung geführt und macht sich derzeit mit seinem Team ein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Vereins. Außerdem hat er die Prüfung der zur Verfügung stehenden Sanierungsoptionen eingeleitet. Dies schließt die Möglichkeit eines Insolvenzplanes mit ein, wie ihn die Vereinsplanung favorisiert. Bei einem Insolvenzplan würde gemeinsam mit den Gläubigern ein Sanierungsfahrplan zum Erhalt des Vereins erarbeitet sowie gleichzeitig eine Art Vergleich zur Befriedigung der Gläubiger geschlossen.
Flöther wird darüber hinaus in Kürze die 13 Beschäftigten des Fördervereins Lingnerschloss über das Insolvenzverfahren und die weiteren Schritte informieren. Deren Löhne und Gehälter sind für drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert.
Die wirtschaftliche Situation des Vereins wird verschärft durch die am 9. November ausgesprochene Kündigung des Erbbaurechtsvertrages durch die Stadt Dresden. Der Förderverein hatte das Schloss im Jahr 2003 auf Grundlage dieses Vertrages von der Stadt gemietet und sich im Gegenzug für eine umfassende Sanierung des historisch bedeutsamen Gebäudes verpflichtet. Seitdem hat der Verein nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Euro in die Renovierung und Instandhaltung des Gebäudes investiert. Der Verein fordert nun im Gegenzug zur Kündigung des Erbpachtvertrages von der Stadt Dresden eine Entschädigung für die getätigten Investitionen, was die Stadt bisher ablehnt.
Flöther wird nun zeitnah prüfen müssen, ob durch die Weigerung der Stadt Dresden, dem Förderverein eine Entschädigung zu zahlen, eine Schädigung der Gläubiger entstanden ist. In diesem Fall wäre Flöther u.U. insolvenzrechtlich verpflichtet, von der Stadt Dresden eine dieser Schädigung entsprechende Entschädigung zu verlangen und gegebenenfalls durchzusetzen.
Der Förderverein Lingnerschloss e.V. wurde im Jahr 2002 mit dem Ziel gegründet, das Lingnerschloss als lebendiges Denkmal zu erhalten und gleichzeitig als Ort der Begegnung zur Verfügung zu stellen.
Über Flöther
& Wissing
Flöther & Wissing gehört zu den führenden deutschen Kanzleien auf allen Gebieten des Restrukturierungs- und Insolvenzrechts. Seit über 20 Jahren bietet die Kanzlei an mittlerweile zehn Standorten branchenunabhängige und übergreifende Insolvenzverwaltung, Sachwaltung, Eigenverwaltung und Sanierungsberatung. Laut aktueller Insolvenzkanzlei-Rankings führender Fachmagazine, wie Wirtschaftswoche, FOCUS oder JUVE gehört Flöther & Wissing zu den Top-Kanzleien in Deutschland. Namenspartner Prof. Dr. Lucas Flöther ist zudem der am häufigsten bestellte Insolvenzverwalter in Ostdeutschland und Mitglied des Gravenbrucher Kreises, der Vereinigung der führenden Insolvenzverwalter Deutschlands.
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