31.03.2016 - Kategorie "Insolvenzverfahren"
Getriebewerk Pirna aus Insolvenz gerettet
Das seit September 2015 insolvente Getriebewerk Pirna wird zum 01.07.2016 an ein Tochterunternehmen der Schmiedeberger Gießerei verkauft. Dies teilte der Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Ralf Hage aus Dresden heute mit.
Der Insolvenzverwalter führt das Unternehmen seit dem Insolvenzantrag Anfang September 2015 fort und hat bereits unmittelbar seit seiner Amtsübernahme mit zahlreichen potentiellen Interessenten verhandelt. Letztlich war jedoch keiner bereit, dass Unternehmen in der jetzigen Form zu übernehmen und fortzuführen bzw. hierfür einen auch nur ansatzweise akzeptablen Kaufpreis zu bieten. Die Schmiedeberger Giesserei, ein Unternehmen der DIHAG Holding, erkannte jedoch das vorhandene Potential und war als Kunde und Lieferant zumindest an einer Teilübernahme der Fertigung interessiert.
Um jedoch auch für die Zukunft ein leistungsfahiges Unternehmen zu schaffen, muss die Produktion zukünftig effizienter gestaltet und in besser geeignete Produktionsräume - in diesem Falle nach Schmiedeberg - verlagert werden.
Die Verhandlungen über die Konditionen der Übernahme zogen sich mehrere Wochen hin und waren zwischenzeitlich auch bereits mehrfach gescheitert. Letztlich konnte aber ein für alle Seiten akzeptabler Kompromiss gefunden werden. Auch wenn im Ergebnis nur rund die Hälfte der Belegschaft übernommen und das Unternehmen nach Schmiedeberg verlagert wird, ist der Insolvenzverwalter mit der gefundenen Lösung - auch mangels anderer Alternativen - zufrieden. Ein Teilerhalt ist immer noch besser als die sonst unmittelbar bevorstehende Betriebsschließung und Liquidation. Denn in der gegenwärtigen Form ist das Unternehmen nicht leistungsfahig und daher nicht auf Dauer fortführbar.
Der Verwalter stand im Vorfeld in engem Kontakt zum Betriebsrat und hat gemeinsam mit diesem und dem Interessenten versucht, die Übertragung so sozial verträglich wie möglich zu gestalten. Er ist zuversichtlich, dass auch die nicht übernommen Beschäftigten rasch einen neuen Arbeitsplatz finden. Schließlich hat sich der Mangel an gut ausgebildeten Fachkräften in der Region längst herumgesprochen. Die Auswirkungen auf die am Insolvenzverfahren beteiligten Gläubiger werden sich erst nach dem Verkauf des Betriebsgrundstückes zeigen, den der Verwalter nach dem Umzug des Geschäftsbetriebes Mitte des Jahres forcieren wird. Erste Anfragen sollen bereits vorliegen.
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