30.07.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Gläubigerausschuss unterstützt Fortführung der Geraer Verkehrsbetrieb GmbH

Gera: Öffentlicher nahverkehr trotz Insolvenz gesichert

Busse und Bahnen rollen weiter nach Fahrplan - Sanierungskonzept in Arbeit


Der vorläufige Gläubigerausschuss unterstützt die vollumfängliche Fortführung derGeraer Verkehrsbetrieb (GVB) GmbH und hat in seiner ersten Sitzung grünes Licht für die Ausarbeitung eines Sanierungskonzepts gegeben. Darin sollen verschiedene Vorschläge für ein dauerhaft finanzierbares Leistungsangebot der GVB vorgestelltwerden, über deren Umsetzung neben den Gläubigern letztlich vor allem die Stadt Gera entscheiden muss.


Einstimmig bestätigte der Gläubigerausschuss auch denvom Amtsgericht Gera bestellten vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé von der Kanzlei JAFFÉ Rechtsanwälte Insolvenzverwalter.


Derzeit läuft der Geschäftsbetrieb bei der GVB normal und ohne Einschränkungen, Busse und Bahnen fahren weiter nach Fahrplan.

„Die Umstellung auf den Sommerfahrplan lief reibungslos. Unsere Fahrgäste, die Bürgerinnen und Bürger von Gera sowie die Besucher unserer Stadt, können unsere Serviceangebote und Dienstleistungen weiter wie bisher nutzen. Das ist auch das Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerade in dieser schwierigen Situation weiter mit vollem Einsatz bei der Sache sind“, betont GVB-Geschäftsführer Ralf Thalmann.


Reibungslos geklappt hat mit Unterstützung der Agentur für Arbeit auch die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Mitarbeiter. Sie werden die ihnen zustehenden Zahlungen pünktlich erhalten. Die Löhne und Gehälter für Juni wurden vom GVB noch regulär bezahlt.


Parallel zur Stabilisierung des Geschäftsbetriebs nach dem am 3. Juli gestellten Insolvenzantrag haben bereits die Arbeiten am Sanierungskonzept für den GVB begonnen. „Wir haben in den vergangenen Tagen sehr konstruktive Gespräche mit der Stadt Gera, dem Land Thüringen und weiteren Verfahrensbeteiligten über die Finanzierung und die Zukunft des GVB geführt. Auf dieser Basis und nach einer gründlichen betriebswirtschaftlichen Analyse werden wir in den nächsten Wochen in enger Abstimmung insbesondere mit der Stadt Gera verschiedene Vorschläge entwickeln. Klar ist jetzt schon, dass der öffentliche Personennahverkehr in Gera – wie im Übrigen fast überall in Deutschland - weiter ein Zuschussbetrieb bleiben wird. Welche Leistungen der GVB in Zukunft erbringen kann und soll, wird letztlich von den Finanzierungsmöglichkeiten und der Entscheidung der Stadt Gera abhängen“, machte der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé vor dem Gläubigerausschuss deutlich.


Um alle Möglichkeiten für den GVB auszuschöpfen, werden parallel dazu auch Kontakte zu potenziellen Investoren aufgenommen. „Erste Gespräche haben wir bereits geführt, es ist jedoch noch zu früh, hieraus eine Tendenz abzuleiten“, so Jaffé.


Der GVB beschäftigt aktuell rund 300 Mitarbeiter. Mit 20 Buslinien wird ein Netz von rund 236 km Länge, mit 3 Straßenbahnlinien ein Netz von rund 21 km Länge bedient. Jährlich nutzen rund 16,4 Millionen Fahrgäste den GVB.



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