Hansa Group AG: Kaufverträge über Vermögenswerte der HANSA GROUP AG und deren Tochtergesellschaften abgeschlossen
Gläubigerausschuss hat nach Einigung mit den Arbeitnehmervertretern dem Verkauf zugestimmt .
Der Vorstand der HANSA GROUP AG hat Kaufverträge über Vermögenswerte der HANSA GROUP AG und den Geschäftsbetrieb der Tochtergesellschaften LUHNS GmbH, WASCHMITTELWERK GENTHIN GmbH sowie der Chemische Fabrik WIBARCO GmbH mit der Gemini Holding abgeschlossen. Die Partien sind nunmehr übereingekommen, die Verträge unter teilweise abgeänderten Regelungen erneut abzuschließen. Die Rechtswirkungen der Kaufverträge sollen rückwirkend zum 01.11.2014 eintreten, somit zurückwirkend auf den Zeitpunkt des ursprünglichen Übernahmestichtags.
Der Gläubigerausschuss sowie der Sachwalter haben dazu ihre Zustimmung erteilt, nachdem die GEMINI Holding sich mit den gewählten Gremien der Arbeitnehmervertreter und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) auf einen Sanierungstarifvertrag, Sozialplan und Interessenausgleich verständigt hat.
Den Mitarbeitern, für die es künftig keine Aufgaben mehr in der Unternehmensgruppe geben wird, wird der Transfer in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft angeboten.
Für die Produktionsstandorte sichert die GEMINI Holding eine zunächst auf zwei Jahre befristete Standortgarantie zu. Betriebsbedingte Kündigungen für insgesamt rund 400 Beschäftigte sind in dieser Zeit ausgeschlossen.
"Wir glauben an das Potenzial der Gruppe und deren Belegschaft", erklärt Khodayar Alambeigi, der künftig die Verantwortung für die Unternehmensgruppe tragen wird. Der Geschäftsbetrieb der Gruppe wird ab sofort durch den neuen Eigentümer fortgeführt.
Der erfahrene Sanierungsexperte Bernd Depping von der Kanzlei dnp Depping, seit Juli 2014 Chief Restructuring Officer (CRO) der HANSA GROUP AG, betont: "Wir haben mit den Instrumenten des ESUGs den Willen des Gesetzgebers umgesetzt: Den Interessen der Gläubiger gerecht zu werden, Werte zu erhalten und dem Unternehmen Perspektiven zu schaffen. Das Ganze mit tatkräftiger und konstruktiver Unterstützung aller Beteiligten."
Marc Welters vom Hauptvorstand der IG BCE und Verhandlungsführer zum Sanierungstarifvertrag erklärte: "Mit den Beiträgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben wir als IG BCE auf der einen Seite die Hoffnung und das Vertrauen dokumentiert, die Gesellschaften in der neuen Struktur, in eine erfolgreiche Zukunft führen zu können. Auf der anderen Seite ist es uns gelungen, die Beteiligung auf ein zumutbares Maß zu begrenzen."
Friedhelm Hundertmark, Bezirksleiter der IG BCE Ibbenbüren, machte deutlich: "Mit der Abfederung des Arbeitsplatzverlustes über eine Transfergesellschaft erhoffen wir uns die Sicherung von Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen. Die Sicherung von fast 400 Arbeitsplätzen stand für uns im Vordergrund. Das alternative Szenario wollten wir mit allen Mitteln verhindern."
Der vom Amtsgericht Duisburg bestellte Sachwalter Rechtsanwalt Horst Piepenburg dankte allen Sanierungsbeteiligten "für den immensen Kraftakt, den Einigungswillen und den langen Atem, um so viele Arbeitsplätze wie möglich und die Gruppe zu erhalten".
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