Hebar Gesenkschmiede will sich über Eigenverwaltung neu aufstellen
Die Hebar Gesenkschmiede GmbH aus Halver hat einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Das zuständige Amtsgericht Hagen hat nach entsprechender Prüfung dem Antrag stattgegeben.
Die Verantwortlichen der Hebar Gesenkschmiede GmbH aus Halver bei Hagen wollen sich über ein Verfahren in Eigenverwaltung restrukturieren. Ein entsprechender Antrag wurde vom zuständigen Amtsgericht Hagen auf realistische Sanierungschancen des Unternehmens geprüft und angenommen. Die Geschäftsführung wird bei der anstehenden Restrukturierung von Nils Averbeck, Geschäftsführer der Michels Restrukturierung GmbH aus Münster, beraten. Das Gericht bestellte die Rechtsanwältin Marion Rodine von Runkel Rechtsanwälte aus Wuppertal zur vorläufigen Sachwalterin.
Nach Angaben der Geschäftsführung ist der Antrag notwendig geworden, da insbesondere die dramatisch gestiegenen Kosten für Materialien und Energie das Unternehmen trotz guter Auslastung in die Verlustzone gebracht haben.
Averbeck und sein Team prüfen derzeit die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und entwickeln Sanierungsoptionen. „Die Hebar Geschäftsführung hat frühzeitig den Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Das verschafft uns die Möglichkeit, die kommenden Schritte sorgfältig vorzubereiten“, sagt Restrukturierungsexperte Averbeck. „Ziel ist es, das Unternehmen wieder marktgerecht und wettbewerbsfähig aufzustellen“, sagt der Restrukturierungsexperte.
Averbeck prüft auch den möglichen Einstieg eines Investors. „Es gibt bereits erste Interessensbekundungen von potenziellen Investoren. Die Produkte von Hebar sind bei den Kunden gefragt, das ist im Markt bekannt“, sagt Averbeck. Man sei aber erst im Prüfstadium, eine Entscheidung für einen Restrukturierungsweg gebe es noch nicht.
Die Anträge auf Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die 26 Beschäftigten werden zeitnah eingereicht, sodass die Löhne und Gehälter bis auf weiteres gesichert sind.
Die Hebar Gesenkschmiede GmbH ist ein mittelständiges Familienunternehmen, das seit über 130 Jahren am Standort in Halver hochwertige Schmiedestücke produziert. Für die Kunden werden aus allen handelsüblichen Stählen Gesenkschmiedeteile in den Gewichtsbereichen von 10 Gramm bis circa 1,5 Kilogramm gefertigt. Basierend auf Kundenzeichnungen konstruiert das Unternehmen alle zur Fertigung benötigten Werkzeuge per CAD und setzt diese auf CNC-gesteuerten Hochgeschwindigkeitsfräsen um. Produkte von HEBAR kommen unter anderem in Nutzfahrzeugen, im Automobilbau, in der Luftfahrt, bei Industriearmaturen sowie im Maschinen- und Landmaschinenbau zum Einsatz. Das Unternehmen hat derzeit 26 Beschäftigte und erwirtschaftete 2021 Umsatzerlöse von etwa 3,4 Euro.
Über die Michels Restrukturierung GmbH
Als
Unternehmensberatung mit dem Schwerpunkt Restrukturierung und Sanierung ist die
Michels Restrukturierung GmbH darauf spezialisiert, in einer Krise befindliche
mittelständische Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Durch die
interdisziplinäre Zusammenarbeit der Betriebswirte und Ingenieure der Michels
Restrukturierung GmbH mit den Rechtsanwälten der Michels Wilmes Rechtsanwälte wird
ein breites Spektrum an Dienstleistungen für mittelständische Unternehmen,
Fremd- und Eigenkapitalgeber sowie Insolvenzverwalter angeboten. Michels
entwickelt ganzheitliche und nachhaltige Lösungen, die rechtlich sowie
betriebs- und finanzwirtschaftlich aufeinander abgestimmt sind, und setzt diese
in Restrukturierungs- und Sanierungsprojekten um.
Über die vorläufige Sachwalterin
Rechtsanwältin Marion Rodine ist Fachanwältin für Insolvenzrecht, für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie für Handels- und Gesellschaftsrecht. Seit 2014 ist sie Partnerin bei Runkel Rechtsanwälte in Wuppertal und wird von verschiedenen Amtsgerichten regelmäßig zur Insolvenzverwalterin und Sachwalterin bestellt.
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