06.08.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Heer Medien Gruppe beantragt Eigenverwaltung

Heer Medien Gruppe beantragt Eigenverwaltung

Menold Bezler und Schleich & Kollegen begleiten Sanierungsverfahren der Mediengruppe mit Standorten in Sindelfingen, Korntal-Münchingen, Nürnberg und Ettlingen – Amtsgericht Stuttgart bestellt Rechtsanwalt Martin Mucha zum vorläufigen Sachwalter


Die Heer Medien Gruppe aus Sindelfingen hat einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt. Zu der Unternehmensgruppe gehören unter anderem die Heer Medienholding GmbH, die Körner Druck GmbH & Co. KG, die WPM Druck GmbH, die Walter Digital GmbH sowie die Kraft Premium GmbH. Mit konsolidierten 120 Millionen Euro Umsatz, rund 550 Mitarbeitern, sechs Rollenoffsetrotationen, drei Bogenoffsetmaschinen sowie einer breit aufgestellten Digitaldrucksektion und umfangreicher Druckweiterverarbeitung gehört die Heer Gruppe zu den führenden Herstellern von Katalogen, Broschüren, Verzeichnismedien und Werbebeilagen in Deutschland.


Auslöser für das Sanierungsverfahren waren unter anderem ein erheblicher, ungeplanter Umsatzrückgang in den Monaten Mai, Juni und Juli 2018 sowie ein Preisanstieg bei Energie und vor allem Papier von bis zu 20 Prozent, der nicht an die Kunden weitergegeben werden konnte. Die Gründe für den Umsatzrückgang sind noch nicht abschließend analysiert. „Der Kapitalbedarf für die Deckung des durch diese Umstände entstandenen Liquiditätsloches ist so hoch gewesen, dass die Gesellschafter diesen nicht mehr darstellen konnten. Auf der Basis eines vernünftigen und nachhaltigen Sanierungskonzeptes sind die Gesellschafter aber bereit, sich weiter zu engagieren“ so Tino Heer.


Die erfahrenen Sanierungsspezialisten und Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Jochen Sedlitz von der Kanzlei Menold Bezler in Stuttgart und Rechtsanwalt Dr. Thorsten Schleich von der Kanzlei Schleich & Kollegen aus Villingen-Schwenningen leiten mit ihren Teams die Sanierung der Unternehmensgruppe.


Sedlitz: „Unsere Aufgabe ist es nun zuvorderst, kurzfristig die Löhne der Mitarbeiter über eine sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung auszubezahlen. Parallel werden wir die Versorgung der Gruppe mit den erforderlichen Rohstoffen und Leistungen sicherstellen.“ Nach Angaben des Sanierungsspezialisten liegt bereits seitens der Gesellschafter ein Konzept vor, wie die Gruppe langfristig und nachhaltig fortgeführt werden kann. Dieses werde man nun prüfen und gegebenenfalls umsetzen. „Wir werden aber auch nach Investoren suchen, die sich beteiligen oder die Gruppe übernehmen. Es muss im Interesse der Mitarbeiter und der Gläubiger nach der bestmöglichen Lösung gesucht werden“, so Sedlitz.


Laut Dr. Thorsten Schleich habe man jetzt erst einmal zwei Monate Zeit, die Sachlage aufzuarbeiten und das Sanierungskonzept auf Herz und Nieren zu prüfen. Dann werde man auch in die Umsetzung gehen. Geplant sei, die Gruppe bis Ende des Jahres spätestens wieder aus dem Insolvenzverfahren „entlassen“ zu können.


Das zuständige Amtsgericht in Stuttgart hat nach den neuen Regelungen des Konzerninsolvenzrechts ein Gruppenverfahren als vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren angeordnet und Herrn Rechtsanwalt Martin Mucha aus der Kanzlei Grub Brugger & Partner in Stuttgart zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Mucha ist sehr erfahren in der Ausübung der Sachwalterfunktion und hat bereits zahlreiche erfolgreiche Insolvenzpläne begleitet.


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