30.04.2020 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Heuschkel Druckguss kann weiter produzieren

Insolvenzverfahren der Heuschkel Druckguss GmbH aus Nürnberg

Die Heuschkel Druckguss GmbH kann auch im eröffneten Insolvenzverfahren ihren Produktionsbetrieb aufrechterhalten.


Dies teilte der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Rechtsanwalt Volker Böhm von Schultze & Braun, heute mit. Das zuständige Amtsgericht Nürnberg hatte zuvor das Insolvenzverfahren über Heuschkel Druckguss eröffnet und Böhm als Insolvenzverwalter bestellt.

 

Nürnberg. Böhm war bereits nach dem Insolvenzantrag im vergangenen Februar als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt worden und hatte den Geschäftsbetrieb der traditionsreichen Aluminium- und Zinkdruckgießerei vollumfänglich fortgeführt. Parallel hatte Böhm gemeinsam mit der Geschäftsleitung erste Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und einen strukturierten Investorenprozess eingeleitet, um den Erhalt des Geschäftsbetriebs zu ermöglichen.

 

„Zwar ist Auftragsbestand in den letzten Wochen spürbar zurückgegangen, nicht zuletzt auch infolge der Corona-Krise“, sagte Volker Böhm heute in Nürnberg. „Angesichts der Gesamtumstände ist es aber als Erfolg zu werten, dass der Produktionsbetrieb seit Antragstellung uneingeschränkt weiterlaufen konnte.“ Allerdings zeige sich, dass bei dem gesunkenen Umsatzniveau das Unternehmen bedauerlicherweise nur mit einer deutlichen Personalanpassung dauerhaft überlebensfähig ist. Aus diesem Grund war es notwendig, mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens 35 der 85 Beschäftigten zu kündigen.

 

Böhms Ziel ist es weiterhin, den Geschäftsbetrieb von Heuschkel Druckguss über eine Investorenlösung zu erhalten. „Angesichts der Corona-Krise ist dies keine leichte Aufgabe“, ergänzte der Insolvenzverwalter. „Wir werden versuchen, weitere Sanierungsmaßnahmen umzusetzen und den Geschäftsbetrieb so lange weiterzuführen, bis das Interesse möglicher Erwerber wieder zunimmt.“

 

Die Heuschkel Druckguss GmbH mit Sitz in Nürnberg wurde 1911 von Max Heuschkel als erst vierte Druckgießerei im damaligen Kaiserreich gegründet. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Präzisionsdruckgussteile aus Aluminium und Zink und erwirtschaftete zuletzt rund 12 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Als Insolvenzursache nannte das Unternehmen einen deutlichen Auftragsrückgang bei einem wesentlichen Kunden, der nicht durch die Akquise neuer Kunden aufgefangen werden konnte.

 


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