Huber Verlag ist insolvent
Huber Verlag - führender Magazin- und Buchverlag über Motorrad- und Tattoo-Szene ist insolvent; - Geschäftsbetrieb in Redaktionen der Buch- und Zeitschriften sowie im Event-Bereich und der Online-Shop laufen uneingeschränkt weiter
Geburtsstunde des Rocker- und Biker-Magazins
Weil ihm, so der Gründer Günther Brecht, im Jahr 1980 alle
Rockerclubs Deutschlands 36 Mark für ein Jahres-Abo geschickt hatten, sei er damals gezwungen
gewesen, nun auch ein Heft, die ‚Bikers News’ zu erstellen. Das sei die Geburtsstunde des Huber
Verlags gewesen, der inzwischen in seinem 40-jährigen Bestehen, zu einer festen Größe mit vielen
Aktivitäten herangewachsen ist.
Trotz der Insolvenz laufen die Herstellung der in der Szene bekannten Zeitschriften wie Bikers News, Custombike, Dream-Machines, TätowierMagazin und Tattoo Erotica sowie die Herstellung der Bücher über außergewöhnliche Motorräder uneingeschränkt weiter. Auch der erfolgreiche und wachsende Onlinehandel szeneshop.com, der inzwischen rund ein Viertel zum Umsatz des Verlages mit Szene-Kleidung und Accessoires beiträgt, läuft ohne Unterbrechungen weiter. Aktiv ist der Huber Verlag auch im Eventbereich. Er organisiert jährlich die ‚Custombike-Show’, die weltweit größte Messe für umgebaute Motorräder in Bad Salzuflen und die ‚Custombike Summer Days’ in Mannheim, zwei angesagte Veranstaltungen für Motorradbegeisterte, die umgebaute außergewöhnliche Motorräder ausstellen und ein Show- und Actionprogramm bieten.
Fortführung und Sanierung angestrebt
„Es gibt eine große und treue Fangemeinde und daher auch einen entsprechenden Bedarf an den Produkten und Leistungen des Huber Verlags. Daher sehe ich durchaus Chancen für eine Sanierung und Fortführung“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl. Mit Hilfe eines neuen Investors, der bereit wäre, frisches Geld mit einzubringen, könnte der Neustart gelingen, so Wahl. Das Geschäftsmodell an sich sei attraktiv für Interessenten. Ziel sei der Verkauf an einen neuen Investor im Rahmen einer übertragenden Sanierung und der Erhalt des Verlags als Hort für Kreativität und Szenedenken sowie möglichst vieler Arbeitsplätze. Zu diesem Zweck wird der vorläufige Insolvenzverwalter in den nächsten Wochen Gespräche mit Gläubigern, Banken und potentiellen Investoren führen.
Löhne und Gehälter durch Insolvenzgeld gesichert
Die Mitarbeiter wurden auf einer Betriebsversammlung über die Insolvenz und die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter der rund 50 Beschäftigten sind bis Ende April durch das Insolvenzgeld gesichert. Rechtsanwalt Tobias Wahl hat bereits die notwendigen Maßnahmen für eine Insolvenzgeldvorfinanzierung bei der Agentur für Arbeit in Mannheim in die Wege geleitet.
Der in der gesamten Zeitschriftenbranche merkliche Rückgang der Erlöse und das generell stark rückläufige Anzeigengeschäft im Printbereich hatten auch dem Huber Verlag zugesetzt. Geschäftsführer Nico Imhof hatte darauf mit digitalen Erlösquellen wie readly, Magazin-Apps, kostenpflichtigem Onlineinhalten, der Stockphoto-Internetseite motorinkmedia.com sowie moderaten Preiserhöhungen und Kosteneinsparungen gegengesteuert. Für 2020 ist eine weitere Messe, die ‚Tattoomea’ in München geplant. Trotz des stark wachsenden Geschäfts bei den digitalen Produkten konnten die Kosten auf der Ausgabenseite jedoch nicht aufgefangen werden. Daher war die Geschäftsführung letztlich gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen.
Über die Huber Verlag GmbH & Co. KG
Die Huber Verlag GmbH & Co. KG ist ein in der Motorrad-
und Tattoo-Szene in ganz Deutschland bekannter Fachverlag mit Sitz in Mannheim. Er veröffentlicht
regelmäßig erscheinende Zeitschriften wie Bikers News, Custombike, Dream-Machines, TätowierMagazin
und Tattoo Erotica sowie diverse szenische Bücher über außergewöhnliche Motorräder. Zudem
tritt der Huber Verlag als Veranstalter von Events
(Custombike-Show in Bad Salzuflen und Custombike Summer Days in Mannheim) auf
und betreibt über seine eCommerce-Plattform szeneshop.com einen
Versandhandel mit Szenekleidung und Accessoires. Gegründet wurde der Verlag 1980 von Günther
Brecht, der damals die Zeitschrift Bikers News erstmals veröffentlicht hat, die sich mit Themen
rund um die Biker- und Rockerszene beschäftigt. Der Verlag beschäftigt rund 50 festangestellte
Mitarbeiter und deutlich über 100 freie Mitarbeiter.
Über anchor Rechtsanwälte und anchor Management GmbH
anchor Rechtsanwälte und die anchor Management GmbH sind ein Hybrid aus Anwaltskanzlei und Unternehmensberatung. Das anchor-Team besteht aus 16 Partnern und rund 120 Mitarbeitern an 12 Standorten in Augsburg, Braunschweig, Düsseldorf, Hannover, Hildesheim, Köln, Mannheim, München, Regensburg, Stuttgart, Ulm und Weilheim i.OB. anchor ist auf die Insolvenzverwaltung und insolvenzrechtliche Beratung spezialisiert. Die Unternehmensberatung und die Kanzlei haben in der Vergangenheit zahlreiche größere Unternehmen außerhalb und in der Insolvenz begleitet und saniert. Dabei bringt anchor die gesamte Erfahrung und Kompetenz als Insolvenzspezialisten und betriebswirtschaftliches Know-how in die Beratung ein.
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