27.11.2015 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Hydraulikspezialist Schwindt stellt Insolvenzantrag

Hydraulikspezialist Schwindt ist insolvent

Geschäftsbetrieb läuft weiter - Löhne und Gehälter der 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis Ende Januar gesichert.


Die Schwindt Hydraulik GmbH hat beim zuständigen Amtsgericht Celle einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen, das seit rund 50 Jahren hydraulische und elektromechanische Sonderlösungen insbesondere für die Luft- und Ölindustrie herstellt, beschäftigt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den größten Kunden des Unternehmens zählen u.a. Airbus, das global tätige Ölfeld-Serviceunternehmen Weatherford sowie weitere Supplier der Luftfahrtindustrie, wie die Broetje Automation in Wiefelstede und Premium AEROTEC.

Hintergrund der finanziellen Schieflage sind der hohe Margen- und Konkurrenzdruck in der Öl- und Luftfahrtindustrie sowie Forderungsausfällen aus einem Großprojekt aus dem Jahr 2014. Schwindt war bereits durch die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2010 wirtschaftlich unter Druck geraten und hatte umfangreiche Maßnahmenpakete eingeleitet, um der negativen Entwicklung entgegenzusteuern.


Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht den Sanierungsexperten Dr. Christian Willmer aus der Kanzlei Willmer & Partner bestellt. Willmer & Partner zählt zu den leistungsstärksten Insolvenzverwalterkanzleien im norddeutschen Raum. Willmer und sein Team haben die Arbeit im Unternehmen bereits aufgenommen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens über den Insolvenzantrag sowie die weiteren Schritte informiert.


Wie Willmer heute in einer ersten Stellungnahme mitteilte, sind die Löhne und Gehälter bei Schwindt über das Insolvenzgeld bis Ende Januar 2016 abgesichert. Sämtliche der dazu erforderlichen Schritte sind bereits eingeleitet. Zudem teilte Willmer mit, dass die Voraussetzungen gegeben sind, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Mit Blick auf die Sanierungschancen zeigte sich Willmer daher vorsichtig optimistisch.

 

Dr. Christian Willmer, als vorläufiger Insolvenzverwalter: „Schwindt ist ein weiteres Beispiel dafür, dass in den letzten Jahren die finanziellen Polster in vielen Betrieben dünner geworden sind. Das führt dazu, dass außergewöhnliche Belastungen oftmals nicht mehr kompensiert werden können und ein Insolvenzantrag gestellt werden muss. Dass der Geschäftsbetrieb bei Schwindt zunächst fortgeführt werden kann, stimmt uns zuversichtlich. Damit bestehen Chancen für eine Sanierung, auch wenn die Situation speziell in der Ölindustrie derzeit alles andere als einfach ist. Wir werden in den kommenden Tagen die Gespräche mit den Kunden und Lieferanten intensivieren und prüfen, welche Perspektiven für eine dauerhafte Fortführung bestehen.“

 

Thomas Ludewigt, geschäftsführender Gesellschafter der Schwindt Hydraulik GmbH, erklärte: „Wir müssen uns an den Realitäten orientieren, auch wenn sie unbequem sind. Unser Ziel ist es jetzt, den Betrieb im Zuge des Insolvenzverfahrens neu auszurichten und zurück auf einen profitablen Weg zu führen. Wir sehen die Chance auf einen Neuanfang und werden alles daransetzen, diese Chance zu nutzen“.

 

 

 

 

 


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