14.10.2014 - Kategorie "Private Insolvenz"

Immer Ärger mit dem Spam – so schützen sich Unternehmen und Verbraucher vor falschen Inkassoschreiben

 so schützen sich Unternehmen und Verbraucher vor falschen Inkassoschreiben

Pro Sekunde werden 3,7 Millionen E-Mails auf der Welt verschickt. Drei Viertel davon sind Spam. Jeder zweite Internetnutzer in Deutschland war im vergangenen Jahr in der einen oder anderen Form von Cyberkriminalität betroffen.


Immer wieder sind auch Inkassounternehmen im Visier der Spam-Versender. Erst vor kurzem verschickten Unbekannte Zehntausende E-Mails mit vorgetäuschten Rechnungsinformationen, und das angeblich im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Inkasso-Unternehmen. „Zeitweise standen bei uns die Telefone kaum noch still“, so Kay Uwe Berg, Hauptgeschäftsführer des BDIU. „Ich weiß nicht, wie oft wir Anrufer beruhigt und ihnen mitgeteilt haben, dass sie diese E-Mail einfach löschen können.“ Der BDIU stellte Strafanzeige gegen unbekannt. Letztlich blieb dem Inkassoverband aber nichts anderes übrig, als den Sturm auszuhalten und die Betroffenen immer wieder über den Betrugsversuch aufzuklären.

 

Ähnliche Erfahrungen hat auch Stefanie Groth gemacht. Ihre kleine Firma BDE Inkasso musste phasenweise mehr als 80 Anrufe pro Tag beantworten, weil Unbekannte mit einem gefälschten BDE-Inkasso-Briefkopf Forderungen über angebliche Gewinnspielschulden verschickt hatten. Weil Groth Angst um ihren guten Ruf hatte, machte sie Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache und verfasste Klarstellungen auf Facebook und in Blogs. „Es hat uns jede Menge Zeit und Geld gekostet“, sagt die Unternehmerin im Nachhinein. „Aber unsere offene Kommunikation hat uns viel Lob eingebracht und das Vertrauern unserer Kunden in unsere Arbeit sogar noch verstärkt.“

 

Über unnötigen Ärger wegen einer Namensverwechslung klagt der Inkassounternehmer Erwin Falkner. Bei ihm und seinem Unternehmen EURO-Inkasso GmbH aus Baierbrunn bei München melden sich immer wieder Verbraucher, die zweifelhafte Mahnungen einer „Euro Inkasso Solutions s.r.o.“ erhalten haben. Meist geht es um angeblich geführte kostenpflichtige Telefonate, von denen die Empfänger aber nichts wissen. „Wir haben allen Betroffenen, die sich bei uns gemeldet haben, gesagt, dass wir nichts mit dieser Euro Inkasso Solutions zu tun haben und uns von deren Geschäftspraktiken distanzieren“, so Falkner. Die Mahnwellen unterbinden konnte er damit aber nicht. Jetzt hat Falkner sein Unternehmen umbenannt in Vynto – vor allem, weil es sich strategisch neu aufstellt. Aber Falkner hofft natürlich, dass nach diesem Schritt keine Verwechslungen mehr möglich sind und er sich künftig wieder mit vollem Einsatz ausschließlich um die Aufträge seiner Kunden kümmern kann.

 

Tipps und Tricks zum Schutz vor Betrug mit Spam und falschen Inkassoschreiben liefert die aktuelle Ausgabe des BDIU-Magazins „Die Inkassowirtschaft“. Das Heft ist erhältlich beim BDIU oder aber zum Download als PDF unter www.inkassowirtschaft.de.

 

 

 


Bild: © kipcurry

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