28.01.2022 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Internationales Wein- und Spirituosenunternehmen Tophi beantragt Insolvenz

Coroana treibt Tophi in die Insolvenz

Betrieb mit 130 Beschäftigten und über 60 Mio. Euro Jahresumsatz wird fortgeführt


Das international tätige Wein- und Spirituosenunternehmen Tophi GmbH mit Sitz in Hamburg und Ostrau (Sachsen) hat beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Betriebs mit 130 Mitarbeitern, mehr als 60 Millionen Jahresumsatz und einem Verkaufsvolumen von rund 80 Millionen Flaschen pro Jahr wurde der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Tjark Thies von der Kanzlei REIMER bestellt. In enger Abstimmung mit dem Geschäftsführer Maximilian Brandner führt er nun den Betrieb vollumfänglich fort. Die Gehälter der Beschäftigten werden über eine Vorfinanzierung des Insolvenzgelds der Bundesanstalt für Arbeit gesichert.

 

Die Tophi GmbH ist ein breit diversifiziertes B2B-Wein- und Spirituosenunternehmen. Zu den Leistungen des 1978 gegründeten Betriebs zählen die Produktion von Wein, Sekt, weinhaltiger Getränke und sonstiger Spirituosen, die Lohnabfüllung alkoholhaltiger Getränke mit vier eigenen Anlagen sowie Einkauf, Vertrieb, Marketing und Logistik für Partnerunternehmen.

 

Die wirtschaftliche Schieflage ist eine Folge der globalen Covid-19-Pandemie: Durch die Coronakrise war die Nachfrage der Gastro- und Eventbranche eingebrochen und es ergaben sich kostspielige Lieferkettenprobleme. In der Folge kündigten Geldinstitute ihre Darlehen. Da der Tophi GmbH die Liquidität zur Rückführung des Fremdkapitals fehlte und keine kurzfristige Anschlussfinanzierung möglich war, meldete das Traditionsunternehmen Insolvenz an.

 

Derzeit sondiert der Sanierungsexperte Dr. Tjark Thies mit einem Expertenteam die wirtschaftliche Lage, um Möglichkeiten einer raschen Sanierung auszuarbeiten. „Auf Basis der bislang gesichteten Informationen bin ich für die Zukunft dieses im Kern gesunden Unternehmens überaus zuversichtlich“, sagt Thies. Die Corona-Beschränkungen werden hoffentlich bald aufgehoben sein. Danach erwarte die Branche einen großen Nachholbedarf nach öffentlichen Feiern und Veranstaltungen sowie Umsatzsteigerungen von Kneipen, Bars und Clubs. „Das alles könnte die Tophi GmbH für Investoren extrem attraktiv machen“, so Thies.

 

Die Tophi GmbH beliefert Kunden in 40 Ländern auf sechs Kontinenten. Die Betriebsfläche in Hamburg und Ostrau beträgt 55.000 Quadratmeter, was der Fläche von rund acht Fußballfeldern entspricht. Das Lagervolumen in modernen Edelstahltanks umfasst 6,5 Millionen Liter, die Produktionskapazität rund 100 Millionen Einheiten pro Jahr.


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