Investor springt ab: ERMAFA Eisenwerke Chemnitz GmbH muss den Betrieb einstellen
Die ERMAFA Eisenwerke Chemnitz GmbH muss ihren Betrieb einstellen. Das teilt der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Herzig von Schultze & Braun aus Chemnitz mit.
Er hatte nach dem Insolvenzantrag des Herstellers von Sondermaschinen, Anlagen und Werkzeugmaschinen vom 23. Juni den Geschäftsbetrieb trotz der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen zunächst unverändert fortgeführt und parallel nach einem möglichen Investor für das Unternehmen gesucht.
„Wir hatten einen Interessenten gefunden, der nach einer sehr umfangreichen Prüfung leider von seinem Erwerbsinteresse Abstand genommen hat“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Sehr hohe Investitions- und Reparaturrückstände bei Maschinen und Gebäuden, der hohe Preisdruck im Markt und damit zu erwartende Anlaufverluste hätten für den Interessent den Ausschlag gegeben. „Einen anderweitigen potentiellen Übernehmer gibt es nicht und es ist auch nicht möglich, über den September hinaus kostendeckend zu fertigen. Daher mussten wir uns dazu entschließen, den normalen Geschäftsbetrieb zum Monatsende einzustellen.“ Ob darüber hinaus eine geordnete Ausproduktion mit einer verringerten Mannschaft möglich ist, werde derzeit noch geprüft. Alternativ könnten bestehende Aufträge und Kundenbeziehungen sowie Teile der Belegschaft an Wettbewerber vermittelt werden. „Konkrete Interessensbekundungen liegen mir bereits vor.“
Die 57 Arbeitnehmer erhalten zum Monatsende ihre Kündigung. „Das ist besonders bedauerlich, weil wir bei der ERMAFA eine äußerst motivierte Mannschaft vorgefunden haben. Die Mitarbeiter haben unter teils widrigen Umständen in einer für sie sehr unsicheren und schwierigen Zeit mit vollem Einsatz für ihr Unternehmen und dessen Kunden alles Machbare herausgeholt“, lobt Herzig. Die Arbeitnehmer erhielten für die Monate Juli bis September Insolvenzgeld.
Hauptgründe für den Insolvenzantrag waren eine nicht ausreichende Absatztonnage, ein maroder Maschinenpark und fehlende finanzielle Mittel für dringend notwendige Reparaturen bzw. Investitionen. Auch hat nach Einschätzung von Herzig ein funktionierender Vertrieb gefehlt, der zumindest mittelfristig neue Kunden hätte akquirieren können.
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