29.04.2021 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Investorensuche für Nobiskrug-Werft startet vielversprechend

Investorensuche für insolvente Nobiskrug-Werft

Beratungsgesellschaft PwC kontaktiert potenzielle Investoren weltweit - Verkauf zum 1. Jul 2021 geplant - Übertragung samt Belegschaft und Fortführung sind das Ziel


Die Suche nach einem Käufer der insolventen Nobiskrug-Werft in Rendsburg ist in eine neue Phase getreten: Der vorläufige Insolvenzverwalter der Spezialwerft für Superyachten, Hendrik Gittermann von der Hamburger Kanzlei REIMER, hat die internationale Beratungsgesellschaft PwC mit dem Unternehmensverkauf beauftragt.


"Mein Ziel ist es, bis Ende Juni einen Investor zu finden, der Nobiskrug fortführt, um mit der bestehenden Belegschaft weiterhin Schiffe in Rendsburg zu bauen", sagt Gittermann. In den vergangenen zwei Wochen hätten bereits mehrere Interessenten aus dem In- und Ausland Interesse bekundet, so der Sanierungsexperte.

 

Der auf Krisen- und Insolvenzsituationen spezialisierte PwC-Partner Timo Klees identifiziert derzeit mit seinem Team weltweit potenzielle Investoren. Mehr als 100 von diesen erhalten in den kommenden Tagen ein ausführliches Informationspaket, verbunden mit einer Einladung zur Angebotsabgabe. "Wir sind zuversichtlich, dass Nobiskrug insbesondere für andere Schiffbauer und Player aus der maritimen Wirtschaft interessant ist, um den Standort und das Know-how der Mitarbeiter zukünftig nutzen können", sagt Klees.

 

Zum Verkauf stehen die gesamte Werft inklusive der Anlagen und Betriebsgrundstücke, der Kundendaten und aller Markenrechte. "Nach Marktinformationen besteht bei einigen Schiffbaubetrieben großes Interesse, Kapazitätsengpässe durch einen Zukauf zu beseitigen", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Gittermann. Da die Insolvenzgründe weniger struktureller Art sind, sondern vielmehr in Projektstornierungen und Verzögerungen bei Projekten lägen, handele es sich bei Nobiskrug mit einer extrem qualifizierten Belegschaft und einem belastbaren Netzwerk an qualitativ erstklassigen Subunternehmern um ein hoch attraktives Unternehmen.

 

Der weitere Zeitplan lautet:

 

- Mitte Mai 2021: Abgabe indikativer Angebote der Interessenten

- Anfang Juni 2021: Nominierung eines Kreises von Anbietern für weitere

  Verhandlungen. Beginn der Due-Dilligence-Prüfungen.

- Ende Juni 2021: Abschluss der Verkaufsverhandlungen

- 1. Juli 2021: Sanierung der Werft durch Übertragung auf Erwerber

 

"Wir haben uns hier einen extrem ambitionierten Zeitplan zur Aufgabe gemacht", sagt Gittermann. "Doch wir sind es der Belegschaft und den Gläubigern schuldig, eine maximal schnelle Lösung zu finden. Ich lade daher weitere Kaufinteressenten ausdrücklich ein, Kontakt mit unserem M&A-Berater und PwC-Partner Timo Klees aufzunehmen."



Zu Nobiskrug: Die Nobiskrug GmbH ist eine der global führenden Werften für Superyachten ab 60 Metern Länge mit 115 Jahren Schiffbauvergangenheit. Am Standort in Rendsburg werden maßgeschneiderte Superyachten in höchster Qualität exklusiv nach individuellen Kundenwünschen gebaut. Viele der Superyachten wurden preisgekrönt, zuletzt die 143 Meter lange Sailing Yacht A und die Artefact mit Hybridantrieb. Nobiskrug erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 mit rund 330 Mitarbeitern rund 125 Millionen Euro.

 

Zu PwC: PwC gehört zu den weltweit führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und ist in Deutschland mit über 11.000 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten präsent. In den letzten Jahren baute PwC den Bereich der Sanierungs- und Insolvenzberatung in Deutschland stark aus. Durch das deutsche Netzwerk aus über 100 erfahrenen Experten konnte PwC entscheidend zur erfolgreichen Sanierung zahlreicher Unternehmen beitragen. Das Distressed M&A Team unter Leitung von Timo Klees hat in den vergangenen Jahren mehr als 60 Transaktionen in Krisen- und Insolvenzsituationen erfolgreich begleitet.

 

ZU REIMER: REIMER ist sind eine auf Sanierungsberatung, Restrukturierungsberatung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Kanzlei mit mehr als 90 Experten für Restrukturierungsrecht, Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht und Arbeitsrecht sowie Betriebswirtschaftslehre und Steuern. Das Beratungsspektrum wird durch ein renommiertes Notariat ergänzt. Die Partnergesellschaft zählt mit elf Insolvenzverwaltern und mehr als 20 Rechtsanwälten an den Standorten Hamburg, Kiel, Lübeck, Flensburg, Rostock, Hannover Frankfurt und Mannheim zu den größten und versiertesten deutschen Kanzleien für Sanierungen und Insolvenzrecht. Hendrik Gittermann ist ein ausgewiesener Experte für Sanierungen von Unternehmen im Bereich der maritimen Wirtschaft.

 


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