ISOG Technology: Sanierungsverfahren ist aufgehoben
Eigenverwaltungsverfahren dauerte kaum länger als ein halbes Jahr
Schon wenige Monate nach Beginn hat das
Amtsgericht Weilheim das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung des
Schleifmaschinenherstellers bereits wieder aufgehoben. Mit zwei neuen
Investoren, der Mittelstandsholding Endurace Capital AG sowie der
Bayerischen Beteiligungsgesellschaft BayBG mbH, blickt ISOG wieder
zuversichtlich in die Zukunft.
„Das Wichtigste in einem solchen
Verfahren sind eine gute Vorbereitung und Schnelligkeit“, erklärt Volker
Riedel von der Unternehmensberatung Dr. Wieselhuber & Partner.
„Innerhalb von drei Monaten müssen alle wichtigen Entscheidungen
getroffen sein, dann führt ein solches Verfahren zu einem Werterhalt für
den Gesellschafter und für die Arbeitsplätze.“
ISOG Technology
hatte am 14. Oktober 2016 Antrag auf ein Sanierungsverfahren in
Eigenverwaltung gestellt, schon kurz vor Weihnachten war der Einstieg
der beiden Investoren notariell beglaubigt und der Fortbestand des
Unternehmens gesichert. Im Januar 2017 reichte ISOG einen Insolvenzplan
ein, dem die Gläubiger Ende Februar zustimmten. Bereits im Mai 2017 hob
das Gericht das Verfahren wieder auf. Der Standort Weilheim und 85
Arbeitsplätze blieben erhalten.
„Ein solches Verfahren braucht
Vertrauen in alle Beteiligten“, berichtet der geschäftsführende
Gesellschafter von ISOG Technology, Martin Sackmann, der auch weiterhin
an der Spitze des Unternehmens steht. „Wir hatten das Vertrauen der
Belegschaft und der Kunden. Und wir hatten Vertrauen in unser Produkt.“
Noch während des laufenden Sanierungsverfahrens startete ISOG sehr
erfolgreich mit der Markteinführung der neuen Schleifmaschine ISOG 24.
„Es
ist wichtig, dass die Geschäftsführung auch in einem
Eigenverwaltungsverfahren den Blick in die Zukunft richten kann. Sie
muss sich darüber Gedanken machen, wie das Unternehmen künftig aussehen
soll. Dafür braucht sie jemanden, der sich um die Vergangenheit und die
Gegenwart kümmert“, erklärt Andreas Elsäßer von Schultze & Braun,
der als Generalbevollmächtigter ISOG durch das Verfahren führte. „Die
Eigenverwaltung hat den Vorteil, dass sie zu einer sehr schnellen Lösung
führen kann. ISOG konnte sich mithilfe dieses Verfahrens in kurzer Zeit
seiner Altlasten entledigen und mit neuen, zusätzlichen Gesellschaftern
und neuen Produkten den Schritt in die Zukunft gehen.“
Die
Wurzeln von ISOG reichen zurück bis ins Gründungsjahr 1950. Seither ist
das Unternehmen mit dem Firmensitz im oberbayerischen Weilheim bekannt
für Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von hochpräzisen und
langlebigen Werkzeugschleifmaschinen. Von Weilheim aus werden zusammen
mit Vertriebspartnern Kunden in aller Welt betreut. Das Unternehmen
erwirtschaftet mit rund 80 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 26
Millionen Euro.
Über Schultze & Braun
Schultze
& Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und
Beratung von Unternehmen in der Krise. Mit rund 650 Mitarbeitern an mehr
als 40 Standorten in Deutschland und im europäischen Ausland vereint
Schultze & Braun als einer der wenigen Anbieter juristischen und
betriebswirtschaftlichen Sachverstand unter einem Dach. Schultze &
Braun unterstützt Unternehmen regional, national und international in
allen Sanierungs- und Restrukturierungsfragen, führt sie durch Krise und
Insolvenz oder zeigt, wie sich Insolvenzen vermeiden lassen. Darüber
hinaus berät und vertritt Schultze & Braun Mandanten in Fragen der
klassischen Unternehmens-, Rechts- und Steuerberatung.
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