18.04.2018 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Kalenderspezialist Neumann Gruppe übernimmt Arti Kalender & Promotion Service

•	Arti-Kalender Insolvenz: 71 Arbeitsplätze bleiben erhalten

Gläubiger werden voraussichtlich sehr hohe Befriedigungsquote von 60 bis 70 Prozent erhalten


Die Kieler Kalenderspezialisten der Neumann-Gruppe haben Arti Kalender & Promotion Service GmbH aus Herzebrock-Clarholz im Rahmen einer übertragenden Sanierung übernommen. Der Kaufvertrag wurde Mitte März unterzeichnet. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Sowohl der vorläufige Gläubigerausschuss als auch der Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer, Partner der Kanzlei PLUTA Rechtsanwalts GmbH, haben ihre Zustimmung zum Verkauf erteilt. Der operative Betriebsübergang fand am 1. April 2018 statt. Durch den Verkauf von Arti können 71 der ursprünglich 121 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Die nicht vom Investor übernommenen Mitarbeiter wechseln in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft. Die neue Gesellschaft firmiert künftig unter dem Namen arti Promotion GmbH.


„arti ergänzt hervorragend das Kalender- und Werbemittelportfolio der B2B-Sparte, und wir freuen uns, dass Kunden und Interessenten mit den Marken ALPHA Edition, DUMONT, PALAZZI, teNeues und Zettler Kalender eine großartige Angebots- und Markenvielfalt erhalten“, erklärt der neue Geschäftsführer Axel Klug. Die Neumann-Gruppe besteht seit mehr als 65 Jahren und verlegt, produziert und vertreibt Kalender, Druck- und Papeterieprodukte.


Arti hatte Ende September 2017 einen Antrag auf ein Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Die Sanierung wurde durch die Düsseldorfer Rechts- und Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp begleitet. „Mit dem Verkauf haben wir den einzuschlagenden Sanierungspfad überzeugend aufzeigen können und somit die Weiterführung des Unternehmens erreicht. Ermöglicht wurde das Ergebnis durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Gläubigerausschuss, Sachwalter und Gericht. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihren Einsatz. Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern, die durch ihren Beitrag erst die Übernahme ermöglicht haben, sowie dem ehemaligen Geschäftsführer Ralf Kunz. Er hat mit viel Engagement den Verkauf vorbereitet und damit den Weg zur Übernahme geebnet“, so Dr. Jasper Stahlschmidt, projektbegleitender Partner von Buchalik Brömmekamp. Geschäftsführer Ralf Kunz ist mit dem Verkauf aus dem Unternehmen ausgeschieden. 


Mit dem Verkauf der Arti Kalender & Promotion Service GmbH können die Gläubiger eine hohe Befriedigungsquote erwarten. So sollen die ungesicherten Gläubiger voraussichtlich eine überdurchschnittlich hohe Quote zwischen 60 und 70 Prozent erhalten. Zum Vergleich: Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Quote in Regelinsolvenzverfahren zwischen drei und vier Prozent.


In einem Eigenverwaltungsverfahren werden die Geschäfte unter der Leitung der bisherigen Geschäftsführung geführt. Dazu hatte Heinz-Peter Derrix-Belau (Buchalik Brömmekamp) als Sanierungsgeschäftsführer die Unternehmensleitung der Arti Kalender & Promotion Service GmbH ergänzt. Die Geschäftsführung steht in der Eigenverwaltung unter der Aufsicht eines Sachwalters. Das Amtsgericht Bielefeld hatte als Sachwalter den Sanierungsexperten Stefan Meyer, Partner der Kanzlei PLUTA Rechtsanwalts GmbH, bestellt. Zum PLUTA-Team zählt neben dem bestellten Sachwalter auch Rechtsanwalt Christoph Chrobok.


Rechtsanwalt Meyer zur gefundenen Sanierungslösung: „Ich freue mich nicht nur für die Gläubiger, sondern auch im Sinne der erhaltenen Arbeitsplätze. Die Mitarbeiter haben in der Phase des Verfahrens – trotz berechtigter Sorgen um ihren Arbeitsplatz – einen sehr guten Job gemacht. Die gemeinsamen Anstrengungen zum Erhalt des Unternehmens haben Früchte getragen, was sich zudem in einer erfreulichen Befriedigungsquote für die Insolvenzgläubiger widerspiegeln wird.“

 


Bild: © v. Straelen

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