Kieler Reisebürokette Fahrenkrog stellt Insolvenzantrag
Geschäftsbetrieb läuft weiter / Gehälter der mehr als 70 Mitarbeiter in allen 6 Niederlassungen gesichert
Die traditionsreiche Reisbürokette der „Reisebüro Fahrenkrog Touristik & Business Travel GmbH & Co KG“ hat am 24. Juli beim Amtsgericht Kiel Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Reinhold Schmid-Sperber von der Kieler Kanzlei Reimer Rechtsanwälte bestellt. Der Geschäftsbetrieb des Tourismusunternehmens läuft uneingeschränkt weiter.
Kunden, die bereits Reisen gebucht und bezahlt haben, sind von der Insolvenz nicht betroffen und können ihren Urlaub oder ihre Geschäftsreisen planmäßig antreten. Die Gehälter der mehr als 70 Beschäftigten werden bis Ende September über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit abgesichert.
Schmid-Sperber analysiert mit seinem Team derzeit die wirtschaftliche Situation des Unternehmens, um Sanierungs- und Fortführungsoptionen zu prüfen. „Die Corona-Krise hat zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt, der leider auch nicht durch staatliche Hilfsprogramme und sofort eingeleitete Kostensenkungsprogramme aufgefangen werden konnte“, erklärt der Sanierungsspezialist.
Ob und in welcher Form einzelne oder alle sechs Niederlassungen in Kiel, Lübeck, Heikendorf, Kronshagen und Timmendorfer Strand langfristig fortgeführt werden können, ließe sich derzeit noch nicht sagen. Die Chancen hierfür würden jedoch als positiv angesehen.
Jenseits dieser Frage können Fahrenkrog-Kunden auch weiterhin unbesorgt Reisen und Dienstleistungen bei ihrem Reisebüro buchen. „Sämtliche Zahlungen werden von den Kunden direkt an die Leistungserbringer gezahlt. Die Einzahlungen sind auch im Falle von Stornierungen nicht gefährdet, da dann die Rückzahlung direkt vom Veranstalter an den Kunden erfolgt“, versichert der Insolvenzrechtsexperte.
„Die Anteilnahme und Unterstützung unserer Kunden und Mitarbeiter ist überwältigend“, sagt Geschäftsführer Philipp Fahrenkrog, der das im Jahr 1953 gegründete Familienunternehmen in dritter Generation leitet. „Wir besitzen einen einmaligen Ruf in der Landeshauptstadt und darüber hinaus. Dank der Loyalität unserer tausender Kunden und der weiterhin voll motivierten Belegschaft werden wir auch diese Krise überstehen“, ist der Unternehmenschef zuversichtlich.
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