07.10.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

KPMG gründet Insolvenzforum

KPMG gründet Insolvenzforum

Das 1. KPMG Insolvenzforum erfreut sich mit mehr als 100 Teilnehmern großer Resonanz.


Die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft AG wird sich zukünftig verstärkt um Unternehmen kümmern, die in schwieriges Fahrwasser geraten. Dazu bündelt KPMG die in Insolvenzsituationen gefragten Kompetenzen. „Gerade in solch schwierigen Situationen wie Insolvenzen können wir durch unsere Experten aus verschiedenen Fachgebieten und unsere Internationalität einen großen Mehrwert für die Unternehmen und die sonstigen Verfahrensbeteiligten wie z.B. Insolvenzverwalter oder Sachwalter liefern. So unterstützen wir aus einer Hand u.a. die strukturierte Investorensuche und die operative Restrukturierung, wir erstellen Wertgutachten und führen forensische Untersuchungen durch“, erläutert Leif Zierz (Bereichsvorstand Transactions & Restructuring bei KPMG).

 

Vor diesem Hintergrund wurde das KPMG Insolvenzforum gegründet. Es soll allen in Insolvenzsituationen Beteiligten als Plattform dienen, um spezielle Fachthemen in der Tiefe zu diskutieren und dadurch die Meinungsbildung sowie den wissenschaftlichen Diskurs zu unterstützen.

 

1. KPMG Insolvenzforum zum Thema „Feindliche Übernahme von Schutzschirmen“

Am Montag, den 22. September 2014, fand in Frankfurt am Main das 1. KPMG Insolvenzforum zum Thema „Feindliche Übernahme von Schutzschirmen“ statt. Das Impulsreferat hielt Rechtsanwalt Martin Lambrecht von der Kanzlei Leonhardt Rattunde Düsseldorf. Insgesamt nahmen mehr als 100 Personen an der Veranstaltung teil. Zu den Teilnehmern gehörten u.a. Insolvenzverwalter, (Distressed) Investoren sowie Vertreter von Banken, Kreditversicherern, Rechtsberatern, Restrukturierungsberatern und öffentlichen Institutionen wie dem Pensionssicherungsverein. „Die große Resonanz erfreut uns sehr und bekräftigt uns darin, aktiv nach diskussionswürdigen Fachthemen Ausschau zu halten und wieder ein KPMG Insolvenzforum auszurichten“ fasste Timo Klees (Senior Manager für M&A in Insolvenzsituationen bei KPMG) zusammen.

 

In seinem Impulsreferat verdeutlichte Rechtsanwalt Martin Lambrecht, welche Möglichkeiten interessierte Investoren haben, um Ihre Interessen in einem Schutzschirm- bzw. Eigenverwaltungsverfahren zu adressieren. Dazu gehört insbesondere, wie Investoren die verfahrensrelevanten Informationen erlangen können, wie das eigene Angebot zur Übernahme des insolventen Unternehmens Berücksichtigung finden kann und wie eine Übernahme gegen die im Insolvenzplan widergespiegelten Interessen der bisherigen Geschäftsführung und Gesellschafter gelingt. „Auch das Schutzschirmverfahren und die Eigenverwaltung sind Insolvenzverfahren und dienen in erster Linie der bestmöglichen Gläubigerbefriedigung, nicht der Bereicherung der bisherigen. An das Impulsreferat schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Diese drehte sich insbesondere um das Spannungsfeld zwischen den Interessen der bisherigen Gesellschafter, der eigenverwaltenden Geschäftsführung, der Sachwaltung sowie der Gläubiger. Es wurde festgestellt, dass eine „feindliche Übernahme“ von Insolvenzplänen in der Praxis insbesondere für Investoren in Frage kommt, die ein gesteigertes strategisches Interesse verfolgen und daher über einen hinreichend langen Atem verfügen. Gerade diese Investoren können externe Synergieeffekte heben, was sich regelmäßig positiv auf die Gläubigerbefriedigung auswirkt. Darüber hinaus wurden (potenzielle) Haftungsfragen für die Verfahrensbeteiligten wie z.B. die eigenverwaltende Geschäftsführung, den Sachwalter oder einzelne Mitglieder des Gläubigerausschusses diskutiert. Durch das Impulsreferat und die Diskussion gelang der Spagat, sowohl die outside-in Perspektive von Investoren auf die jeweilige Insolvenzsituation als auch die inside-out Perspektive der direkten Verfahrensbeteiligten zu beleuchten. Abschließend hielt Martin Lambrecht fest: „Ein für die Gläubiger faires, sauberes Schutzschirmverfahren mit einem interessengerechten Insolvenzplan lässt sich kaum erfolgreich angreifen. Ein Investorenprozess schafft jedoch die notwendige Transparenz, ob der Insolvenzplan diesem Anspruch gerecht wird.“

 

Bei Fragen zum KPMG Insolvenzforum wenden Sie sich bitte an Timo Klees (tklees@kpmg.com).

 


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