Krumbacher Anlagenbauer Lingl stellt Insolvenzantrag
Der Krumbacher Hersteller von Maschinen und Anlagen Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH & Co KG (Lingl) hat Insolvenz angemeldet.
Das Neu-Ulmer Amtsgericht ordnete daraufhin am 05. Oktober die vorläufige Insolvenzverwaltung an. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dipl.-Kfm. Arndt Geiwitz von der Neu-Ulmer Kanzlei SGP Schneider Geiwitz bestellt.
Lingl ist einer der international führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen in den Bereichen Grobkeramik, Sanitär- und Technische-Keramik, Holzverarbeitung sowie Automatisierung und Robotik. Im Unternehmen sind derzeit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit ist Lingl durch mehr als 30 Niederlassungen, Vertriebspartner und Lizenznehmer vertreten. 2019 lag der Umsatz des schwäbischen Unternehmens bei rd. 72 Mio. €. Auch das Lingl-Tochterunternehmen SMB Maschinenbau GmbH & Co.KG hat einen Insolvenzantrag gestellt. In beiden Fällen sind Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit die Gründe für den Insolvenzantrag. Die Beschäftigten wurden gestern im Rahmen einer Betriebsversammlung über den Insolvenzantrag und die nächsten wichtigen Schritte informiert. Die Gehälter sind bis 30.11.2020 durch das sogenannte Insolvenzgeld gesichert.
Vor Ort bei Lingl übernimmt Rechtsanwalt Christian Plail von der Augsburger Kanzlei SGP Schneider Geiwitz die Betreuung des Verfahrens. Direkt nach dem Insolvenzantrag haben er und sein Team sich vor Ort bei Lingl über die aktuelle Geschäftslage informiert und bereits die ersten Maßnahmen in die Wege geleitet. „Wir werden uns schnell einen Überblick über das Unternehmen verschaffen und die notwendigen Maßnahmen für die Betriebsfortführung im Insolvenzantragsverfahren einleiten. Eine erste Mitarbeiter-Information, Gespräche mit den leitenden Angestellten und dem Betriebsrat, sowie der IG Metall haben bereits stattgefunden“, erklärt Christian Plail.
Alexander Kögel: „Wir führen den Betrieb uneingeschränkt fort“
Der erfahrene Sanierungsexperte Alexander Kögel ist seit dem 21. September neuer Geschäftsführer bei Lingl. „Wir sehen nach derzeitigem Stand die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Fortführungslösung. Wir haben Aufträge in den Büchern und sind gut ausgelastet. Unsere Produktion wird auch nach dem Insolvenzantrag uneingeschränkt fortgeführt“, erklärt Geschäftsführer Kögel.
Lingl hatte bereits im Jahr 2013 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Damals war es eines der ersten Verfahren nach dem neuen Insolvenzrecht (ESUG). Die Bedingungen des Insolvenzplans wurden vom Unternehmen erfüllt und daher das Eigenverwaltungsverfahren im Oktober 2019 beendet.
Über SGP Schneider Geiwitz
SGP Schneider Geiwitz unterstützt seit mehr als 40 Jahren Unternehmen. Mit rund 335 Mitarbeitern ist die Kanzlei neben dem Hauptsitz in Neu-Ulm an 23 weiteren Standorten vertreten. Mit den Sparten Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Corporate Finance, Immobilienverwaltung sowie Restrukturierung deckt das Unternehmen ein umfassendes Leistungsangebot für Unternehmen ab.
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