25.01.2019 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

K&L treibt Restrukturierung voran

Restrukturierung des insolventen Modeunternehmens K&L

K&L GmbH & Handels KG treibt Restrukturierung durch Schließung von 14 Filialen und Neuausrichtung des Unternehmens voran


Das Amtsgericht Weilheim - Insolvenzgericht - hat das Insolvenzverfahren von K&L (K&L GmbH & Co. Handels-KG) planmäßig am 01.01.2019 eröffnet. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Form der Eigenverwaltung ist für die angestrebte Sanierung ein geplanter und notwendiger Zwischenschritt. Auf den laufenden Geschäftsbetrieb hat dies keine Auswirkungen. Im Zuge der Restrukturierung werden bis Ende April 2019 insgesamt 14 Filialen geschlossen und die Organisationsstruktur der Hauptverwaltung dementsprechend angepasst. Gleichzeitig forciert K&L die Modernisierung der bestehenden Filialen und die Optimierung des Sortiments.


Stabile Geschäftsentwicklung trotz des negativen Markttrends

"Die insgesamt vorherrschende schwierige Lage und Umsatzentwicklung im Gesamttextilmarkt bestätigt auch im Rückblick nochmals unseren konsequenten Schritt, die Restrukturierung von K&L im Rahmen eines gesteuerten Insolvenzverfahrens zu beschleunigen", sagte Jens Bächle, Geschäftsführer (CEO) von K&L. Trotz des schwierigen Marktumfelds und des negativen Trends in der gesamten Branche kann K&L auf ein positives Weihnachtsgeschäft sowie einen guten Start ins neue Jahr 2019 zurückblicken.


"Wir haben die letzten drei Monate genutzt, um unser Sanierungskonzept auszuarbeiten und die Neuausrichtung des Unternehmens zu forcieren. Auch bzw. insbesondere der positive Geschäftsverlauf im Dezember und Januar zeigt, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen greifen", so Bächle.


Schließung von 14 Filialen mit insgesamt knapp 200 Mitarbeitern bis Ende April 2019

Im Zuge der Restrukturierung sollen bis Ende April 2019 insgesamt 14 Filialen in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen geschlossen werden. Dies hat die K&L-Geschäftsführung gemeinsam mit dem Betriebsrat nach Zustimmung des Gläubigerausschusses beschlossen. Dem Beschluss ging eine sorgfältige Prüfung der sehr unterschiedlichen derzeit 54 Filialstandorte (mit Flächen von 500 bis 3.200 Quadratmeter Verkaufsfläche) voraus.


"Die Schließung von 14 Filialen ist leider unerlässlich, um K&L wieder nachhaltig in die Profitabilität zurückzuführen und als Ganzes erhalten zu können. Bei allen betroffenen Standorten sehen wir auch unter Annahme günstiger Rahmenbedingungen mittel- bis langfristig nicht die Chance, dass sie einen positiven Ergebnisbeitrag leisten können", sagt Dr. Christian Gerloff, Geschäftsführer (CRO).


In den zur Schließung stehenden Filialen sind derzeit knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Allen Mitarbeitern wird die Möglichkeit geboten, alternativ in eine der weiter bestehenden 40 Filialen zu wechseln. Das operative Geschäft in den Filialen wird bis zum letzten Verkaufstag ohne Einschränkungen und mit dem aktuellen Sortiment weiterlaufen. Basierend auf den sich dann ergebenden Umsatzgrößen durch Schließung der Filialen werden die Strukturen der Hauptverwaltung und der Logistik am Hauptsitz in Weilheim angepasst. Von den strukturellen Anpassungen sind knapp 20 Mitarbeiter in der Zentrale betroffen. Insgesamt beschäftigt K&L nach Durchführung der Sanierungsmaßnahmen noch knapp 900 Mitarbeiter.


"Es ist uns gelungen, mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan zu verabschieden, der sowohl die Belange der von den Sanierungsmaßnahmen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt als auch dem Unternehmen K&L ermöglicht, wieder profitabel zu wirtschaften und die Beschäftigung von knapp 900 Mitarbeitern zu sichern", sagte Jens Bächle.


"Seit dem im Herbst beantragten Schutzschirmverfahren hat die Geschäftsführung von K&L die insolvenzrechtlichen Möglichkeiten im Rahmen der Eigenverwaltung erfolgreich genutzt, um das Unternehmen neu auszurichten. Zudem besteht ausreichend Liquidität und K&L ist bis Ende 2019 durchfinanziert. Es gibt sehr gute Aussichten, dass das Verfahren schon bald erfolgreich abgeschlossen werden kann", sagte der gerichtlich bestellte Sachwalter, Rechtsanwalt Oliver Schartl, von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen.


Modernisierung der bestehenden Filialstruktur und Steigerung Attraktivität der Verkaufsflächen

In den nächsten Monaten werden die im Sanierungskonzept vorgesehenen strategischen und operativen Maßnahmen konsequent umgesetzt. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf einer sukzessiven Modernisierung der bestehenden Filialen sowie auf einer weiteren Steigerung der Attraktivität der Verkaufsflächen und des Sortiments. Die Maßnahmen zur weiteren Optimierung des Sortiments umfassen die Konzentration auf Kernlieferanten und Kernsortimente, die Erweiterung des Angebots trendorientierter Ware und Aktionsware zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis sowie den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit mit Partnermarken - mit dem Ziel, die bisherige Flächenproduktivität weiter zu steigern.


Investorenprozess im Plan

Die zur Stärkung der Kapitalbasis und damit zu einer bestmöglichen Gläubigerbefriedigung angestoßene Investorensuche befindet sich aktuell auf einem guten Weg. Derzeit liegen erste indikative Angebote vor, denen nun eine vertiefte Unternehmensprüfung folgen wird. Mit einem Ergebnis im Investorenprozess kann in den nächsten Wochen gerechnet werden.


Von der Schließung betroffene Filialen:

   - Ingolstadt, Ludwigstraße 19

   - Straubing, Ludwigsplatz 9

   - Rosenheim, Münchener Str. 2

   - Mühldorf, Stadtplatz 37

   - Neu-Ulm, Bahnhofstraße 1/3

   - Hof, Karolinenstr. 50 - 56

   - Pfaffenhofen, Hauptplatz 39

   - Schongau, Bahnhofstraße 4

   - Ulm, Hirschstr. 10

   - Ulm Blautalcenter, Blaubeurer Str. 95

   - Bad Mergentheim, Johann-Hammer-Strasse 1

   - Ellwangen, Spitalstraße 10

   - Ludwigsburg, Marstall 1

   - Plauen, Postplatz 1

  


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