Lebenshilfe Rhein-Lahn gGmbH stellt Betrieb ein
Alle Interessenten sind abgesprungen. Verein der Lebenshilfe Rhein-Lahn nicht betroffen.Kita in Singhofen gehört zum Verein und wird uneingeschränkt fortgeführt.
Die insolvente Lebenshilfe Rhein-Lahn gGmbH steht nach dem Scheitern der Gespräche des Insolvenzverwalters mit den unterschiedlichen Interessenten vor dem Aus. Diese bittere Nachricht musste Insolvenzverwalter Jens Lieser von LIESER Rechtsanwälte aus Koblenz den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gemeinnützigen Gesellschaft auf einer Betriebsversammlung am Mittwochnachmittag verkünden. Zuvor hatten alle potentiellen Investoren, die Interesse an einer Übernahme bekundet hatten, abgesagt. Damit hat sich die Hoffnung auf eine Fortführungslösung für die Beschäftigten der Lebenshilfe Rhein-Lahn gGmbH zerschlagen.
Respekt und Dank an Mitarbeiter
„Ich bedauere diese Entwicklung sehr, denn ich weiß, mit wieviel Herzblut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Arbeit für die Menschen mit Behinderung nachgekommen sind“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser, der sich bei den Beschäftigten für ihren hohen Einsatz in der schwierigen Phase der letzten Monate ausdrücklich bedankt hat. Alle rund 80 Mitarbeiter, die bei der gGmbH der Lebenshilfe Rhein-Lahn beschäftigt sind, erhalten nun die betriebsbedingte Kündigung und werden freigestellt.
Vorliegende Verträge als Hindernis
Ein wesentlicher Grund für die Betriebseinstellung der gGmbH liegt in den öffentlich-rechtlichen Vorgaben an die Vergütungen und Verträge der Beschäftigten. Nur wenn die Vorgaben erfüllt werden, fließen Zuschüsse von den Kommunen und vom Land. Da die Vorgaben aus den vorliegenden Verträgen jedoch nicht in vollem Umfang erfüllt werden, hatten die Kreisverwaltung und das Land die Zuschüsse zum Teil gestrichen.
Aber ohne Zuschüsse kann die gGmbH nicht überleben, so Insolvenzverwalter Lieser. Zudem könne man die vorgefundenen Verträge der Beschäftigten nicht ohne weiteres von heute auf morgen umstellen. Ohne dringend erforderliche Zuschüsse bei weiter laufenden Kosten sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Kasse leer sei, so Rechtsanwalt Lieser.
Entwarnung für die Eltern der Kita-Kinder
Ausdrücklich nicht von der Betriebsstilllegung betroffen ist hingegen der Verein der Lebenshilfe Rhein-Lahn, zu dem auch die Kita in Singhofen gehört. Der Betrieb der integrativen Kindertagesstätte wird weiter wie bisher fortgeführt.
Der Verein und die Lebenshilfe Rhein-Lahn gGmbH hatten am 21.12.2021 beim Amtsgericht Koblenz wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt.
Über den Lebenshilfe Rhein-Lahn e.V. und die Lebenshilfe Rhein-Lahn gGmbH
Die Lebenshilfe Rhein-Lahn wurde 1966 als gemeinnütziger Verein gegründet. Seit über 50 Jahren unterstützt der Verein Menschen mit Beeinträchtigung darin, ihre Persönlichkeit zu entfalten und zu entwickeln. Dabei setzt er sich für ein gutes gemeinsames sowie gleichberechtigtes Leben von Menschen mit und ohne Behinderung ein. Die Lebenshilfe Rhein-Lahn besteht neben dem Verein aus einer gGmbH, die 2007 gegründet wurde, und der Netzwerkstelle Inklusion. Das Gesamtangebot reicht von einer integrativen Kindertagesstätte in Singhofen, über den Fachdienst für Integrationspädagogik (FIP), den Familienunterstützenden Dienst (FUD) bis hin zur Organisation von inklusiven Freizeit- und Ferienangeboten. Die Einrichtungen und Dienste für Beratung, Erziehung und Bildung, für Arbeit und Freizeit stehen sowohl Kindern und Jugendlichen als auch Erwachsenen offen.
Weitere Informationen unter: www.lebenshilfe-rhein-lahn.de
Über LIESER Rechtsanwälte
LIESER
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