02.10.2017 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Maßgeschneiderte Sanierungslösung für RENÉ LEZARD perfekt

Modeunternehmen René Lezard musste Insolvenz anmelden

Der sechsmonatige Restrukturierungsprozess kann nach dem gestern erfolgten Einstieg eines Immobilieninvestors im Wege des Verkaufs der Betriebsimmobilie über einen Insolvenzplan zum Abschluss gebracht werden.


Durch den Einsatz der Belegschaft sowie durch die Unterstützung der finanzierenden Banken lief der Geschäftsbetrieb während der gesamten Sanierungsphase reibungslos.

RENÉ LEZARD kann als einer der führenden deutschen Modehersteller wieder optimistisch in die Zukunft blicken. Wohl überlegt hat das Unternehmen im März den Weg über ein Schutzschirmverfahren gewählt, um finanzielle Belastungen aus der Vergangenheit zu restrukturieren.

Gestern hat der Gläubigerausschuss die vom Insolvenzverwalter erarbeitete Sanierungslösung abgesegnet. Durch eine Veräußerung der Betriebsimmobilie werden im ersten Schritt die Banken abgelöst. Der Standort in Schwarzach bleibt durch Anmietung der Immobilie erhalten. Mit Einbringung des Geschäftsbetriebes in eine neue Aktiengesellschaft wird ferner ermöglicht, dass die Anleihegläubiger einen Großteil der Aktien übernehmen können. Die Umsetzung erfolgt in den nächsten Wochen im Rahmen eines Insolvenzplans. Im Ergebnis ist damit das Unternehmen entschuldet. Daneben steht dem Unternehmen ein neuer Finanzierungspartner zur Seite. Insolvenzverwalter Dr. Ampferl, Partner der Kanzlei Dr. Beck & Partner, zum Konzept: "Erfolgsfaktor ist, dass eine ausgewogene Lösung entwickelt werden konnte, die von allen Beteiligtengruppen - den finanzierenden Banken, dem Betriebsrat, den Anleihegläubigern und den Lieferanten - mitgetragen wird."

RENÉ LEZARD hat parallel zum Investorenprozess während der letzten Monate Zuspruch und große Unterstützung seitens der Kunden erfahren. Die Frühjahr/ Sommer-Kollektion 2018 wird planmäßig an Handelskunden und eigene Filialen ausgeliefert. An der Herbst-/Winter-Kollektion 2018 wird aktuell mit dem gesamten Team gearbeitet. Auch in Zukunft bleibt Heinz Hackl für das Unternehmen als Vorstand operativ verantwortlich: "Bei uns wird sich ab jetzt wieder alles um die Themen Produkt, Marke und Prozesse drehen." Der bisherige Restrukturierungsberater Dr. Michael Bourjau wird als Aufsichtsratsvorsitzender das Unternehmen mit seiner Erfahrung begleiten: "Es ist gelungen, die Mitarbeiter im Veränderungsprozess mitzunehmen und damit die Akzeptanz für neue Konzepte zu schaffen."

RENÉ LEZARD wird mit der bestehenden Belegschaft den Betrieb fortführen. Gleichwohl arbeitet das Unternehmen an weiteren strategischen und organisatorischen Konzepten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Die Insolvenzplan-Lösung wird auch von den Repräsentanten der Anleihegläubiger unterstützt. Rechtsanwalt Christian H. Gloeckner, der neben Frau Rechtsanwältin Dr. Susanne Schmidt-Morsbach im Gläubigerausschuss die Gläubigergruppe der Anleihegläubiger vertritt, erklärt: "Mit dem Insolvenzplan ergreifen die Anleihegläubiger die Chance, aktiv an der künftigen RENÉ LEZARD als Aktionäre zu partizipieren."





Über RENÉ LEZARD: Die 1978 gegründete RENÉ LEZARD-Gruppe produziert und vertreibt modische Textilien und Waren, insbesondere Bekleidung und Accessoires, unter der Bezeichnung RENÉ LEZARD. Die Waren sind als Premiumtextilien im hochpreisigen Segment angesiedelt. Das eigene Sortiment von RENÉ LEZARD umfasst derzeit Damenoberbekleidung (ca. 60% des Umsatzes), Herrenbekleidung (circa 37% des Umsatzes) und Accessoires (ca. 3%). Kernzielgruppe sind Frauen und Männer, die einen hohen Anspruch an Qualität und Stil haben. Der Vertrieb ruht grundsätzlich auf zwei Säulen, dem Wholesale-Geschäft (ca. 36% des Gesamtumsatzes) und dem Eigenvertrieb (ca. 64% des Gesamtumsatzes). Im Wholesale-Geschäft verkauft die RENÉ LEZARD-Gruppe ihre Produkte an eine Reihe von Einzelhändlern, hauptsächlich Damen- und Herrenausstatter im gehobenen Fachhandel. Im Eigenvertrieb wird die Ware in eigenen Stores, v.a. in deutschen Großstädten, sowie darüber hinaus in Factory-Outlet-Centern oder online über einen Internet-Shop verkauft.


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