M&A Panel 2015 I von CMS Hasche Sigle und FINANCE
M&A-Markt in Deutschland bleibt auf hohem Niveau stabil
M&A Panel 2015 I von CMS Hasche Sigle und FINANCE: M&A-Markt in Deutschland bleibt auf hohem Niveau stabil
Für den deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen erwarten die Akteure für das angelaufene Jahr eine stabile Entwicklung auf dem aktuellen, vergleichsweise hohen Niveau. Auch die Sorgen um eine konjunkturelle Abkühlung haben in den vergangenen Monaten nachgelassen. Neben großen M&A-Beratungshäusern und Investmentbanken sind auch Berater mit Smallcap-Fokus wieder besser ausgelastet. Den Unternehmenskäufern machen bei Transaktionsabschlüssen allerdings zunehmend rechtliche Hürden zu schaffen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des aktuellen "M&A Panels", für das die Kanzlei CMS Deutschland mit dem Magazin "FINANCE" M&A-Chefs deutscher Unternehmen sowie führende Investmentbanker und M&A-Berater anonym zu ihrer Markteinschätzung befragt hat.
Hohe Aktivität und verbessertes Umfeld
Nachdem im vergangenen Herbst die Stimmung gesunken war, hat sich die Situation über den Winter stabilisiert. Sie reicht zwar noch nicht an die Aufbruchsstimmung Anfang 2014 heran, geht aber aufgrund der nun höheren Dealaktivität von einem höheren Basisniveau aus. So stimmen in der Befragung die Corporate-M&A-Verantwortlichen der These, dass sich das Dealumfeld in den kommenden zwölf Monaten verbessert, mit dem Wert 5,35 zu (10 = volle Zustimmung), bei den Investmentbankern und Beratungshäusern liegt die Zustimmung sogar wieder bei 6,15. Wird. "Wir sehen derzeit eine hohe M&A-Aktivität, gerade bei komplexen und internationalen M&A-Projekten. Geopolitische Entwicklungen haben wie erwartet eher Auswirkungen auf Transaktionen in Krisengebieten als auf den Gesamtmarkt", sagt CMS-Partner Dr. Thomas Meyding. "Die gesamtwirtschaftliche Situation wird deutlich entspannter gesehen." Als Faktor für das Scheitern von Deals wird die Lage von den Investmentbankern 15 Prozent und von den Unternehmensverantwortlichen 13 Prozent niedriger als im Herbst eingeschätzt.
Abnehmende Transaktionssicherheit
Demgegenüber nehmen andere potenzielle Dealbreaker mehr Raum ein. Sehen die Panelisten weiter divergierende Preisvorstellungen an vorderster Front, hat die mangelnde Attraktivität von Zielunternehmen deutlich zugelegt und liegt auf Platz zwei. So hoch wie noch nie schätzen Corporate-M&A-Chefs derzeit negative Due-Diligence-Findings als Dealbreaker ein. "Der Trend zu einer intensiveren und auf industrietypische Risiken konzentrierten Due Diligence setzt sich ungebrochen fort. Hohe Bewertungen und Kaufpreise auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite die Maßgabe, sämtliche Risiken im Rahmen der Due Diligence zu identifizieren und Sicherungen in den Verträgen in Gestalt von Garantien und Freistellungen durchzusetzen, sind kommunizierende Röhren", erklärt Dr. Oliver Wolfgramm, Partner bei CMS in Deutschland. Wenn auch auf niedrigerem Niveau, so haben zudem auch rechtliche Aspekte als Dealbreaker zugenommen: Die Uneinigkeit über Vertragsgestaltungen bewerten Unternehmensverantwortliche um gut acht Prozent, Widersprüche durch Regulierungsbehörden um rund sieben Prozent höher. Durch die Abnahme der Transaktionssicherheit planen die Unternehmen für 2015 mehr Kapazitäten für die Suche nach Zielunternehmen und die Post-Merger-Integration ein.
Finanzinvestoren und kleine Beratungshäuser auf dem
Vormarsch
Die Finanzierung eines M&A-Deals ist für die Unternehmen nach wie vor keine große Hürde. Teure Bankkredite und schwierige Verhandlungen liegen auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Befragung 2011; Anleihen legen als Finanzierungsinstrument weiter zu. Der Vorsprung der Strategen gegenüber Private Equity Investoren ist kaum mehr zu erkennen Während die befragten Investmentbanker und M&A-Berater das Finanzierungsumfeld für Corporates zurzeit außerordentlich gut einschätzen, liegen die Finanzierungsbedingungen für die Finanzinvestoren inzwischen nahezu auf ähnlichem Niveau.
Am M&A-Beratermarkt zeigt sich eine Akzentverschiebung – offenbar haben die großen Häuser einige Transaktionen aus ihrer Pipeline über den Winter abgearbeitet. Um ihre Auslastung machen sie sich laut Prognoseindikator dennoch wenig Sorgen und bewerten sie insgesamt weiterhin als überdurchschnittlich. Die Berater mit Smallcap-Fokus haben ihren Rückstand gegenüber ihren Mid-/Largecap-Kollegen leicht aufgeholt, liegen aber immer noch weit zurück. Bei den großen Häusern ging die hohe Auslastung aus dem Herbst hingegen leicht zurück. Nach wie vor erwarten die Beratungshäuser insgesamt, dass die Projektpipeline überdurchschnittlich gut gefüllt bleibt.
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