28.08.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Nächste Schritte für ABL in der Sanierung in Eigenverwaltung

ABl: Insolvenz in Eigenverwaltung

Der mittelständische Hersteller technologischer Produkte ABL kann die Sanierung in Eigenverwaltung planmäßig fortsetzen.


Das Amtsgericht Nürnberg hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung heute eröffnet.

Bei der Sanierung des Traditionsunternehmens unterstützt weiterhin die Restrukturierungsgesellschaft PLUTA. Seit Anfang Juli unterstützt Dr. Maximilian Pluta als Chief Restructuring Officer die ABL-Geschäftsführung für die Dauer des Verfahrens. Zum Sachwalter wurde Rechtsanwalt Michael Wirth von der Kanzlei Dr. Schmitt & Kollegen bestellt. Er war bereits seit Ende Juni als vorläufiger Sachwalter tätig und begleitet das Eigenverwaltungsverfahren im Interesse der Gläubiger. Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Die Geschäftsführung bleibt dabei im Amt und führt die Gesellschaft selbst durch das Verfahren.

Sanierungsmaßnahmen werden umgesetzt
Vor dem Hintergrund der staatlichen Förderung im Marktsegment Home Charging ist ABL als Hersteller von Ladestationen für Elektrofahrzeuge (Wallboxen und Ladesäulen) in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Damit einhergehend wurden zahlreiche neue Mitarbeitende eingestellt. Angesichts der aktuellen Übersättigung des Marktes und der gesunkenen oder gestrichenen Förderungen für Ladestationen muss das Unternehmen seine Strukturen an die Marktsituation anpassen.

In den vergangenen Monaten erarbeitete ABL ein Sanierungskonzept gemeinsam mit den Experten von PLUTA. Sämtliche Geschäftsbereiche wurden analysiert und Maßnahmen geprüft, um Kostenreduzierungen zu erzielen. Dazu zählt auch ein Personalabbau von 155 Beschäftigten. Hierzu haben die Verantwortlichen mit den Arbeitnehmervertretern einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandelt, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Zudem verlassen etwa 100 Beschäftigte das Unternehmen entweder auf eigenen Wunsch oder aufgrund auslaufender befristeter Arbeitsverträge. In Zukunft werden bei ABL rund 300 Mitarbeitende beschäftigt sein. Die Belegschaft wurde über die Maßnahmen informiert.

„Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative. Wir müssen das Unternehmen sanieren und so aufstellen, dass wir dauerhaft erfolgreich wirtschaften können. Wir versuchen, die vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden bestmöglich bei der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten zu unterstützen und sind hierfür mit Arbeitgebern aus der Region im Austausch“, erläutert Geschäftsführer Dr. Stefan Schlutius.

Gespräche mit potenziellen Investoren

Ziel für ABL ist es jetzt, einen geeigneten Investor zu finden. Aktuell laufen aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Investoren. Geschäftsführer Dr. Maximilian Pluta sagt: „Wir haben mehrere Interessenten für das Unternehmen. Das ist ein positives Zeichen für die kommenden Wochen und Monate. ABL braucht einen starken Partner für die Zukunft. Wir sind zuversichtlich, dass wir kurzfristig eine Lösung erzielen werden.“

Der Geschäftsbetrieb der ABL GmbH wird unterdessen vollumfänglich fortgeführt. Die Produktion läuft weiter und die Kunden werden wie gewohnt beliefert. Das Unternehmen führte zudem gute Gespräche mit den Geschäftspartnern, die die Eigenverwaltung unterstützen.

Ausblick
In seiner Produktstrategie legt das ABL den Fokus verstärkt auf hochintelligente Ladeinfrastruktur für den gewerblichen und öffentlichen Bereich. Das Unternehmen hat bereits damit begonnen, seine neue, eichrechtskonforme Wallbox-Generation eM4 auf den Markt zu bringen. Die Einführung eines neuen SCHUKO-Programms ist für Anfang 2024 geplant. Das Feedback aus dem Markt zur neuen Wallbox-Generation ist sehr positiv. Die Wallbox eM4 Twin, eine Ladestation für Unternehmen, Hotels, die Wohnungswirtschaft und Parkhäuser, wurde im Mai erfolgreich eingeführt. Mit der Wallbox eM4 Single folgt im November die nächste intelligente Ladestation der neuen ABL eMobility Produktgeneration.



Über ABL:
ABL produziert seit 2011 Ladestationen für den privaten, gewerblichen und öffentlichen Einsatz und gehört damit zu den Pionieren der Elektromobilität. Heute ist ABL einer der größten Hersteller von Ladeinfrastruktur in Europa. Mit seinem ganzheitlichen eMobility Produktportfolio setzt ABL Maßstäbe beim Aufbau nutzerfreundlicher Ladeinfrastruktur. Als innovativer Lösungsanbieter im Bereich eMobility etabliert sich das Familienunternehmen aus Lauf an der Pegnitz als richtungsweisender Player bei der Mobilitäts- und Energiewende. Mit seinen eMobility-Produkten knüpft ABL an die technologische Tradition des Unternehmens an. Firmengründer Albert Büttner entwickelte 1925 den SCHUKO-Stecker, heute der weltweit meistverbreitete Standard für Steckvorrichtungen. Innovative Lösungen im Bereich eMobility schreiben diese Erfolgsgeschichte nun in den Zeiten der Elektromobilität fort.


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