Neustart für Automobilveredler Carlsson
Carlsson Fahrzeugtechnik setzt auf Wachstum und will auch wieder ein Auto bauen - Insolvenz als Chance für den Neustart mit allen Mitarbeitern.
Die neu gegründete Carlsson Fahrzeugtechnik GmbH will im Saarland weiter wachsen. Neben Zubehörteilen sollen verstärkt Sonderserien angeboten werden. Der neue Eigentümer, die weltweit tätige Sambo Motors Co. Ltd, kündigte heute auch an, bis 2017 wieder ein eigenes Auto als Nachfolgemodell des C 25 zu bauen.
Alle 25 Mitarbeiter der insolventen Carlsson Autotechnik und den Betrieb in Merzig hat die Carlsson Fahrzeugtechnik jetzt übernommen. Die Insolvenz erwies sich laut Geschäftsführung als Chance für den Neustart des Unternehmens. In den sieben Monaten der Betriebsfortführung konnte Insolvenzverwalter Dr. Robert Schiebe alle Mitarbeiter und Kunden halten. Die koreanische Unternehmensgruppe Sambo Motors, die 2014 mit rund 3.000 Mitarbeitern über eine Milliarde US-Dollar umsetzte, will mit Carlsson zukünftig auch Produkte für den internationalen Automobilmarkt entwickeln und die Position in Deutschland und Europa ausbauen.
"Der internationale Automarkt bietet hervorragende Chancen für einen breit aufgestellten Fahrzeugzulieferer, der Herstellern und Kunden auch eine hochwertige Veredelung von Fahrzeugen anbieten kann. Deshalb haben wir Carlsson erworben. Im Saarland fühlen wir uns wohl. Auch die hochqualifizierten Mitarbeiter und die gute Kooperation mit der Landesregierung haben uns beeindruckt. Wir wollen an die Firmentradition anknüpfen und Carlsson als Luxusmarke stärken. Dazu werden wir neue Geschäftsfelder wie Engineering Dienstleistungen zur Entwicklung von Fahrzeugen erschließen," kündigte der Tae Yun Yee als neuer Geschäftsführer der Carlsson Fahrzeugtechnik GmbH an. Der bisherige Carlsson-Geschäftsführer Markus Schuster hat auf eigenen Wunsch die technische Leitung der neuen Gesellschaft übernommen.
Gerade im deutschen und europäischen Markt werden zunehmend individualisierte und sportliche Fahrzeuge nachgefragt. Carlsson will diesen Trend bei deutschen und importierten Fahrzeugen bedienen und vermehrt Kleinserien anbieten.
Im nächsten Jahr will sich Carlsson auf das Kerngeschäft der Fahrzeugveredelung konzentrieren, um nach Jahren der Krise das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Für 2017 kündigte Geschäftsführer Yee die Entwicklung eines neuen Automobils an. Diese Eigenentwicklung ist als Nachfolgeprojekt des C 25 von Carlsson geplant, das die Leistungspalette und Kompetenz des Unternehmens aufzeigt. Bereits in 2016 will Carlsson deshalb weitere Arbeitsplätze im Saarland schaffen.
"Die Insolvenz von Carlsson war für die Mitarbeiter natürlich belastend. Sie haben aber auch während der Insolvenz loyal und engagiert weiter gearbeitet, da Insolvenzverwalter Dr. Schiebe alles getan hat, um das Unternehmen und seinen Wert zu erhalten. Mit Sambo Motors können wir die Insolvenz jetzt hinter uns lassen und wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken," so Markus Schuster, technischer Leiter der Carlsson Fahrzeugtechnik.
"Mit den Instrumenten des Insolvenzrechts ist uns bei Carlsson ein Neustart gelungen. Carlsson ist eine bekannte Marke in der internationalen Automobilindustrie, die mit Sambo Motors wieder strahlt. Für das Saarland und die Mitarbeiter ist das ein großer Gewinn. Eine Insolvenz bietet einen Neuanfang, wenn die neuen rechtlichen Möglichkeiten des ESUG zur Restrukturierung eines Unternehmens genutzt werden," erklärte Insolvenzverwalter Dr. Robert Schiebe von der Kanzlei Schiebe und Collegen in Saarbrücken.
Schiebe und Collegen
Rechtsberatung | Insolvenzverwaltung | Sanierung
Schiebe und Collegen ist spezialisiert auf Insolvenzverwaltung, Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen und zählt derzeit zu den Top 20 der in Unternehmensinsolvenzen bestellten Kanzleien in Deutschland. Mit regionalem Schwerpunkt im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit 15 Juristen und insgesamt mehr als 50 Mitarbeiter an den Standorten Mainz, Frankfurt am Main, Darmstadt, Mannheim, Heilbronn, Koblenz, Saarbrücken, Düsseldorf, Aachen und Euskirchen zusammen.
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