03.03.2023 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf* nutzt Schutz­schirm

Peek & Cloppenburg (Düsseldorf) Gruppe geht ins Insolvenz-Schutzschirmverfahren

Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf* nutzt Schutz­schirm für Anpassung an wirtschaft­liche Rahmen­be­din­gungen


Die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf passt sich an die veränderten Marktbedingungen sowie weitere äußere und innere Einflussfaktoren an. Um den krisenbedingt angestoßenen Restrukturierungsprozess des Unternehmens zu beschleunigen, hat die Geschäftsführung heute beim zuständigen Amtsgericht in Düsseldorf einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop bleiben ohne Einschränkung geöffnet.
 
Die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf hat ein Schutzschirmverfahren gestartet, um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen. Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen, die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen wird. Durch die vorliegende gerichtliche Anordnung verbleibt die Leitung des Unternehmens während des Restrukturierungsprozesses in den Händen der Geschäftsführung. Sie bleibt weisungs- und handlungsbefugt.

 
Krisen haben Kundenverhalten erheblich verändert
In den Jahren 2020 und 2021 hat die COVID-19-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf geführt, der die Liquidität des Unternehmens sehr belastet hat. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagt Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer bei der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf.
 
Darüber hinaus ist das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden aufgrund des seit Februar 2022 laufenden Ukrainekriegs weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Energie-, Lohn- und Sourcing-Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession haben die wirtschaftliche Situation der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt. Auch hat der milde Winter keine weiteren Kaufanreize gesetzt.


 
Online-Strategie führte nicht zu erhofften Ergebnissen
Um dem durch die COVID-19-Pandemie veränderten Kaufverhalten Rechnung zu tragen, hatte die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf seit dem Jahr 2021 ihre Online-Aktivitäten stark ausgeweitet. Im Zuge dessen wurden erhebliche Investitionen in Personal-, Sachmittel und Marketing in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags getätigt. Aufgrund der Entwicklungen auf der Kostenseite und einer auch hier branchenweit zu beobachtenden Kaufzurückhaltung, muss die Online-Strategie des Unternehmens überdacht und an die gegebenen Umstände angepasst werden.
 
Thomas Freude, seit Jahresbeginn Geschäftsführer der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf: „Wir halten unverändert an unserer Multibrand-Omnichannel-Strategie fest. Unser Fokus liegt jetzt klar auf unserem Kerngeschäft im stationären Einzelhandel und damit bei unseren Stores. Der Online-Bereich ist nach wie vor wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells, hier werden wir jedoch zurückhaltender agieren als noch in den Jahren zuvor. Die Details werden wir im Rahmen des Schutzschirms jetzt noch genauer erarbeiten.“


 
Zügige Restrukturierung im Rahmen des Schutzschirms angestrebt
Vor dem Hintergrund der beschriebenen Ursachen wird die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf krisenbedingt die erforderliche Restrukturierung im Rahmen des Schutzschirmverfahrens umsetzen.
Unterstützt wird die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf dabei von dem erfahrenen Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Dr. Dirk Andres von der überregional tätigen Kanzlei AndresPartner, der die Geschäftsführung als Restrukturierungsgeschäftsführer verstärkt, um der Komplexität der rechtlichen Herausforderungen des Schutzschirms gerecht zu werden. Gemeinsam mit seinem Team ausgewählter Fachleute hat er in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Unternehmen erfolgreich bei ihren Restrukturierungsprozessen begleitet.

„Das Schutzschirmverfahren ist ein effektives Instrument zur Restrukturierung von Unternehmen. In den kommenden Wochen werden wir im Zuge dessen Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten aufnehmen und auf dieser Grundlage unsere Pläne zur Neuaufstellung der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf vorantreiben“, erläutert Andres die anstehenden Schritte. Bereits jetzt ist allerdings klar, dass ein nicht unwesentlicher Personalabbau in der Verwaltung inklusive der Führungsebenen notwendig sein wird. Die weiteren Einzelheiten werden in den kommenden Wochen erarbeitet und mit den Beteiligten besprochen. In den 67 Verkaufshäusern wird es im Zuge des Schutzschirmverfahrens nach derzeitigem Stand keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

 
Bei der Restrukturierung wird das Unternehmen auch durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter, dem sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Horst Piepenburg und seinem Team begleitet. Dessen Aufgabe ist es, die Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf im gesamten Verfahren zu überwachen und die Interessen aller Gläubiger zu wahren.


 
Geschäftsbetrieb läuft ohne Einschränkung weiter
Der Geschäfts- und Verkaufsbetrieb der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf wird im Schutzschirmverfahren uneingeschränkt fortgesetzt. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, Maßnahmen zur erforderlichen Anpassung der Profitabilität und Rahmenbedingungen einzelner Standorte werden jedoch geprüft. „Unsere Verkaufshäuser bleiben geöffnet. Auch während des Schutzschirms stehen wir unseren Kundinnen und Kunden wie bewährt mit einem umfangreichen Sortiment an allen unseren Standorten zur Verfügung. Auch der Online-Shop der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf (www.peek-cloppenburg.de) ist natürlich weiterhin Teil des Geschäftsmodells und unverändert erreichbar“, sagt Thomas Freude.


Agentur für Arbeit übernimmt Löhne und Gehälter
Die rund 6.800 Beschäftigten der Peek & Cloppenburg KG, Düsseldorf, davon 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zentrale und 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 67 Verkaufshäusern, deren Löhne und Gehälter in den kommenden drei Monaten von der Agentur für Arbeit übernommen werden, wurden heute über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert.

Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde heute ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft insbesondere auch die ANSON´S Modehäuser in Deutschland.




 
Die Unternehmensgruppe Peek & Cloppenburg (Düsseldorf)

Die Peek & Cloppenburg (Düsseldorf) Gruppe mit Hauptsitzen in Düsseldorf und Wien hat sich als einer der größten Multimarken-Modehändler in Europa einen festen Namen gemacht. Erreichbar über sechs Online-Shops und zentral in über 160 Verkaufshäusern bietet P&C als Omnichannel-Anbieter den Kundinnen und Kunden mit einer Auswahl an kuratierten Modetrends aus Premium-Labels, angesagten jungen Marken und innovativen Exklusivmarken individuelle Einkaufserlebnisse. Heute sind rund 16.000 Mitarbeitende in mittlerweile 16 Ländern für die Unternehmensgruppe tätig. Zur Unternehmensgruppe gehören neben P&C auch der Herrenausstatter ANSON’S und Magasin du Nord.


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