Pressmetall-Gruppe: Weiterer Schritt auf dem Weg zur vollständigen Sanierung
Amtsgericht Ansbach bestätigt Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für Pressmetallwerk Gunzenhausen, Pressmetallwerk Hoym und Holdingsgesellschaft GDC Group
Die
Restrukturierung des Autozulieferers Pressmetall-Gruppe schreitet weiter voran.
Das Amtsgericht Ansbach eröffnete zum 1. März das Sanierungsverfahren in
Eigenverwaltung für die Pressmetall Gunzenhausen GmbH, die Pressmetall Hoym
GmbH sowie die Holdinggesellschaft Pressmetall GDC Group GmbH.
„Das ist ein
weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg zu einem modernen und zukunftsfest
aufgestellten Unternehmen, auf dem wir uns seit mittlerweile zwei Jahren
befinden. Mit der Entscheidung, dass Pressmetall seine Sanierung weiter selbst
in Eigenverwaltung vorantreiben kann, bestätigt das Gericht unsere bisherige
Arbeit und schenkt uns weiterhin das Vertrauen. Das ist für uns ein tolles
Signal und motiviert uns zusätzlich“, sagt Geschäftsführer Lars Szymanski.
Der
Geschäftsbetrieb läuft in den beiden Werken in Gunzenhausen (Bayern) und Hoym
(Sachsen-Anhalt) ohne Einschränkungen. „Die Mitarbeiter ziehen alle mit“, lobt
Szymanski die rund 750-köpfige Belegschaft. „Ihr Einsatz für das Unternehmen
verdient allerhöchsten Respekt und trägt wesentlich zu den Sanierungserfolgen
bei.“
Schon heute
sei das Unternehmen deutlich schlanker aufgestellt und die internen Prozesse
effizienter gestaltet. Mit neuen Produkten und auskömmlichen Preisen habe man
die Situation der Gruppe deutlich verbessern können. „Das honorieren auch
unsere Lieferanten und Kunden, die uns ebenfalls sehr gut in unserem
Transformationsprozess unterstützen“, berichtet Szymanski. So habe ein wichtiger
Automobilzulieferer noch während des Sanierungsverfahrens einen größeren und
lukrativen Auftrag für das kommende Jahr bei Pressmetall platziert.
Auch
Sanierungsberater Detlef Specovius von Schultze & Braun ist zuversichtlich,
dass die Restrukturierung in wenigen Monaten erfolgreich abgeschlossen werden
könnte. „Wir haben schon kurz nach Beginn des Sanierungsverfahrens eine
gezielte Suche nach potentiellen Investoren begonnen und darauf sehr
erfreuliche Rückmeldungen erhalten. Aktuell haben mehrere Interessenten, sowohl
strategische als auch Finanzinvestoren, ihr Interesse bekundet“, berichtet
Specovius. Die Gespräche sollen nun intensiv vorangetrieben und möglichst
zeitnah abgeschlossen werden.
Für die
Gläubiger überwacht Sachwalter Dr. Stefan Debus von der Kanzlei
Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (Nürnberg) den Sanierungsprozess.
Sein Eindruck vom Fortschritt der Sanierung: „Geschäftsführung,
Sanierungsberater und Sachwalter arbeiten sehr gut und zielgerichtet bei der
Restrukturierung der Gruppe zusammen. Wir sehen hier eine hohe Schlagzahl, mit
der das Unternehmen neu ausgerichtet wird, um für die heutigen und künftigen
Herausforderungen des Marktes gewappnet zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass
es mit den ergriffenen Maßnahmen gelingen kann, die Pressmetall-Gruppe als
einen etablierten Teil der Automobil-Zuliefererkette dauerhaft zu erhalten.
Besonders erfreulich ist, dass wir keine größeren Personalmaßnahmen ergreifen
müssen.“
Lediglich
einzelne Arbeitsplätze fallen in nächster Zeit in Gunzenhausen weg. „Diese
Maßnahme ist unabhängig vom derzeit laufenden Sanierungsverfahren und wurde von
mir bereits im Sommer vergangenen Jahres mit der IG Metall einvernehmlich
abgestimmt“, betont Pressmetall-Geschäftsführer Lars Szymanski. „Mir ist es
wichtig, unseren Arbeitnehmern einen zukunftssicheren Arbeitsplatz bieten zu
können. Diesem Ziel sind wir im Laufe der vergangenen Monate ein beträchtliches
Stück nähergekommen. Ein weiterer Wegfall von Stellen ist daher nicht geplant.“
Die
Pressmetall-Gruppe ist ein führender Hersteller von
Aluminium-Druckgusskomponenten in Deutschland. Mit der über fünfzigjährigen
Unternehmensgeschichte und dem hohen Anspruch an die Qualität der Produkte und
Prozesse hat sie sich über Jahrzehnte hinweg als leistungsstarker Partner der Automobilindustrie
etablieren können. Am Standort Gunzenhausen beschäftigt die Gruppe rund 550
Mitarbeiter, in Hoym rund 200.
Über Schultze & Braun
Schultze & Braun ist ein
führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung im Sanierungs- und
Insolvenzrecht. Mit rund 700 Mitarbeitern an mehr als 40 Standorten in
Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt Schultze & Braun
Unternehmen vor Ort, bundesweit und international in allen rechtlichen,
steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.
Über
Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen
Die Kanzlei Müller-Heydenreich
Bierbach & Kollegen ist eine seit vielen Jahren auf
Insolvenzverwaltung spezialisierte Sozietät von Rechtsanwälten in München,
Nürnberg und anderen bayerischen Städten. Insgesamt sechs Insolvenzverwalter
bearbeiten Insolvenzverfahren an mehreren Amtsgerichten in Bayern und Thüringen.
Zu den besonderen Stärken der Kanzlei zählen neben der übertragenden Sanierung
auch das Insolvenzplanverfahren, die Eigenverwaltung sowie Konzern- und
Gruppeninsolvenzen.
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