04.09.2014 - Kategorie "Insolvenzverfahren"

QME aus China übernimmt insolventen Maschinenbauer Künkel und Wagner

Alfeld/Hannover: Insolventer maschinenbauer Künkel und Wagner verkauft

Insolvenzverwalter Christopher Seagon kann nach intensiven Verhandlungen bereits zwei Monate nach Insolvenzantrag alle 180 Arbeitsplätze und beide Standorte in Alfeld/Hannover sichern


Pünktlich zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens des Maschinenbau-Unternehmens Künkel-Wagner Prozesstechnologie GmbH durch das zuständige Amtsgericht in Hildesheim hat Insolvenzverwalter Christopher Seagon die Vermögenswerte des Unternehmens an die Quatoan Prozesstechnologie GmbH verkauft. Hinter der Quatoan steht der strategische Investor QME aus Qingdao (Tsingtao) in China. Entsprechende Verträge hat   Seagon heute mit dem Investor unterzeichnet. Die Übernahme erfolgt zum 1. September 2014. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

 

Seagon kann mit dem Verkauf das Unternehmen, beide Standorte in Alfeld sowie alle 180 Arbeitsplätze sichern. „Künkel und Wagner war und ist ein interessantes Unternehmen. Die Finanzlage des Unternehmens aber war bei Antragstellung sehr angespannt. Deshalb war klar, dass wir schnell einen Investor finden mussten, der das Unternehmen übernimmt und weiterführt“, sagt Seagon. Er dankte den Beteiligten, die daran mitgewirkt haben, dass der Investorenprozess bereits zwei Monate nach Insolvenzantragstellung erfolgreich abgeschlossen werden konnte. „Das war echte Teamarbeit, allen voran mit den Banken, Mitgliedern des Gläubigerausschusses und natürlich den Beschäftigten.“

 

QME setzte sich im Investorenprozess gegen verschiedene Mitbewerber durch, da es das beste Gesamtkonzept präsentiert hat. „Das Unternehmen will nach eigenen Angaben das deutsche Gesicht von Künkel und Wagner behalten und auch künftig in Alfeld produzieren. Zudem kennt QME den internationalen Markt und hat die Mittel, Künkel und Wagner wieder erfolgreich am Markt zu positionieren“, sagt Insolvenzverwalter Seagon.

 

Die Verantwortlichen von Künkel-Wagner Prozesstechnologie hatten am 3. Juli 2014 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Hildesheim hatte daraufhin Rechtsanwalt Christopher Seagon zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Seagon gelang es, den Geschäftsbetrieb im vorläufigen Verfahren zu stabilisieren und richtete zeitnah nach Antragstellung einen Investorenprozess ein.

 

 

 

Über Künkel-Wagner:

Künkel-Wagner wurde 1907 als Maschinenbau-Unternehmen gegründet und ist spezialisiert auf Gießerei-Anlagen und ist damit einer der Marktführer weltweit. Seitdem befindet sich der Stammsitz der international tätigen Firma mit Verwaltung, Entwicklung, Produktion und Ausbildung in Alfeld/Leine bei Hannover. Hier befinden sich das Technologie- und Kompetenzzentrum sowie der bedeutendste Produktionsstandort der KW-Firmengruppe. Informationen und Fachwissen aus aller Welt fließen hier bei der Künkel-Wagner Prozesstechnologie GmbH zusammen, werden gebündelt und analysiert. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren mit Zweigniederlassungen in der Schweiz, China und Indien international präsent. Die Niederlassungen sind Teil des engmaschigen Technologie- und Serviceverbundes. Das Unternehmen hat insgesamt 250 Beschäftigte, davon 180 in Alfeld und erwirtschaftete in 2013 einen Gesamtumsatz von 50 Millionen Euro.

 

Über den Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Christopher Seagon ist Partner der auf Unternehmenssanierungen spezialisierten Sozietät Wellensiek Rechtsanwälte – Partnerschaftsgesellschaft  – und hat in den letzten Jahren unter anderem zahlreiche Maschinenbau- und Automobilzulieferbetriebe in der Insolvenz begleitet und saniert. In Niedersachsen hatte er zuletzt den Automobilzulieferer Meteor in Bockenem mit mehr als 2.000 Beschäftigten weltweit über zwei Jahre in der Insolvenz fortgeführt, saniert  und dann erfolgreich an Toyoda Gosei verkauft. Auch den insolventen Geschäftsbetrieb der Stankiewicz GmbH in Celle mit weltweit 2.000 Beschäftigten konnte er durch eine übertragende Sanierung retten. Käufer war die IAC International Automotive Components GmbH. Zuvor hatte er die Engelmann Gruppe in Hannover mit 700 Mitarbeitern ebenfalls in der Insolvenz saniert und dann an die Schefenacker Gruppe verkauft.

 

 

 


Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?


Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.


Jetzt zur Paketauswahl