Regionaler Verpackungsspezialist geht gestärkt aus Insolvenz hervor
Gute Nachrichten für Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner der InVerTec Jena UG
„Knapp ein Jahr nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens wurde am 24. Juni 2020 beim Amtsgericht Jena der Insolvenzplan durch die anwesenden Gläubiger einstimmig angenommen und vom Gericht bestätigt“, so Rechtsanwalt Thorsten Springstub von der Kanzlei Tiefenbacher Insolvenzverwaltung. Der Sanierungsexperte war im Verfahren um InVerTec zum Insolvenzverwalter ernannt worden. Alle Beteiligten gehen davon aus, dass der Insolvenzplan am 20. Juli 2020 rechtskräftig wird und das Insolvenzverfahren anschließend beendet werden kann. Der Spezialhersteller für Verpackungslösungen war aufgrund von Vollstreckungsmaßnahmen seiner Gläubiger in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Im Rahmen des Verfahrens konnte die Firma jedoch erfolgreich saniert und neu aufgestellt werden. Außerdem wurden alle Gläubiger vollständig befriedigt. „Es ist besonders erfreulich, dass die Forderungen der Gläubiger zu 100 Prozent bedient werden und dass das Unternehmen nach Abzug aller Kosten zudem einen deutlichen Überschuss erzielt hat“, so Thorsten Springstub.
Struktur neu aufgestellt
In Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Springstub gelang es dem Unternehmen, sich in der Zeit des Verfahrens von Grund auf zu sanieren und komplett neu aufzustellen: Buchhaltung und Einkauf wurden reorganisiert, neue Aufträge eingeholt, die Personalstruktur angepasst und die Zahlungsziele bei den Rechnungen verkürzt. Durch dieses Maßnahmenpaket konnte InVerTec seinen Umsatz auf fast zwei Millionen Euro verdreifachen. Daneben stieg der Ertrag um das Achtfache – auf über 450.000 Euro. „Die Sanierung und das Fortbestehen von InVerTec ist nicht nur für das Unternehmen selbst und seine Mitarbeiter, sondern auch für Lieferanten, Gläubiger und Kunden, letztlich für die gesamte Branche, ein wichtiges Signal“, erzählt Geschäftsführer Pierre Philipp Schröder. „Die Beteiligten waren sehr engagiert, dafür bedanken wir uns ausdrücklich. Umso mehr freuen wir uns über den gemeinsamen Erfolg und dass das Unternehmen nun wieder ein Perspektive hat.“ Thorsten Springstub ergänzt: „InVerTec ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ein im Kern gesundes Unternehmen im Rahmen einer Insolvenz wieder auf solide Füße stellen kann. Im Rahmen des Insolvenzplans konnten wir sogar einen Rechtsformwechsel vollziehen und die UG in eine GmbH umwandeln.“
Insolvent trotz guter Auftragslage
InVerTec Jena produziert
seit über zehn Jahren Spezialverpackungen für die Glasindustrie, zum Beispiel
für den Versand von Produkten nach Asien oder Amerika. Es werden
Holztransportboxen anhand individueller Kundenmaße und Schutzklassen gefertigt.
Dank rationalisierter Verfahren kann auf Anfragen dabei meist noch am gleichen
Tag reagiert werden. Außerdem setzt das Team auch Verpackungsdienstleistungen
um: Auftraggeber können ihre Waren vor Ort transport- und luftfrachtsicher
verpacken lassen. Neben Industrieglas steht dieser Service auch für
hochempfindliche Geräte der optischen Industrie bereit.
Das Unternehmen war trotz enger Kundenbeziehungen und stabiler Auftragslage in die Zahlungsunfähigkeit geraten. Dafür gab es mehrere Ursachen: So arbeitete die Buchhaltung nicht effizient genug, wodurch es zu Vollstreckungsmaßnahmen der Gläubiger kam. Hinzu kamen weitere Gründe, wie zu lange Zahlungsziele, die Kunden gewährt wurden. Mangelnde Liquidität war die Folge. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens konnten all diese Faktoren jedoch erfolgreich angegangen werden.
Über die Tiefenbacher Insolvenzverwaltung
Tiefenbacher Rechtsanwälte betreut mit 45 Rechtsanwälten und über 130 Mitarbeitern bundesweit und international agierende große und mittelständische Unternehmen, Banken sowie Finanzdienstleister. Im Bereich Insolvenzverwaltung sind 70 Mitarbeiter tätig, die das gesamte Portfolio der Verwalteraufgaben abdecken und bereits 3.000 Verfahren betreut haben. Seit mehr als 25 Jahren strebt die Tiefenbacher Insolvenzverwaltung eine Fortführung von schuldnerischen Unternehmen in der Insolvenz und anschließend eine übertragende Sanierung oder ein Planverfahren an – immer mit den Zielen: bestmögliche Gläubigerbefriedigung sowie Erhalt von Unternehmen und Arbeitsplätzen.
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