REVITALIS startet Sanierungsverfahren
Die Folgen der Polykrisen mit gestiegenen Finanzierungs- und Baukosten bei gleichzeitigem Entfall der KfW-Neubauförderungsprogramme seit Frühjahr 2022 und der andauernden Zurückhaltung potenzieller Investoren im Transaktionsbereich haben die REVITALIS REAL ESTATE AG in eine wirtschaftliche Schieflage gebracht.
Mit
dem nun eingeleiteten Sanierungsverfahren will der Vorstand den Investor und
Projektentwickler wieder finanziell robust aufstellen. Dazu hat REVITALIS beim
Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens
gestellt. Das Amtsgericht hat dem Antrag umgehend stattgegeben.
REVITALIS
sieht sich wie die gesamte Branche mit einer schwierigen Marktlage
konfrontiert. Aktuelle Finanzierungsangebote beinhalten inakzeptable
Bedingungen. Die Preise für Rohstoffe und deren Verfügbarkeit lassen sich nach
wie vor kaum kalkulieren, fast 40 Prozent der Gesamtkosten sind variabel und
machen Hochbaufinanzierungen insbesondere im Wohnbereich derzeit nahezu
unmöglich. Und auf der Verkaufsseite werden erhebliche Preisabschläge
gefordert. „Immobilienprojekte erstrecken sich über mehrere Jahre und kleinere
konjunkturelle Schwankungen können kompensiert werden. Aber in den vergangenen
zwei Jahren haben sich zu viele Parameter so rapide und schnell geändert, was
dazu geführt hat, dass der Wohnungsneubau größtenteils eingebrochen ist“,
erklärt Vorstand Thomas Cromm. In den kommenden Tagen werden nun weitere
Gespräche mit allen wesentlichen Beteiligten und auch potenziellen Investoren
über die Fortführung der Projekte und des Unternehmens geführt.
REVITALIS
nutzt für die Sanierung das Eigenverwaltungsverfahren mit dem Ziel der
Fortführung des Unternehmens. Die Vorstände Thomas Cromm, Andreas Lipp und Marc
Wirtz bleiben weiterhin im Amt und sind handlungs- und weisungsbefugt. In dem
Verfahren wird die REVITALIS in rechtlichen Fragestellungen von Maximilian Pape
(Achsnick Pape Opp Rechtsanwaltsgesellschaft) beraten und von der
Unternehmensberatung Falkensteg aus Düsseldorf begleitet. Weiterhin unterstützt der Sanierungsberater Tilmann Peeters als Generalbevollmächtigter die Unternehmensleitung. „Ich gehe davon aus, dass die laufenden Projekte
mittelfristig umgesetzt werden, da wir erste positive Signale von der
Finanzierungsseite erhalten haben, die Projekte und das Unternehmen auf dem
Sanierungsweg zu unterstützen. Auch ein Einstieg von Investoren werde geprüft“,
erklärt Sanierungsexperte Tillmann Peeters.
Die Sanierung erfolgt unter Aufsicht eines Sachwalters. Er prüft die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und stellt sicher, dass den Gläubigern durch das Verfahren keine Nachteile entstehen. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Hamburg den sanierungserfahrenen Dr. Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White & Case bestellt. Dieser hat sich in einer ersten Stellungnahme bereits so geäußert: „Da bereits erste Interessensbekundungen potenzieller Investoren vorliegen und REVITALIS über einen ausgezeichneten Ruf im Markt verfügt, bin ich mit Blick auf die geplante Neuaufstellung optimistisch.“
Über Revitalis
Die REVITALIS REAL ESTATE AG mit Hauptsitz in Hamburg entwickelt und revitalisiert anspruchsvolle, großvolumige Immobilienprojekte in ganz Deutschland. Die Unternehmensschwerpunkte sind wohnwirtschaftlich geprägte Quartiersentwicklungen sowie Mikroapartments der REVITALIS-Eigenmarke behome. Seit Gründung im Jahr 2011 beträgt das Investitionsvolumen der REVITALIS über 1,6 Mrd. Euro. Mit seinen Projektentwicklungen generiert das Unternehmen nachhaltige Wertschöpfung und ist zuverlässiger Partner für institutionelle und semi-institutionelle Investoren.
Wollen Sie umgehend informiert werden, wenn es Neuigkeiten zu diesem Verfahren gibt?
Testen Sie kostenfrei und unverbindlich 3 Tage lang diese Funktionalität - zum Beispiel über unser "Risk-Paket" - und wir benachrichtigen Sie, sobald zum Verfahren neue Nachrichten oder neue Beschlüsse vorliegen.